Carnicer erhielt seine Ausbildung in Barcelona und Urgell. In Barcelona wurde er 1818 Direktor des italienischen Opernensembles am Teatro de la Santa Cruz, dem späteren Teatro Principal. Nach dem Ende des Trienio Liberal 1823 floh er als liberaler Gegner des spanischen Königs Ferdinand VII. nach England, wo er sich bis 1828 im Exil aufhielt. Im Auftrag des mit ihm befreundeten chilenischen Staatsmannes Mariano Egaña, der als Gesandter in London tätig war, schrieb er eine neue Melodie für den Himno Patrio de la República de Chile, die bis heute verwendete Nationalhymne Chiles.[1] Nach seiner Rückkehr nach Barcelona im Jahr 1828 folgte er einem Ruf nach Madrid, um dort als Musikdirektor die Leitung des Teatro del PrÃncipe und des Teatro de la Cruz zu übernehmen. Im Sommer 1830 wurde Carnicer durch königliche Anordnung zum Kompositionslehrer am neugegründeten Königlichen Konservatorium für Musik ernannt. Neben Opern schrieb er auch Sinfonien, Kirchenmusik und Lieder.
Werke
Opern
Adela di Lusignano, melodramma semiserio in zwei Akten; Libretto: Felice Romani; UA: Barcelona 1819
Elena e Costantino, opera semiseria in zwei Akten; Libretto: Andrea Leone Tottola; UA: Barcelona 1821
Don Juan Tenorio, opera semiseria; Libretto: Giovanni Bertati; UA: Barcelona 1822
Elena e Malvina, melodramma semiserio in zwei Akten; Libretto: Felice Romani; UA: Madrid 1829
Cristoforo Colombo, melodramma serio in zwei Akten; Libretto: Felice Romani; UA: Madrid 1831
El Eufemio de Messina, melodramma serio in zwei Akten; Libretto: Felice Romani; UA: Madrid 1832