Opportuna stammte aus dem Geschlecht der Robertiner; ihr Bruder war BischofChrodegang von Sées. Sie trat ins Benediktinerinnen-KlosterMonasteriolum ein, welches von ihrer Cousine Lantildis geleitet wurde. Nach deren Tod übernahm Opportuna die Führung des Klosters. Eines Tages habe ein Bauer einen Esel des Klosters gestohlen; Opportuna legte die Angelegenheit in die Hände Gottes und am nächsten Tag sei das Feld des Bauern mit Salz bedeckt gewesen, woraufhin er den Esel und das Feld dem Kloster übereignet habe. Auf einer Reise zu ihr wurde ihr Bruder im Jahr 769 ermordet; er wurde in ihrem Kloster bestattet und später als heilig verehrt. Weitere Ereignisse aus ihrem Leben sind nicht bekannt; an ihrem Sterbebett sollen die hll. Cäcilia und Lucia erschienen sein. In der Zeit nach ihrem Tod geschahen angeblich zahlreiche Wundertaten, die in der von Bischof Adalhelm von Sées im Jahr 886 verfassten Vita et miracula Sanctae Opportunae erfasst wurden.
Nur wenige Darstellungen der Heiligen sind bekannt; die meisten stammen aus Kirchenfenstern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ihr wichtigstes Attribut ist ein Abtsstab.
Volksweisheit
Eine in der Normandie verbreitete Volksweisheit lautet: „Wenn es regnet an Sankt Opportuna, gibt es keine Kirschen und keine Pflaumen“ („Pluie à la Sainte-Opportune / n'y a ni cerises, ni prunes“).