Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts konzentrierten sich die europäischen Altertumswissenschaften nahezu vollständig auf das klassische AltertumRoms, Ägyptens und Griechenlands, die eigene Geschichte fand dagegen nur ein ungleich geringeres Interesse und einen geringeren Widerhall in der öffentlichen Wahrnehmung. In den 1850er Jahren erregten die in den alpinen Gebirgsseen der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs entdeckten Pfahlbaufelder erstmals eine größere wissenschaftliche Beachtung. Schnell wurde angenommen, dass es sich hierbei um Pfahlgründungen für menschliche Siedlungsbauten auf dem Wasser oder im Uferbereich handelte. Aufgrund fehlender Datierungsmethoden wurden die Siedlungsreste in die vorrömische Zeit, meist in die Zeit der Kelten, eingeordnet. Die Vorstellungen über das Aussehen dieser historischen Pfahlbausiedlungen wurde aufgrund noch fehlender wissenschaftlicher Erkenntnisse vor allem durch Beschreibungen ähnlicher Siedlungen aus Südostasien wie den Philippinen und Neuguinea geprägt.