Preston Reed lernte Gitarre als Kind zunächst mit Hilfe seines Vaters und klassische Gitarre mit einem Lehrer. Von dessen trockenen Unterricht entmutigt, hörte er mit dem Gitarrespiel wieder auf. Erst mit 16 Jahren wurde sein Interesse durch die Musik der Gruppe Hot Tuna wieder geweckt, welche sich durch die akustische Gitarre des Jorma Kaukonen auszeichnet. Er nahm das Gitarrespiel wieder auf und begann, eigene Stücke im Stil von Leo Kottke und John Fahey zu spielen. Mit 17 trat er das erste Mal öffentlich auf, indem er bei einem Auftritt von Allen Ginsberg am Smithsonian Institute in Washington spielte. Er trat danach immer wieder auf und unterzeichnete schließlich durch die Vermittlung seines Freundes Lyle Lovett seinen ersten Plattenvertrag beim PlattenlabelMCA.[1]
Preston Reed hat mit den verschiedensten Künstlern gespielt, von Linda Ronstadt bis zur Rock – Band NRBQ. Er trat immer wieder in amerikanischen Radiosendungen und im Fernsehen auf. Seit 1979 hat er bis 2007 bei verschiedenen Plattenlabeln insgesamt 15 Alben veröffentlicht – fast alle als Solo – Gitarrenalbum –, sein eigenes Plattenlabel Outer Bridge gegründet, an zahlreichen Produktionen mitgewirkt und zwei Videos veröffentlicht.
Preston Reed ist vom Gitarrespiel Leo Kottkes und John Faheys beeinflusst und war zunächst ein Fingerpicker mit beachtlichen technischen Fähigkeiten. Er entwickelte jedoch im Laufe der frühen 1980er zeitgleich mit den bahnbrechenden Veröffentlichungen von Michael Hedges[3] seinen eigenen, unverwechselbaren Stil mit ungewöhnlichen Spielideen, welcher seine Vorbilder nicht nur im Fingerstyle, sondern auch im Rock ’n’ Roll hat. Er entwickelt in manchen seiner Stücke einen ausgesprochen rhythmischen Drive, andere Stücke sind dagegen sehr melodische und fast verträumte Balladen.
Charakteristisch für sein Spiel ist der Gebrauch von perkussiven Effekten, die er beidhändig auf den verschiedensten Stellen des Gitarrenkörpers erzeugt. Er bezeichnet diese Effekte dementsprechend mit Begriffen aus der Welt der Perkussion wie rim shots und bongo hits.[4] Daneben benutzt er slap- und tap- Techniken wie geslappte Obertöne (slap harmonics) oder den Anschlag von Noten oder ganzen Akkorden mit der linken Hand (hammer-on, pull-off). Er setzt dazu beide Hände gleichzeitig ein (two-hand tapping) und gebraucht die rechte Hand zum Akkordspiel (right-hand fretting). Zur Erzeugung seiner Effekte greift er häufig mit einer oder beiden Händen von oben über den Gitarrenhals. In vielen seiner Stücke gebraucht Reed offene Stimmungen, die sich vielfach durch sehr tief herabgestimmte Basssaiten auszeichnen, so etwa BGDGAD oder CGDGGD.
Gitarren und technische Ausrüstung
Auf seinen ersten CDs setzte er bis Anfang der 1990er Gitarren des amerikanischen Gitarrenbauers Michael Jacobson-Hardy ein.[5] Danach spielte er Gitarren der Marke Washburn mit Seymour DuncanTonabnehmern.[4] Später trat er mit einem speziell modifizierten Adamas – Modell der Marke Ovation auf.
Seit Ende der 1990er begann er verschiedene Gitarren zu benutzen, nicht nur Stahlsaiten-Akustikgitarren, sondern auch solid bodyelektrische Gitarren, halbakustische Gitarren, elektrische Baritongitarren, 12-saitige Stahlsaitengitarren und klassische Gitarren.[2]
Sein 2007 erschienenes Album Spirit spielte er mit einer halbakustischen Gibson L-5 – Typ – Gitarre der Marke Yamaha ein.
Diskografie
1979 Acoustic Guitar (Sky Records)
1982 Pointing Up (Flying Fish)
1982 Don’t Be A Stranger (Folkstudio)
1984 Playing By Ear (Flying Fish)
1987 The Road Less Travelled (Flying Fish)
1989 Instrument Landing (MCA/Universal)
1990 Preston Reed (Flying Fish)
1990 Blue Vertigo (Capitol Nashville Master)
1991 Halfway Home (Liberty/Capitol Nashville)
1992 Border Towns (Liberty)
1995 Metal (Dusty Closet Records)
1997 Ladies Night (Dusty Closet Records)
2000 Handwritten Notes (Outer Bridge)
2005 The History Of Now (Outer Bridge)
2007 Spirit (Outer Bridge)
Kollaborationen, Gastauftritte
1997 Groovemasters, Volume 1, mit Laurence Juber (Solid Air Records)
Kompilationen
1989 Universal Master Series (MCA)
1990 Master Series Sampler '89 (Capital Nashville)