1971 erhielt er seine erste Anstellung als Journalist im Hörfunkprogramm von France Inter. 1974 wechselte er zum öffentlich-rechtlichen Fernsehsender France 2. Von 1975 bis 1983 war er dort als Nachrichtensprecher und Fernsehmoderator tätig. Es folgten ein Jahr der Auszeit vom Fernsehen, in dem er Zeitungsartikel schrieb, und jeweils kurze Anstellung beim neugegründeten Bezahlfernsehsender Canal+ (1984–85) sowie beim Radiosender RMC.
Poivre d’Arvor wechselte 1986 zum Fernsehsender Télévision Française 1 (TF1), den die konservative Regierung Jacques Chiracs im selben Jahr privatisiert hatte. Dort moderierte er ab August 1987 die Montags- bis Donnerstagsausgaben der Abendnachrichten Journal de 20 heures, der meistgesehenen täglichen Nachrichtensendung in Frankreich. Während des Golfkriegs Anfang 1991, am 11. September 2001 sowie während des Streiks bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz von France Télévisions 2002 hatte seine Sendung Rekord-Einschaltquoten. Poivre d’Arvor moderierte in Wechsel mit der Journalistin Claire Chazal, die an den Wochenendabenden von Freitag bis Sonntag zu sehen war. 2008 wurde Poivre d'Arvor als Nachrichtensprecher des Journal de 20 heures gekündigt.[2] Seine Nachfolgerin wurde die französische Journalistin Laurence Ferrari.[3]
Poivre d’Arvor war von 1971 bis zur Scheidung 2010 mit der Lehrerin Véronique Courcoux verheiratet. Das Paar bekam einen Sohn und fünf Töchter, von denen jedoch zwei bei der Geburt bzw. im Säuglingsalter starben. Aufgrund der Anorexia nervosa seiner Tochter Solenn und ihres Suizids im Alter von 19 Jahren im Jahr 1995 engagiert sich Poivre d'Arvor als Autor und Journalist zu diesem Thema. Er gründete 2004 eine Hilfseinrichtung für Jugendliche namens Maison de Solenn.[4] Ein weiterer Sohn ging 1995 aus einer außerehelichen Beziehung mit seiner Kollegin Claire Chazal hervor. Anfang der 2000er-Jahre war Poivre d’Arvor mit der Schriftstellerin Claire Castillon liiert.[5]
2021 warfen acht Frauen Poivre d’Arvor Akte sexueller Gewalt – Vergewaltigungen, Übergriffe und sexuelle Belästigung – vor. Die Taten sollen sich zwischen 1993 und 2008 ereignet haben und waren damit zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens größtenteils verjährt.[7]
2022 waren es mehrere Dutzend Frauen, die ihn der sexuellen Belästigung und zum Teil der Vergewaltigung anklagten. Da er bislang straffrei geblieben war, schilderte die Journalistin Hélène Devynck ihre Leidensgeschichte nach 30 Jahren in einem Buch.[8][9]
Les plus beaux poemes d'amour anthologie, 2004 Albin Michel, ISBN 2-226-07996-3
Chasseurs de trésors et autres flibustiers (gemeinsam mit Olivier Poivre d'Arvor), 2005 Place Des Victoires Eds, ISBN 2-84459-110-8
Pirates et corsaires (gemeinsam mit Olivier Poivre d'Arvor), 2005 Place Des Victoires Eds, ISBN 2-84459-075-6
Coureurs des mers, (gemeinsam mit Olivier Poivre d'Arvor), 2005 Place Des Victoires Eds, ISBN 2-84459-058-6
Disparaître (gemeinsam mit Olivier Poivre d'Arvor), 2006 Gallimard, ISBN 2-07-077966-1
Rêveurs des Mers, (gemeinsam mit Olivier Poivre d'Arvor), 2007 Place des Victoires Eds, ISBN 978-2-253-11545-8
Age d'or du voyage en train 2006 Editions du Chene-Hachette-Livre, Englische Übersetzung 2007 "First Class-Legendary Train Journeys Around the World" The Vendome Press ISBN 978-0-86565-188-3