Anfang des 20. Jahrhunderts ging Rometsch nach Berlin, wo er mit seinem Freund und Kollegen Adolph Suppes (1880–1918) in der künstlerischen und literarischen Bohème um Erich Mühsam, Gustav Landauer und die Brüder Heinrich Hart und Julius Hart verkehrte.
Suppes’ Vater, der Reichsgerichtsrat a. D. Otto Suppes, erwarb 1906 den Grundhof in Niederlößnitz und beauftragte seinen Sohn und Rometsch mit der Wiederherstellung des historischen Weingutanwesens. Diese Gelegenheit nutzten die beiden, um am Ort ein gemeinsames Architekturbüro aufzubauen. Rometsch baute sich das dortige Turmhaus zu einem Wohn- und Atelierhaus um. Ab 1909 entstand dort eine kleine Künstlerkolonie mit den Malern Wilhelm Claus, Karl Kröner und Paul Wilhelm.
1918 starb Adolph Suppes; Rometsch entwarf das Grabmal auf dem Friedhof Radebeul-West, einen reich verzierten Bildstock aus Wehlener Sandstein.
Rometsch verlegte seinen Bürositz (nach Suppes’ Tod?) nach Dresden auf den Altmarkt 6.
Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sich Rometsch vor allem der Denkmalpflege. Bei Unstimmigkeiten über eingereichte Bauanträge sprach der Landesverein Sächsischer Heimatschutz mitunter die Empfehlung aus, Rometsch als Architekten bzw. Gutachter in den Abstimmungsprozess miteinzubeziehen.[1] An den Restaurierungsarbeiten von zahlreichen Schlössern und Kirchen in Sachsen war Rometsch beteiligt, beispielsweise Schloss Kriebstein, am Freiberger Dom, der Kunigundenkirche in Rochlitz sowie der Dorfkirche in Pomßen.
Otto Rometsch ist auf dem Friedhof Radebeul-West in einem Gemeinschaftsgrab mit Adolph Suppes beerdigt.
1937: Kraftwagenhalle zur Villa „Unser Heim“, Paradiesstraße 22 in Radebeul.
1937: Grabstelle von Robert Sterl, Dresdner Maler und Akademieprofessor, auf dem Grundstück des Sterl-Hauses in Naundorf (Struppen) in der Sächsischen Schweiz.
O. Rometsch: Denkmalpflegerisches zum Umbau des Benediktinerklosters zu Chemnitz. In: Der Umbau des Schlosses (ehemaligen Benediktinerklosters) zum Museum für Stadtgeschichte. Zur Eröffnung am 5. Februar 1931, Chemnitz o. J. [1931], S. 26–27.
W. Hentschel: Otto Rometsch †. In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege. Deutscher Kunstverlag, Berlin/Göttingen 1938, S. 218.