Otto Schlecht wurde 1925 als Sohn der Metzgerfamilie Schlecht geboren. Er besuchte in seiner Heimatstadt Volksschule und Oberschule, wurde im Frühjahr 1943 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und leistete dann Kriegsdienst (Pionier zu den Gebirgsjägern). Er kämpfte während des Zweiten Weltkriegs auf dem Balkan, wurde zum Leutnant befördert und wurde verwundet. Nach kurzer Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft machte er 1945 bis 1946 ein kaufmännisches Volontariat bei der Energie-Versorgung Schwaben, erlangte dann an der Universität Freiburg durch das Propädeutikum die Hochschulreife und begann 1947 ein Studium der Betriebswirtschaft. Er wechselte bald die Fachrichtung und studierte Volkswirtschaft bei Walter Eucken, Lutz, Elisabeth Liefmann-Keil und K. Paul Hensel, deren Freiburger Schule seine wirtschaftspolitischen Auffassungen nachhaltig prägte. Er schloss 1951 das Studium der Volkswirtschaft mit der Diplomprüfung ab und promovierte 1952 (summa cum laude) zum Dr. rer. pol.
Schlecht sieht die Soziale Marktwirtschaft als eine weit über die ökonomischen Vorteile der Marktwirtschaft hinausgehende, übergeordnete Idee, die komplementär zur rechtsstaatlichen Demokratie steht und die wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Vorstellungen miteinander versöhnen kann. Damit stand er Alfred Müller-Armack (1901–1978) nahe.
mit Martin Lambert, Jürgen Husmann, Anton Rauscher: Der Sozialstaat vor dem Offenbarungseid? Sinus Verlag, Krefeld 1996, ISBN 3-88289-409-1.
mit Wolfgang Franz, Werner Tegtmeier: Der Europäische Beschäftigungspakt – Chance oder Illusion? Sinus Verlag, Krefeld 2000, ISBN 3-88289-415-6.
mit Gerhard Stoltenberg (Hrsg.): Soziale Marktwirtschaft. Grundlagen, Entwicklungslinien, Perspektiven. Herder, Freiburg im Breisgau/ Basel/ Wien, 2001, ISBN 3-451-20260-3.
Ordnungspolitik für eine zukunftsfähige Marktwirtschaft. Erfahrungen, Orientierungen, Handlungsempfehlungen. FAZ, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-89843-042-1.
Literatur
Berthold Sillich (Redaktion): Soziale Marktwirtschaft als Aufgabe. Neue Herausforderungen und bewährte Prinzipien. Festakademie aus Anlass des 75. Geburtstages von Otto Schlecht. Sinus, Krefeld 2001, ISBN 3-88289-418-0.
↑Christian Reiermann: Werner Gatzer wird Lindners Sündenbock. In: Spiegel.de. 24. November 2023, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 24. November 2023]).