Abgesehen von seiner Hochzeit mit Catharina Schrader (1663 in Hannover) sind nur wenige Lebensdaten Peter Kösters überliefert. Er war Schüler von Ludolf Witte und galt als der kreativste Bildhauer seiner Zeit in Hannover. Sein Hauptwerk sind die Steinarbeiten an der Fassade des Leibnizhauses (1652 erbaut). Bis zu seiner völligen Zerstörung während der Luftangriffe auf Hannover 1943 im Zweiten Weltkrieg galt es als das schönste Renaissancehaus der Stadt. Beim Wiederaufbau des Leibnizhauses von 1981 bis 1983 am Holzmarkt in Hannover wurde es nach alten Unterlagen und Fotos rekonstruiert.
Daneben schuf Köster zahlreiche, meist nicht mehr erhaltene Grabsteine. Erhalten sind ein Relief am Grab Cord Höllings (um 1660) im Innern der Neustädter St.-Johannis-Kirche, sowie der Hanebut-Grabstein (ca. 1661) in der St.-Nicolai-Kirche in Hannover-Bothfeld. Peter Köster wird als der „Meister des Leibnizhauses“ bezeichnet.
Ehrungen
Die 1927 angelegte Peter-Köster-Straße in Groß-Buchholz wurde nach dem Bildhauer benannt.
Fassade des Leibnizhauses in Hannover (Rekonstruktion des Zustands von 1893)
Für Jasper Hanebuths 1661 verstorbenen jüngeren Bruder Hinrich schuf der Köster einen Grabstein,[2] der noch heute in der St.Nicolai-Kirche in Bothfeld zu finden ist.[3] Außerdem gibt es einen weiteren Grabstein Kösters außerhalb dieser Kirche.[4]
Grabrelief für den Bürger Cord Hölling (etwa 1660), im Inneren der Neustädter St.-Johannis-Kirche
Grabsteine auf dem Alten St.-Nikolai-Friedhof in Hannover.[5] Darüber hinaus gibt es zahlreiche, meist nicht mehr vorhandene oder stark verwitterte Grabsteine in und um Hannover. So gab es bis 1943 in Hannover-Linden das Grabmal des Heinrich Plenge (gestorben 1657) als Reliefdarstellung mit seinen Söhnen und Töchtern mit einem Abbild der alten Lindener Kirche im Hintergrund.[6]
Die Wappentafel im Kreuzkirchenviertel, Kreuzstraße 11, am Standort des ehemaligen Schneideramtshauses stammt mutmaßlich von Köster. Die Inschrift lautet: „DAS AMPT DER SCHNEIDER GILHAUS“; die rechts ursprüngliche Ergänzung „IST GEBAUWET ANNO DOMMINI 1669“ wurde im Nationalsozialismus ersetzt durch „WIEDERERRICHTET IM JAHRE 1939“.[7]
Carl Schuchhardt: Peter Köster, in ders.: Die hannoverschen Bildhauer der Renaissance. Mit 50 Lichtdrucktafeln und vielen Textabbildungen, hrsg. von der Stadt Hannover, Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1909, S. 120 ff. (Link zum Digitalisat)
↑Helmut Knocke, Hugo Thielen: Sutelstraße 19/20. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 202 f.
↑Helmut Knocke, Hugo Thielen: Goseriede. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 124 f.
↑Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, I. Regierungsbezirk Hannover, Heft 2 in zwei Teilen, Teil 2: Stadt Hannover. S. 136 (online: archive.org)
↑Helmut Knocke, Hugo Thielen: Kreuzstraße. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 162.