Im Finale siegte der Schotte Peter Wright über den Engländer Michael Smith. Wright errang damit seinen zweiten WM-Titel, während Smith zum zweiten Mal in einem Endspiel unterlag.
Der Titelverteidiger und häufig als Topfavorit genannte Waliser Gerwyn Price war zuvor im Viertelfinale gegen Smith ausgeschieden, wie im Achtelfinale schon sein Landsmann Jonny Clayton, der Spieler mit den meisten Major-Titeln im Kalenderjahr 2021. Drei Spieler hatten die Weltmeisterschaft wegen eines positiven Tests auf SARS-CoV-2 vorzeitig abbrechen müssen, darunter der langjährige Weltranglistenerste und Mitfavorit Michael van Gerwen.
Am 21. Juli 2021 veröffentlichte die PDC erste Informationen zum Turnier. Unter anderem wurden Datum und Ansetzung bestätigt. Außerdem wurde bestätigt, dass den einzelnen Sessions über 3.000 Zuschauer beiwohnen sollen.[1]
Am 29. November 2021 um 19:15 GMT (20:15 MEZ) wurden die einzelnen Partien ausgelost, was live bei Sky Sports sowie auf der Facebook-Seite der PDC zu sehen war. Auch Sport1 bot einen Livestream auf seiner Website an. Losende waren die beiden ehemaligen Dartspieler Wayne Mardle und Colin Lloyd.
Turnierverlauf
Die Weltmeisterschaft wurde traditionell mit derjenigen Erstrundenbegegnung eröffnet, deren Sieger in Runde 2 gegen den amtierenden Weltmeister zu spielen hatte. Im Duell der beiden Engländer Ritchie Edhouse und Peter Hudson setzte sich Edhouse mit 3:2 durch. Später am Abend stand er dem Titelverteidiger Gerwyn Price aus Wales gegenüber, dem er mit 3:1 unterlag.
Am zweiten Tag gab der Deutsche Fabian Schmutzler – mit 16 Jahren der zweitjüngste WM-Teilnehmer der Geschichte – sein Debüt und unterlag Ryan Meikle mit 0:3. Das Highlight des zweiten Turniertags war das letzte Spiel des Abends, in dem sich die ehemaligen Weltmeister zweier jeweils aufeinanderfolgender Jahre Gary Anderson und Adrian Lewis gegenüberstanden. Anderson gewann mit 3:1.
Am dritten Tag schied der erste gesetzte Spieler aus dem Turnier aus, der Pole Krzysztof Ratajski. Zudem spielte der Schotte William Borland in seiner Erstrundenpartie gegen Bradley Brooks ein Nine dart finish. Es war zugleich der erste 9-Darter, mit dem bei einer Weltmeisterschaft ein Match entschieden wurde. Am Folgetag spielte auch der Litauer Darius Labanauskas gegen Mike De Decker ein Nine dart finish.
In der Mittagssession des fünften Turniertages wurde erstmals im Turnier ein Match per Two-clear-Legs-Regel entschieden. Dabei setzte sich der Engländer Ross Smith gegen seinen Landsmann Stephen Bunting durch, der als zweiter gesetzter Spieler ausschied. In der Abendsession kam es zur Neuauflage des Finals der Super League 2021 zwischen Florian Hempel und Martin Schindler. Beim zweiten Aufeinandertreffen zweier Deutscher bei einer WM setzte sich dieses Mal Hempel durch. Besonders in Großbritannien war das darauffolgende Spiel zwischen Steve Beaton und Fallon Sherrock im medialen Fokus. Beaton, der seine 31. Weltmeisterschaft spielte, gewann gegen Sherrock, die bei der WM 2020 als erste Frau ein WM-Spiel gewonnen hatte.
An Turniertag sechs gab Raymond van Barneveld, einer der erfolgreichsten Spieler der PDC, sein WM-Comeback; gegen den Filipino Lourence Ilagan gewann er mit 3:0. Zuvor hatte sich der Österreicher Rusty-Jake Rodriguez bei seinem WM-Debüt gegen Ben Robb aus Neuseeland durchgesetzt. Am darauffolgenden Tag kam es zum zweiten Spiel von Florian Hempel, in welchem er den Weltranglistenfünften Dimitri Van den Bergh aus Belgien mit 3:1 schlug. Wenig später schied mit dem Südafrikaner Devon Petersen gegen Raymond Smith aus Australien ein weiterer gesetzter Spieler aus. Auch am folgenden Tag schieden zwei weitere gesetzte Spieler aus: Glen Durrant unterlag dem Iren William O’Connor, der mit einer 170 das höchste Checkout spielte, und Martijn Kleermaker eliminierte den an Position 20 gesetzten Australier Simon Whitlock.
In der Mittagssession des 23. Dezembers unterlag ein weiterer gesetzter Spieler in der zweiten Runde, der Nordire Brendan Dolan gegen den Engländer Callan Rydz. Die darauffolgende Partie zwischen Mensur Suljović aus Österreich und dem Schotten Alan Soutar ging als erstes Match über die volle Distanz. Der Schotte überstand acht Matchdarts von Suljović und spielte im entscheidenden Leg ein 144er-Checkout zum Matchgewinn. Abends siegte der vierte deutsche Teilnehmer, der an Position 25 gesetzte Gabriel Clemens, gegen den Waliser Lewis Williams mit 3:0.[2] Im darauffolgenden Spiel trafen erneut zwei ehemalige Weltmeister in der zweiten Runde aufeinander, der Engländer Rob Cross und Raymond van Barneveld aus den Niederlanden. Im ersten Satz setzte sich van Barneveld, angefeuert durch das Publikum, durch und spielte dabei das zweite 170er-Finish der WM. Cross, der im ersten Satz nur 77 Punkte im Average gespielt hatte, kämpfte sich jedoch zurück, gewann drei Sätze in Folge und damit das Match. Kurze Zeit nach der Partie begab sich van Barneveld direkt auf sein Hotelzimmer, da er unter Atemnot und Fieber litt; kurz darauf wurde der Niederländer positiv auf SARS-CoV-2 getestet.[3] Im letzten Spiel vor Weihnachten unterlag der Österreicher Rusty-Jake Rodriguez dem Engländer Chris Dobey, obwohl er bereits mit 2:0 geführt hatte. Das Spiel zog sich nach mitteleuropäischer Zeit bis in den 24. Dezember, den Geburtstag Rodriguez’.[4]
Nach einer dreitägigen Pause über Weihnachten begann am 27. Dezember die dritte Runde. Im ersten Spiel der Mittagssession drehte der Niederländer Dirk van Duijvenbode in seiner Partie gegen Ross Smith aus England einen 0:3-Satzrückstand und zog mit 4:3 Sätzen ins Achtelfinale ein. Michael Smith qualifizierte sich im zweiten Spiel der Session mit einem 4:2-Sieg über den Iren William O’Connor für das Achtelfinale. Das letzte Spiel am Nachmittag trugen Florian Hempel und der Australier Raymond Smith aus. Der Australier spielte in den ersten beiden Sätzen über 100 Punkte im Average und gewann die Partie mit 4:1 Sätzen.[5] Am Abend fanden aufgrund eines weiteren positiven SARS-CoV-2-Tests von Vincent van der Voort lediglich zwei Spiele statt. Sein Gegner James Wade zog kampflos ins Achtelfinale ein. Im ersten Spiel des Abends ging es zwischen Gerwyn Price und Kim Huybrechts aus Belgien beim Stand von 3:3 Sätzen bis ins Sudden-Death-Leg. Nachdem Price im siebten Satz bereits mit 2:0 Legs geführt hatte, kämpfte sich der Belgier zurück und glich zum 2:2 aus. Doch Price behielt die Oberhand und beendete das Spiel mit seinem ersten Matchdart auf die Doppel-20. In der zweiten Partie des Abends kam es zum Duell zwischen Gabriel Clemens und Jonny Clayton. Letzterer spielte trotz einer Doppelquote von 37,5 % einen Average von 102,56 Punkten und siegte mit 4:0-Sätzen.[6]
Der zweite Turniertag nach der Weihnachtspause begann mit einem 4:0-Sieg von Mervyn King über den Iren Steve Lennon, gefolgt von einem 4:2-Sieg von Ryan Searle über Danny Noppert. Im letzten Spiel des Nachmittags standen sich Martijn Kleermaker und Joe Cullen gegenüber. Dabei ging Kleermaker schnell mit 3:0-Sätzen in Führung und hatte im vierten Satz seinen ersten Matchdart, den er jedoch vergab. Cullen startete eine Aufholjagd und glich zum 3:3 in den Sätzen aus. Nachdem Cullen sieben Legs infolge gewonnen hatte, stoppte Kleermaker diesen Lauf mit einem 130er Finish. Danach vergab er einen weiteren Matchdart, beendete das Match aber dann mit einem Checkout auf das Bull’s Eye.[7] Da auch Michael van Gerwen positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, zog Chris Dobey kampflos ins Achtelfinale ein, somit fanden auch an diesem Abend nur zwei Partien statt. Rob Cross aus England und der Nordire Daryl Gurney sorgten im ersten Spiel des Abends für Spannung. Zwar ging Cross schnell mit 2:0 Sätzen in Führung, doch Gurney steigerte sich und verkürzte auf 2:3 Sätze. Im Folgesatz vergab Cross vier Matchdarts und Gurney kämpfte sich in den siebten und entscheidenden Satz. Doch der Engländer behielt die Oberhand und entschied die Partie mit einem Checkout von 170 Punkten für sich. Cross spielte 13 Mal die 180 und sorgte damit für einen neuen Rekord zu dem Zeitpunkt des Turniers. Im zweiten Spiel des Abends eliminierte der Schotte Peter Wright den Australier Damon Heta. Nachdem Heta die ersten beiden Sätze für sich entschied, wechselte Wright seine Darts, spielte fortan in jedem Satz einen Average von über 100 Punkten und zog mit 4:2 ins Achtelfinale ein.[8]
Am 29. Dezember gab es mit Dave Chisnall einen weiteren Spieler, der positiv auf SARS-CoV-2 getestest wurde, weshalb sein Gegner Luke Humphries kampflos ins Achtelfinale einzog.[9] Im ersten Spiel des Tages gewann der Schotte Alan Soutar, der als Außenseiter galt, gegen den Portugiesen José de Sousa. Auch im zweiten Spiel setzte sich der Außenseiter Callan Rydz mit 4:0 Sätzen gegen Nathan Aspinall durch. Im ersten Spiel der Abendsession gewann Ian White die ersten drei Sätze gegen Gary Anderson, doch dann begann der Schotte eine Aufholjagd. White warf im sechsten Satz bei einer 2:0-Führung in den Legs seinen Matchdart in die Doppel-5 anstatt in die Doppel-20. Anschließend glich Anderson zum 3:3 in Sätzen aus und gewann auch den entscheidenden siebten Satz.[10] Das zweite Spiel des Abends war zugleich die erste Achtelfinalbegegnung des Turniers. Dabei setzte sich der Titelverteidiger Gerwyn Price gegen Dirk van Duijvenbode mit 4:1 Sätzen durch. Das letzte Spiel des Tages war ein hochklassiges Match zwischen Jonny Clayton und Michael Smith. Clayton spielte einen Average von 102,48 und Smith von 99,84 Punkten, zudem warfen beide Spieler in Summe 25 Maxima von 180 Punkten. Das Spiel ging schließlich ebenfalls in den siebten Satz, den Smith mit 6:4 für sich entschied.
Am Folgetag gab die PDC bekannt, dass die Weltmeisterschaft trotz der vielen SARS-CoV-2-Infektionen fortgesetzt wird.[11] Zuvor hatten unter anderem Gary Anderson und Gerwyn Price für eine Verschiebung plädiert, nachdem Danny Noppert bei der Heimreise als fünfter WM-Teilnehmer positiv getestet worden war.[12] Am letzten Turniertag des Jahres 2021 trafen Mervyn King und der einzige verbliebene Nicht-Europäer Raymond Smith aufeinander. Der Australier gewann die ersten beiden Sätze souverän, doch im dritten Satz verspürte Smith, wie er später auf Twitter mitteilte, Liebeskummer, da seine Frau in Australien geblieben war.[13] Er verlor den Fokus auf sein Spiel, weshalb King den Satz mit 3:0 gewann. Zwar entschied Smith noch den vierten Satz für sich, doch am Ende ging King als Sieger aus der Partie hervor. Mit Callan Rydz und Alan Soutar standen sich zwei Spieler gegenüber, die beide zum ersten Mal ein WM-Achtelfinale spielten. Soutar gewann den ersten Satz mit 3:1, im darauffolgenden Satz jedoch nur ein Leg, als er 110 Punkte checkte. Die drei weiteren Sätze gewann Rydz alle mit 3:0 und zog mit 4:1 Sätzen ins Viertelfinale ein.[14] Das letzte Spiel des Mittags trugen die beiden Engländer Luke Humphries und Chris Dobey aus, die beide aufgrund von Corona-Fällen ihrer Gegner kampflos ins Achtelfinale eingezogen waren. Doch beide zeigten ihre Klasse, so lag Humphries trotz eines Averages von 103 Punkten nach zwei Sätzen mit 0:2 hinten. Im dritten Satz vergab Dobey zwei Darts zur 3:0-Führung und Humphries fand über ein 121er-Checkout zurück ins Spiel. Zwar gelang Humphries das gleiche Checkout erneut, doch Dobey sicherte sich den vierten Satz zur 3:1-Führung. Mit insgesamt 14 Maxima schaffte Humphries den 3:3-Satzausgleich. Im entscheidenden siebten Satz schaffte er beim Stande von 3:3 Legs ein Break, beendete im achten Leg das Spiel über die Doppel-1 und sank danach erleichtert auf den Boden.[15] Am Abend sorgte James Wade mit einem Sieg über den Niederländer Martijn Kleermaker dafür, dass erstmals seit der WM 2006 ausschließlich Briten im Viertelfinale standen. Wade verlor im gesamten Match nur vier Legs und gewann die Partie mit 4:0 Sätzen; damit erreichte er das Viertelfinale, ohne im bisherigen Turnierverlauf eine 180 zu werfen. Im zweiten Spiel der Abendsession musste Gary Anderson gegen Rob Cross wie in der Runde zuvor in den siebten Satz. Cross gewann den ersten Satz, doch dann drehte der Schotte das Spiel zu einer 3:1-Satzführung. Dabei gelang Anderson im dritten Satz das vierte 170er-Finish des Turniers. Cross, der sich zwischenzeitlich bei 81 Punkten überwarf, fand zurück ins Spiel und glich zum 3:3 in den Sätzen aus. Im siebten Satz gelang Anderson ein Break zum 2:1. Danach verwandelte er seinen vierten Matchdart auf die Doppel-20. Wenig Probleme hatte Andersons Landsmann Peter Wright in der letzten Begegnung des Tages, in der er sich gegen Ryan Searle mit 4:1 durchsetze und damit das Viertelfinale komplettierte.
Nach einem Ruhetag am 31. Dezember wurde die Weltmeisterschaft an Neujahr in zwei Sessions mit den Viertelfinalspielen fortgesetzt. In der Mittagssession setzte sich James Wade souverän mit 5:0 gegen Mervyn King durch. Als zweiter Spieler qualifizierte sich Gary Anderson mit einem 5:2-Sieg über Luke Humphries für das Halbfinale. Besonders von Spannung geprägt waren die beiden Viertelfinalbegegnungen der Abendsession. Im ersten Spiel trafen Callan Rydz aus England und der Schotte Peter Wright aufeinander. Rydz sicherte sich den ersten Satz mit 3:0 und einem Average von 111,24 Punkten. Auch den zweiten Satz gewann der Engländer 3:0. Dabei checkte er 106, 106 und 105 Punkte. Nachdem Wright sich den dritten Satz sicherte, erhöhte Rydz auf 3:1, ehe der Schotte mit einem Set-Average von 110,26 Punkten erneut auf 3:2 verkürzte. Im sechsten Satz glich Peter Wright aus und verpasste um einen Dart ein Nine dart finish. Nach sechs vergebenen Legdarts in Serie von Wright erhöhte Rydz wieder auf 4:3. Doch Wright erzwang einen neunten Satz, in dem sein Gegner Nerven zeigte. Am Ende gewann Wright den Satz mit 4:2 Legs und zog mit einem persönlichen Rekord von siebzehn 180er Aufnahmen als dritter Spieler ins Halbfinale ein.[16] In der Partie zwischen dem Waliser Gerwyn Price und Michael Smith aus England ging es erneut über neun Sätze. Im vierten Satz spielte der amtierende Weltmeister das dritte Nine dart finish der Weltmeisterschaft. Beim Stande von 4:3 für Price fühlte dieser sich durch Zwischenrufe gestört, weshalb er kurzzeitig seinen Wurf unterbrach und sich beim Caller George Noble beschwerte. Nach diesem Vorfall fand der Waliser nicht mehr zurück ins Spiel und Smith komplettierte das Teilnehmerfeld im Halbfinale.[17]
Das erste Halbfinale bestritten am 2. Januar die beiden Engländer. Im ersten Satz brachte jeder der beiden Spieler seine Anwurflegs durch, wodurch Smith mit 1:0 in Führung ging. Dieser spielte im zweiten Satz direkt zu Beginn ein Break und gewann kurz darauf den Satz mit einem 114er-Checkout und einem Satz-Average von 119 Punkten. Doch anschließend checkte Wade 121 Punkte und verkürzte auf 1:2-Sätze. Im vierten Satz ging Wade mit 2:0 in Führung, vergab jedoch einen Satzdart auf die Doppel-20. Smith kämpfte sich zurück und gewann schließlich den Satz, danach auch die Sätze 5 und 6. Mit einem 160er-Finish sicherte sich dann Wade den siebten Satz und verkürzte anschließend auf 3:5. Jedoch war es Smith, der mit einem Break und einem Finish über die Doppel-20 das Spiel entschied. Damit zog Smith nach einer Checkout-Quote von 45 % und einem Average von 100,98 Punkten ins Finale ein.[18] Das darauffolgende schottische Duell zwischen Peter Wright und Gary Anderson war nach Meinung der Medien ein Weltklasse-Spiel.[19][20] Wright sicherte sich die ersten drei Sätze, doch Anderson entschied die zwei folgenden Sätze für sich und wies dabei eine Checkout-Quote von 56 % vor. Doch Wright gewann im sechsten Satz das erste Leg mit zehn Darts und verpasste im zweiten Leg, wie bereits in der Runde zuvor, die Doppel-12 für ein Nine dart finish. Zwar gewann Anderson noch ein Leg, doch ging der Satz mit 3:1 an seinen Gegner. Da dieser jedoch im siebten Satz die Doppel verfehlte, hatte Anderson die Chance, auf 4:4 in den Sätzen auszugleichen. Dies gelang ihm jedoch nicht und so erhöhte Wright auf 5:3-Sätze. Der neunte Satz ging an Anderson, der dabei seine 500. 180er-Aufnahme bei einer Weltmeisterschaft spielte. Zwar war auch der zehnte Satz umkämpft, doch Wright drehte einen 1:2-Rückstand in den Legs und folgte nach dem Satzgewinn Smith ins Finale. Neben dem Rekord von Andersons turnierübergreifenden 180ern stellte auch Wright mit insgesamt 24 geworfenen Maxima in einem Spiel einen neuen WM-Rekord auf. Zudem spielten beide Schotten einen Average von über 100 Punkten (Wright: 104,72, Anderson: 103,32) sowie eine Checkout-Quote von über 40 % (Wright: 42,3, Anderson: 43,5).[18]
Am Abend des 3. Januar fand das Finale zwischen Peter Wright und Michael Smith statt. Der Start verlief verhalten, beide Spieler hatten Probleme auf die Doppelfelder und spielten lediglich einen Average von 82 Punkten. So beendete Smith das zweite Leg erst nach 28 Darts, es war das längste Leg der gesamten Weltmeisterschaft. Doch am Ende des ersten Satzes hieß es 3:1 für Wright. Auch der zweite Satz ging nach einem Break im dritten Leg an den Schotten. Doch Smith spielte im dritten Satz ein 167er-Finish und gewann diesen mit 3:1 Legs. Anschließend glich er zum 2:2 in den Sätzen aus und stellte mit seiner 72. 180er-Aufnahme einen neuen Turnierrekord auf. Beide Spieler gewannen je einen weiteren Satz, ehe Smith im siebten Satz mit 4:3 erstmals in Führung ging. Aber Wright glich bereits im nächsten Satz zum 4:4 aus. Am Ende des neunten Satzes traf Wright das falsche Doppel und sein Gegner nutzte die Gelegenheit zur erneuten 5:4-Satzführung. Als Smith im zehnten Satz 2:0 führte, schien es, als könne er das Match zu seinen Gunsten entscheiden. Allerdings drehte Wright diesen Rückstand und glich erneut zum 5:5 in den Sätzen aus. Fortan spielte Wright sehr stark auf, gewann die drei folgenden Legs und damit den elften Satz. Erst beim Stande vom 0:2 im zwölften Satz gewann Smith wieder ein Leg, nachdem Wright zuvor acht in Folge für sich entschieden hatte. Das anschließende Leg gewann Wright nach 13 Darts mit seinem ersten Dart auf die Doppel-16, womit er das Spiel beendete und zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister wurde.[21] Während des Finales spielte Smith 24 Maxima von 180 Punkten und stellte damit den Rekord von Peter Wright vom Vortag ein. Zudem spielte Smith über das gesamte Turnier hinweg 83 mal die 180, womit er den Rekord von 71 geworfenen Maxima von Gary Anderson bei der WM 2017 übertrumpfte.[22]
Modus
Das Turnier wurde im Modus Best of Sets und der Spielvariante Double-Out gespielt.
Ein Set gewann der Spieler, der als erster drei Legs für sich entschied. Ein Leg gewann der Spieler, der als erster genau 501 Punkte warf. Der letzte Wurf eines Legs musste auf ein Doppelfeld erfolgen.
Anders als 2021 griff beim Stand von 2:2 Legs in einem entscheidenden letzten Set die Two-clear-Legs-Regel. Schaffte es kein Spieler, einen Vorsprung von 4:2, 5:3 oder 6:4 Legs herauszuspielen, ging das Set bis zu einem maximalen Stand von 5:5 Legs. Das anschließende elfte Leg wurde als so genanntes Sudden Death Leg gespielt. Hiervon ausgenommen waren Spiele in der 1. Runde; dort entschied beim Stand von 2:2 Legs das fünfte Leg jedes Sets.[23]
Teilnehmer
Qualifikation
Wie im Vorjahr nahmen an der Weltmeisterschaft 96 Spieler teil. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus den 32 bestplatzierten Spielern der PDC Order of Merit, den Top 32 der nicht qualifizierten Spielern der PDC Pro Tour Order of Merit und 32 internationalen Spielern der World Championship International Qualifiers zusammen. Die gesetzten Spieler (Top 32 der PDC Order of Merit) stiegen erst in der zweiten Runde ins Turnier ein.
EnglandJames Wilson (PDPA Tour Card Holder Qualifier)
KroatienBoris Krčmar (PDPA Tour Card Holder Qualifier)
WalesNick Kenny (PDPA Tour Card Holder Qualifier) 6
BelgienMike De Decker (Nachrücker PDPA Tour Card Holder Qualifier) 2
AustralienGordon Mathers (Nachrücker PDPA Tour Card Holder Qualifier) 5
EnglandPeter Hudson (Nachrücker PDPA Tour Card Holder Qualifier) 3
1
Die DPNZ hatte den neuseeländischen Qualifier für die Weltmeisterschaft aufgrund der COVID-19-Restriktionen im Land abgesagt. Als Vertreter wurde die Nummer eins der vorangegangenen DPNZ Pro Tour bestimmt.[24]
2
Aufgrund von Problemen mit dem Visum musste Charles Losper seine Teilnahme absagen. Er wurde durch den Belgier Mike De Decker ersetzt, da dieser von den Finalverlierern beim PDPA Tour Card Holder Qualifier den höchsten Ranglistenplatz in der Order of Merit innehatte.[25]
3
Da Wen Lihao nicht rechtzeitig ein Visum für das Vereinigte Königreich bekam, musste er seine Teilnahme absagen. Er wurde durch Peter Hudson ersetzt, da dieser von den Finalverlierern beim PDPA Tour Card Holder Qualifier den dritthöchsten Ranglistenplatz in der Order of Merit innehatte.[26]
Aufgrund eines positiven Tests auf SARS-CoV-2 musste Juan Rodríguez seine Teilnahme absagen. Er wurde durch den Australier Gordon Mathers ersetzt, da dieser von den Finalverlierern beim PDPA Tour Card Holder Qualifier den zweithöchsten Ranglistenplatz in der Order of Merit innehatte.[27]
6
Da der Jugendweltmeister Ted Evetts bereits über die Pro Tour Order of Merit qualifiziert war, ging der übrige Qualifikationsplatz an den Tour Card Holder Qualifier.
Bei der Weltmeisterschaft 2022 wurden – wie bereits in den drei Jahren zuvor – insgesamt £ 2.500.000 an Preisgeldern ausgeschüttet. Hätte ein Spieler zwei Nine dart finishes während der Weltmeisterschaft gespielt, so wären von einem Sponsor weitere £ 100.000 ausgeschüttet worden. Von dieser Summe sollte der entsprechende Spieler die Hälfte erhalten. Die restlichen £ 50.000 wären zur Hälfte für einen wohltätigen Zweck und an einen Zuschauer im Alexandra Palace vergeben worden.[28]
Das Preisgeld wurde unter den Teilnehmern wie folgt verteilt:[29]
Position (Anzahl der Spieler)
Preisgeld
Gewinner
(1)
£ 500.000
Finalist
(1)
£ 200.000
Halbfinalisten
(2)
£ 100.000
Viertelfinalisten
(4)
£ 50.000
Achtelfinalisten
(8)
£ 35.000
Verlierer der 3. Runde
(16)
£ 25.000
Verlierer der 2. Runde
(32)
£ 15.000
Verlierer der 1. Runde
(32)
£ 7.500
Gesamt
£ 2.500.000
Ergebnisse
Die Zahl hinter dem Namen gibt den 3-Dart-Average an, also wie viele Punkte im Schnitt mit drei Darts/Würfen erzielt wurden.
Vincent van der Voort wurde im Vorfeld des neunten Turniertages am 27. Dezember 2021 positiv auf SARS-CoV-2 getestet und durfte somit nicht weiter am Turniergeschehen teilnehmen. Sein Drittrundengegner James Wade kam dadurch kampflos weiter.[30]
Michael van Gerwen wurde im Vorfeld des zehnten Turniertages am 28. Dezember 2021 positiv auf SARS-CoV-2 getestet und durfte somit nicht weiter am Turniergeschehen teilnehmen. Sein Drittrundengegner Chris Dobey kam dadurch kampflos weiter.[31]
9
Dave Chisnall wurde im Vorfeld des elften Turniertages am 29. Dezember 2021 positiv auf SARS-CoV-2 getestet und durfte somit nicht weiter am Turniergeschehen teilnehmen. Sein Drittrundengegner Luke Humphries kam dadurch kampflos weiter.[9]
Die Tabelle nennt alle Spieler, die in einem Match einen Average von mindestens 100 erzielten. Bei mehrfach vertretenen Spielern wird dies durch die Zahl in Klammern angegeben.
Erstmals in der WM-Geschichte wurden drei Nine-Dart-Finishes während des Turniers geworfen. Der bisherige Höchstwert lag bei zwei Nine-Dart-Finishes innerhalb einer WM (jeweils 2013 und 2014).[33]
Peter Wright gelangen im Halbfinale gegen Gary Anderson 24 180er-Aufnahmen.[34] Damit überbot er den bisherigen Höchstwert von 22 Maxima in einem WM-Match, den Gary Anderson 2017 aufgestellt hatte[35]. Nur einen Tag später wurde der neue Rekord vom Finalisten Michael Smith eingestellt.[36]
Im Turnierverlauf erzielte Michael Smith 83 Mal 180 Punkte. Damit überbot er ebenfalls Gary Anderson, dem dies 2017 71 Mal gelungen war.[36]
Im Halbfinale wurde Gary Anderson zum zweiten Spieler neben Phil Taylor, der im Verlauf seiner Karriere 500 oder mehr Maxima bei Weltmeisterschaften warf. Bis zum Ende der Partie steigerte er sich auf 505, Phil Taylor erreichte 688.[37]
Mit Raymond und Ky Smith hatten sich erstmals zwei Spieler für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, die in einer Vater-Sohn-Beziehung stehen.[38]
Paul Lim bestritt sein Spiel am 17. Dezember mit 67 Jahren und 326 Tagen und wurde somit zum ältesten WM-Teilnehmer der Geschichte. Er überbot damit John MaGowan, der im Dezember 2008 mit 67 Jahren und 202 Tagen gespielt hatte.[39]
Die WDC wurde 1992 in Konkurrenz zur BDO gegründet und trägt seit 1994 ihre eigene Weltmeisterschaft aus. Im Juni 1997 änderte sie ihren Namen zu PDC. Die BDO wurde im Jahr 2020 aufgelöst, demnach trägt sie keine Weltmeisterschaft mehr aus. Stattdessen richtet nun die WDF eine eigene Weltmeisterschaft aus. Der mitunter ebenfalls als Weltmeisterschaft bezeichnete WDF World Cup wird nicht als World Professional Darts Championship gezählt.