Rascht ist mit knapp 680.000 Einwohnern (Stand 2016)[2] die größte Stadt des südkaspischen Tieflands, einem Küstensaum, der sich von Āzarbāydschān im Nordwesten über die iranischen Provinzen Gilan und Mazandaran bis in die Ebenen der Provinz Golestân in Osten erstreckt.
Geschichte
Die Entwicklung der Stadt setzte relativ spät erst im 14. Jahrhundert an, als die alten Städte in den Bergen, die oft auch Hauptstädte lokaler Dynastien waren, an Bedeutung verloren. Der safawidische Herrscher Schah Abbas ernannte Rascht zur Hauptstadt der Provinz Gilan. Darüber hinaus wuchs die Bedeutung der Stadt mit dem Handel, trotzdem blieb Rascht noch lange eher ein großes Dorf mit weit verstreuten Häusern als eine echte Stadt. Die Bevölkerung lag vor dem Ersten Weltkrieg bei nicht mehr als 60.000. Im Gegensatz zu anderen iranischen Städten besaß es daher auch keine Stadtmauer und der Basar, der üblicherweise überdacht ist, war hier offen. Diese Eigenart wurde von mehreren europäischen Reisenden bemerkt.
Zusammen mit Aserbaidschan waren Gilan und seine Hauptstadt Rascht mehrmals von Russland bzw. der Sowjetunion besetzt: 1723–36, 1909/11–12, 1915–18, 1920–21, 1941–46. Hier wurde die Iranische Sowjetrepublik errichtet.
Wirtschaft
Bekannt ist Rascht für seinen alten Basar, auf dem vornehmlich der Handel mit Lebensmitteln (Obst, Gemüse und Kaspi-Fisch) blüht. Rascht ist auch bekannt für Persiens feinste Teppich-Nadelstich-Arbeiten.
Das Klima in Rascht unterscheidet sich erheblich von dem im Rest des Landes. Durch die Nähe zum Kaspischen Meer und zum Elburs-Gebirge im Süden sammeln sich besonders viele niederschlagsreiche Wolken oberhalb der Stadt. Die Sommer sind schwül-heiß und die Winter mild. Die Niederschlagsmenge kann von Jahr zu Jahr stark variieren. Im Rekordjahr fielen mehr als 2200 mm, in trockenen Jahren kann der Wert auf 700 mm sinken. Begünstigt durch die hohen Regenmengen kann im Norden Irans auch Reis angebaut werden.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Rascht
Mirza Kutschak Khan (1880–1921), schloss sich der konstitutionellen Bewegung an und unterstützte die Konstitutionelle Revolution, die im Iran zur Abschaffung der absolutistischen Monarchie, der Einführung einer an westlichen Vorbildern ausgerichteten Verfassung und der Wahl eines Parlaments führte
Ebrahim Pourdavood (1885–1965), Gründer der Gesellschaft für Iranologie im Jahr 1945, honoriert mit dem „Knight of Saint Sylvester Pope“, und der höchsten deutschen akademischen Ehrung durch Theodor Heuss im Jahr 1955
Mahmoud Behzad (1913–2007), iranischer Übersetzer, Autor und Biologe. Er gilt als Vater der modernen iranischen Biologie.