Paloma Faith hat eine Ausbildung als Jazzsängerin[1] und Tänzerin und erwarb einen Master am St. Martins College in Theaterregie. Mit 18 trat sie unter anderem in Cabarets als Sängerin einer Coverband namens Paloma and the Penetrators und als Assistentin eines Zauberers auf, später wirkte sie in einem Burlesque-Theater mit.[2]
In das Musikgeschäft kam sie durch einen Gelegenheitsjob in einem Dessousladen. Eine Kundin dort konnte ihr entsprechende Kontakte vermitteln.[3] Ihr wurde auch angeboten, als Backgroundsängerin für Amy Winehouse zu arbeiten; sie zog jedoch eine eigenständige Karriere vor. Musikalisch reicht ihre Bandbreite vom Jazzpop der 1950er Jahre über den Motown-Soul bis zum Funk-Soul der 1970er. Bekannt wurde die Halbspanierin auch durch ihre extravaganten Bühnenshows, bei denen sie besonderen Wert auf Kostüme und Bühnendekoration legt. Über ihren Gesang urteilte Die Zeit, ihr Stil sei eine Mischung aus Jazz, Soul, Chanson und Glamour-Pop.[4]
Ab 2006 spielte sie auch kleinere Rollen in Fernsehserien, größere Bekanntheit erlangte sie dann durch ihre Mitwirkung in Die Girls von St. Trinian (2007). Seit 2019 ist sie als blondierte Auftragskillerin zu sehen in der Epix-Serie Pennyworth über die Anfangsjahre von Alfred Pennyworth, einer Figur aus dem DC-Comics-Universum, der später Butler von Batman werden wird.
Mit dem Lied Stone Cold Sober hatte Paloma Faith im Sommer 2009 einen ersten Hit in ihrer Heimat, der äußerst erfolgreich im Radio lief und auch im Ausland Interesse fand. Im August und September 2009 wurde es in Australien und verschiedenen europäischen Ländern veröffentlicht. Größere Bekanntheit erlangte sie mit dem Song New York. Nach drei früheren Nominierungen für die Brit Awards wurde Faith 2015 als „Best British Female Solo Artist“ ausgezeichnet.[5]
„Weil er so schön ist, zunächst der Name: Paloma Faith. Ein treues Täubchen mit wankelmütiger Biografie. Wäscheverkäuferin, Bühnenassistentin eines Magiers, Burlesque-Auftritte, Sängerin durch Zufall. 24 Jahre alt, aus London. Erklärt das bereits ihren verruchten Zauber? Er duftet nach Varieté, nach einem Leben für die Show vor samtroten Vorhängen. So was gibt’s nicht mehr auf der Reeperbahn, nur noch im Kino, wenn Baz Luhrman die korsagierte Nicole Kidman im Moulin Rouge singen lässt. Oder wenn Dita von Teese im Champagnerglas strampelt“, schreibt Rabea Weihser 2009 als Auftakt zu ihrem Interview mit Paloma Faith in der Wochenzeitung Die Zeit.[4] Und sie schließt mit der Beobachtung, Faith wisse, dass sie nur ein Produkt sei wie es ein Major Label alle Jahre wieder bräuchten: „Sie weiß, dass in ihrer Stimme Amy Winehouse und Duffy mitschwingen. Dass Lady Gagas Exzentrik ihr den Weg in die Charts bereitet hat.“
Only Love Can Hurt Like This konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang sechs der Single-Trend-Charts (1. Juli 2022).[8]