Der Sohn des Fürstes Otto Carl Friedrich von Schönburg-Waldenburg (1758–1800) und dessen Ehefrau Henriette, geborene Gräfin Reuß zu Köstritz (1755–1829) war 1800 noch minderjährig, daher übernahm ein Vormund die Verwaltung der Schönburgischen Besitzungen. 1806 übernahm Otto Victor die Herrschaft, zuvor hatte er kurzzeitig freiwillig in der österreichischen Armee gedient[2] und sich 1805 am Feldzug gegen Frankreich beteiligt.
Da die Primogenitur seines Vaters nicht landesherrlich bestätigt worden war, musste er von 1811 bis 1813 einen Rechtsstreit mit seinen drei nachgeborenen Brüdern führen. In einem Vergleich verzichtete er daher 1813 auf die Herrschaften Stein und Hartenstein, behielt dafür die wirtschaftlich deutlich lukrativeren Herrschaften Lichtenstein, Remse und Waldenburg. Da 1840 und 1846 zwei Brüder kinderlos starben, wurde Otto Victor Mitbesitzer der zwei 1813 abgegebenen Herrschaften.
Danach beschäftigte sich Otto Victor vor allem mit Innenpolitik im Königreich Sachsen. So war er maßgeblich an der Erstellung der Sächsischen Verfassung von 1831 beteiligt, auch war er Mitglied der Ersten Kammer des Landtages.
Im Jahre 1816 kaufte Otto Victor die böhmische Herrschaft Hlubosch von einem Wiener Hofsattler, der sie in einer Lotterie gewonnen hatte. 1826 veräußerte er die Herrschaft an seine Schwägerin Louise Fürstin zu Schönburg-Hartenstein.
1840 erwarb er von der Leipziger Apothekerfamilie Linck eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken und Naturalien, die als bürgerliche Kunst- und Wunderkammer zwischen 1670 und ca. 1800 zusammengetragen worden war. Das Kabinett ist in einem eigens für diesen Zweck 1844 errichteten Museumsgebäude untergebracht und heute noch als Naturalienkabinett Waldenburg zugänglich.
Otto Eduard Schmidt: Fürst Otto Carl Friedrich von Schönburg und die Seinen. Leipzig, ohne Jahresangabe (Otto Carl Friedrich von Schönburg-Waldenburg (1758–1800), seit 1790 Reichsfürst, war der Vater von Otto Victor I.; u. a. zur Genealogie der Linie Schönburg-Waldenburg)
↑Michael Wetzel: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702–1878. Sozialstruktur – Verwaltung – Wirtschaftsprofil. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-937209-03-4, S. 140.
↑Michael Wetzel: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702–1878. Sozialstruktur – Verwaltung – Wirtschaftsprofil. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, S. 157.
↑Louis Schneider: Der Königliche Hausorden von Hohenzollern. Alexander Duncker, Berlin 1869, S. 9.