Sein Name rührt wohl aus dem Luwischen her: 𒉺𒊑𒀀𒈬𒀀 Pa-ri-a-mu-a-. „der hervorragenden, vortrefflichen Mut hat“. Nach dem griechischen Mythos stammt er von dem (altgriechischen oder lydischen) Wort πρίασθαιpríasthai, deutsch ‚kaufen‘. Diesen Namen habe er erhalten, weil seine Schwester Hesione ihn freikaufte, als die Stadt von Herakles erstürmt worden war, da dieser von seinem Vater und damaligen König Laomedon betrogen worden war. Davor soll er Podarkes (Ποδάρκης‚der Schnellfüßige‘) genannt worden sein.[4]
Als seine (Halb-)Brüder gelten Tithonos, Lampos, Klytios, Hiketaon, als (Halb-)Schwestern Hesione, Killa und Astyoche.
Homer berichtete auch, dass Priamos als junger Mann Phryger, die sich am Sangarios niedergelassen hatten, im Kampf unterstützte, als diese von Amazonen angegriffen wurden.[5] Er nahm am Kampf um Troja seines Alters wegen nicht teil. In der Ilias tritt er als Greis durch seinen nächtlichen Gang ins griechische Schiffslager hervor, wo er von Achilleus den geschändeten Leichnam seines Sohnes Hektor erbittet und schließlich auch erhält.[6]
Priamos wurde bei der Eroberung Trojas von Neoptolemos, dem Sohn des Achilles, am Altar des Zeus vor seinen Angehörigen niedergemacht.[7] Nach Erstürmung der Stadt Troja habe sich Priamos bewaffnet und wollte sich so in die feindliche Menge stürzen. Hekabe flehte ihn aber an zu fliehen, weshalb er sich mit ihr und seinen Töchtern an den Altar des Zeus Herkeios flüchtete. Hier sah er, wie sein Sohn Polites durch Neoptolemos getötet wurde, warf eine wirkungslose Lanze nach ihm, wurde aber von ihm mit dem Schwert getötet.[8]
Priamos tritt sowohl in Homers Ilias als auch in der Aeneis Vergils auf, sowie in zahlreichen Erzählungen und Bühnenstücken über den Trojanischen Krieg, bis hinein in die Moderne.
„Ich unglücklicher Mann: die tapfersten Söhn’ erzeugt’ ich Weit in Troja umher, und nun ist keiner mir übrig! Fünfzig hatt’ ich der Söhn’, als Argos’ Menge[17] daherzog: Ihrer neunzehn wurden von einer Mutter geboren, Und die anderen zeugt’ ich mit Nebenfraun im Palaste.“
Margaret Miller: Priam, King of Troy. In: Jane B. Carter, Sarah P. Morris (Hrsg.): The Ages of Homer. A Tribute to Emily Townsend Vermeule. University of Texas Press, Austin 1995, S. 449–465.
Frank Starke: Untersuchung zur Stammbildung des keilschrift-luwischen Nomens. Harrassowitz, Wiesbaden 1990 (Studien zu den Bogazköy-Texten, H. 31) ISBN 3-447-02879-3.
Weblinks
Commons: Priamos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien