Die Petersau (gesprochen: Peters-Au) ist eine Flussaue des Rheins. Sie liegt linksrheinisch zwischen den Städten Ludwigshafen am Rhein und Worms und gehört zur Stadt Frankenthal (Pfalz). Auf der Petersau befinden sich neben einer ausgeprägten Auenlandschaft auch ein Reiterhof (Hofgut Petersau) und eine Fabrik von Intersnack zur Herstellung von Kartoffelchips.
1571 war die Petersau in Besitz des Wormser Domstifts. Der Name der Au weist auf das Patrozinium des Wormser DomsSt. Peter hin. Im 18. Jahrhundert kam die Petersau in Besitz des Mannheimer Jesuitenkollegs und wurde somit kurpfälzisch. Ein noch vorhandener Bildstock mit dem Relief des Ordensheiligen der JesuitenFranz Xaver weist auf diese Zeit hin.[1]
Durch die Rheinregulierung durch Johann Gottfried Tulla gelangte die ursprünglich rechtsrheinische Petersau zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf die linke Rheinseite.
1803 wurde das Hofgut im Zuge der Säkularisation in Mainz versteigert. Arthur Bohnenberger aus Stuttgart erwarb um 1860 das Hofgut. 1909 ging es in den Besitz von Ökonomierat Friedrich Weber über, der allerdings bereits 1917 verstarb.[2]
Um die Jahrhundertwende betrug der Umfang des Gutes Petersau 368 ha Feld, 249 ha Wiesen und 33 ha Wald.[3]Irmgard von Opel, eine Enkelin des Industriellen und Gründers der Adam Opel AG, Adam Opel übernahm 1934 als Mitglied der Erbengemeinschaft Weber das Hofgut. Dort errichtete ihr Sohn Carlo von Opel 1962 eine Produktionsanlage für Kartoffelchips, die Firma Chio Chips, in der zunächst die Kartoffeln aus dem eigenen Anbau verarbeitet wurden. Heute beherbergt das Hofgut Petersau die Pferdezucht- und Reitanlagen der Familie von Opel.[4]
Varia
In der Nähe der Petersau befindet sich mit 87,30 m NHN der tiefste Punkt der Pfalz.[5]
↑Volker Christnmann: Aufstieg - Blüte - Niedergang. In: Volker Christmann, Edgar J. Hürkey, Gerhard Nestler, Dieter Schiffmann und Theo Wieder (Hrsg.): Frankenthal. Die Geschichte einer Stadt. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2013, ISBN 978-3-87707-886-0, S. 382
↑Volker Christnmann: Aufstieg - Blüte - Niedergang. In: Volker Christmann, Edgar J. Hürkey, Gerhard Nestler, Dieter Schiffmann und Theo Wieder (Hrsg.): Frankenthal. Die Geschichte einer Stadt. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2013, ISBN 978-3-87707-886-0, S. 382
↑Bernd Leidig / Heinz-Günter Steiof: Von der Exulantensiedlung zum modernen Mittelzentrum. Die bauliche Entwicklung Frankenthals vom 16. Jahrhundert bis heute. In: Volker Christmann, Edgar J. Hürkey, Gerhard Nestler, Dieter Schiffmann und Theo Wieder (Hrsg.): Frankenthal. Die Geschichte einer Stadt. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2013, ISBN 978-3-87707-886-0, S. 825