Der Stadtteil Rieden-Vorkloster wurde vom Kloster Mehrerau versorgt. 1910 entstand eine Notkapelle im Schulhaus. Entwürfe für eine Kirche machte 1907 der Architekt Georg Baumeister und 1917 der Architekt Willibald Braun. 1917 im Ersten Weltkrieg entstand auch das Anliegen einer Kriegergedächtniskirche für das Land Vorarlberg. Architekt Clemens Holzmeister plante ab 1921 die Kirche, welche von 1925 bis 1931 errichtet und 1931 geweiht wurde. 1980 erfolgte eine Restaurierung und Neuordnung des Kircheninneren mit dem Architekten Hans Purin.
Heldendankkirche
Clemens Holzmeister vereint den zentralen Kirchenraum mit angegliedertem Chor und Seitenkapellen und einem mehrgeschossigen Turm mit zwei vorgelagerten Flügelbauten des Pfarrhauses und Kaplanhauses mit einem Vorhof als Atrium mit Pfeilerarkaden zu einer Gesamtanlage. Der ovale Zentralraum mit zwei halbkreisförmigen Seitenkapelle und ein Chor als Konche sind mit Zelt- und Walmdächern gedeckt. Der im Osten stehende Turm hat fünf sich verjüngende achteckige Geschosse und ein Zeltdach und Rundbogenfenster.
Den Altar mit Baldachinaufbau aus Silberblech mit der Figur Maria mit Kind schuf 1931 unter Mitarbeit von Gudrun Baudisch-Wittke der Bildhauer Hans Andre. Die Entwürfe vom Tabernakel, vom Vortragekreuz und von den Leuchtern sind von Clemens Holzmeister. Die Kreuzwegstationen malte 1931 Leo Sebastian Humer. Ein Kruzifix von Albert Bechtold ist aus 1933.
In den Eingangskapellen steht links eine Pietà aus dem 17. Jahrhundert und rechts eine Figur der Hl. Antonius aus dem 18. Jahrhundert.
Orgel
Die Orgel der Pfarrkirche Mariahilf wurde im Jahre 1931 von der Orgelbaufirma Gebrüder Mayer (Feldkirch-Altenstadt) erbaut und zuletzt in den Jahren 1987/88 von selbiger umfassend restauriert. Das Instrument hat 38 Register auf zwei Manualwerken und Pedal; der Disposition liegt ein romantisches Klangkonzept im Sinne der Elsässer Orgelreform zugrunde. Die Register des Hauptwerkes sind auf zwei Standorte im Kirchenschiff verteilt (Ost- und Westempore); zudem sind einzelne Register des Schwellwerks im Hauptwerk registrierbar (Transmissionen). Die Spiel- und Registertrakturen sind elektropneumatisch.[1]
I Hauptwerk C–g3
Ostempore (Fernorgel)
1.
Principal
8′
2.
Groß-Gedeckt
8′
3.
Octave
4′
4.
Mixtur IV-V
2′
5.
Cornett III-V
8′
6.
Trompete
8′
Vordere Empore
7.
Bourdon
16′
8.
Soloflöte
8′
9.
Keraulophon
8′
10.
Gemshorn
8′
11.
Rauschquinte II
22⁄3′
Aus dem II. Manualwerk
12.
Quintatön
8′
13.
Klein-Principal
4′
14.
Salicional
4′
15.
Gedeckt
4′
16.
Octave
2′
17.
Rohrflöte
2′
18.
Cimbel
1′
II Schwellwerk C–g3
19.
Quintatön
16′
20.
Flöten-Principal
8′
21.
Salicional
8′
22.
Liebl. Gedeckt
8′
23.
Vox cölestis
8′
24.
Prästant
4′
25.
Rohrflöte
4′
26.
Quintflöte
22⁄3′
27.
Sesquialtera
22⁄3′ (eigentl. Terz 13⁄5′)
28.
Blockflöte
2′
29.
Echo-Mixtur III-IV
2′
30.
Oboe
8′
Tremulant
Pedal C–f1
31.
Principal-Bass
16′
32.
Subbass
16′
33.
Zartbass (= Nr. 7)
16′
34.
Octavbass
8′
35.
Flötbass (= Nr. 8)
8′
36.
Cello (= Nr. 9)
8′
37.
Starkflöte
4′
38.
Posaune
16′
Koppeln: II/I (auch als Sub- und Superoktavkoppeln), II/II (Superoktavkoppel),I/P, II/P (auch als Superoktavkoppel)
Im Kirchturm von Mariahilf hängen vier Stahlglocken, die von der Gießerei Böhler in Kapfenberg gegossen wurden. Die drei größeren Glocken wurden 1922 ursprünglich für die Pfarrkirche Lingenau hergestellt und kamen 1928 nach Bregenz. Die kleinste Glocke wurde schon 1919 gegossen und kann, anders als die anderen Glocken, nur von Hand geläutet werden, weshalb sie selten erklingt.[2]