Die Anlage ist etwa sechs Kilometer von Krasnaja Poljana entfernt und umfasst ein Langlauf- und Biathlon-Stadion für jeweils 7.500 Zuschauer. In der Vorsaison war sie mit Rennen des Biathlon-Weltcups eingeweiht worden. Der Name „Laura“ ist hergeleitet von einem wilden Gebirgsfluss des Kaukasus.
Wettbewerbe
Ausgetragen wurden wie bei den vorangegangenen Spielen in Vancouver die jeweils fünf Wettbewerbe für Frauen und Männer Sprint, Verfolgung, Einzelwettkampf, Massenstart und Staffel. Neu zum olympischen Programm der Biathleten gehörte nun auch die bei Weltmeisterschaften 2005 erstmals ausgetragene Mixed-Staffel. Für diese Staffel hatte zweimal eine eigene WM stattgefunden, bevor sie 2007 ins allgemeine WM-Angebot aufgenommen worden war.
Die Rennen gehörten nicht wie zuvor bei Weltmeisterschaften in den nicht-olympischen Jahren zum Biathlon-Weltcup. Lediglich für die Mixed-Staffel gab es Weltcuppunkte, da die siegreiche Nation in dieser Wertung ansonsten nur aus einem im Weltcup ausgetragenen Rennen im schwedischenÖstersund hätte ermittelt werden müssen. Punkte für den Nationencup wurden in der Mixed-Staffel bei den Olympischen Spielen jedoch nicht vergeben.
Doping
Überschattet waren die gesamten Olympischen Winterspiele von einer in diesem Ausmaß im Biathlonsport bisher nicht aufgetretenen Dopingproblematik.
Zunächst wurde noch während der Spiele die deutsche Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle nach bewiesener Einnahme verbotener Mittel nachträglich disqualifiziert und mit einer Sperre belegt. Im Massenstart hatte sie ursprünglich den 4. Platz belegt und war mit der Mixed-Staffel auf Platz vier eingelaufen. Sie beendete anschließend ihre Karriere.[1]
Was zwei Jahre nach Austragung der Spiele zu Tage kam, sprengte jeden bisher bekannten Rahmen. Den russischen Offiziellen wurde systematisches Dopen bis hin zur Vertuschung von Dopingergebnissen der eigenen Sportler durch Vertauschen von Proben nachgewiesen, was weitreichende Folgen für den russischen Sport hatte. So wurden russische Athleten von vielen Verbänden bis auf Einzelfälle gänzlich von Wettkämpfen ausgeschlossen – nicht jedoch im Biathlon. Hier wurden Weltcup-Veranstaltungen in Russland abgesagt und die bereits vergebene Austragung einer Weltmeisterschaft dem Land wieder entzogen.[2]
Konkret betroffen von dopingbedingten Disqualifikationen waren zwei russische Biathletinnen:
Olga Saizewa – Sie wurde nach bewiesenem Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen 2017 lebenslang von allen auf Olympische Spiele bezogene Funktionen ausgeschlossen, ihre unter anderem in Sotschi erzielten Resultate wurden annulliert. Davon betroffen waren alle vier Einzelwettbewerbe (Sprint: Patz 28, Verfolgung: 11., Einzel: 15., Massenstart: 23.) sowie auch die Frauenstaffel (Rang 2) und Mixed-Staffel (5.). In den Staffeln waren somit auch Saizewas Kollegen mitbetroffen. Eine Medaille hatte es für Olga Saizewa nur in der Frauenstaffel gegeben. Diese musste sie wie ihre Mitstreiter nun abgeben.[3]
Jekaterina Glasyrina – Die nur im Einzelwettkampf eingesetzte Athletin (Platz 61) wurde vom 10. Februar 2017 bis 9. Februar 2019 gesperrt, ihre zwischen dem 19. Dezember 2013 und 10. Februar 2017 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen.[4]
Im Zuge der Auswertung der LIMS-Datenbank des Moskauer Anti-Doping-Labors wurde 2018 eine nicht gemeldete positive Probe aus dem August 2013 von Jewgeni Ustjugow bekannt, der mit der russischen Männerstaffel Olympiasieger geworden war. Das Anti-Doping-Panel der Internationalen Biathlon-Union (IBU) annullierte im Februar 2020 alle Ergebnisse Ustjugows aus der Saison 2013/14, inklusive der Olympischen Spiele. Im September 2024, sechs Jahre nach dem ersten Bekanntwerden der Vorwürfe, bestätigte der CAS in letzter Instanz das Urteil gegen Ustjugow. Das IOC hatte der russischen Staffel ihre Goldmedaillen bereits zuvor aberkannt. Eine Neuvergabe ist bislang noch nicht erfolgt, da Ustjugow in Revision vor das Schweizer Bundesgericht gezogen ist.[7][8][9]
Am 18. Februar 2013, einen Tag nach dem Ende der Biathlon-Weltmeisterschaften 2013 von Nové Město na Moravě, wurden die ersten festen Quotenstartplätze für die Nationalen Olympischen Komitees vergeben. Sie basieren auf den Ergebnissen der Nationalverbände bei den Weltmeisterschaften 2012 in Ruhpolding und 2013. Für weitere Quotenplätze mussten sich die Biathleten über ihre Leistungen noch qualifizieren. Die Qualifikationsphase lief bis zum 19. Januar 2014, Qualifikationsergebnisse konnten über den Weltcup und den IBU-Cup gesammelt werden. Falls einzelne NOKs bis zum 20. Januar 2014 nicht für alle Quotenplätze qualifizierte Starter nannten, konnten diese Plätze durch den Vorstand des Biathlon-Weltverbands und das Internationale Olympische Komitee an bislang nicht qualifizierte NOKs vergeben werden. Durch die Begrenzung der Startplätze für Einzelstarter waren auch die Startplätze der Staffeln sowohl bei Männern wie auch den Frauen auf 20 begrenzt.
Totalanstieg: 381 m, Maximalanstieg: 28 m, Höhenunterschied: 57 m
87 Teilnehmer aus 31 Ländern, alle in der Wertung.
Der Russe Jewgeni Ustjugow (Platz 16) und der Ukrainer Serhij Sednjew (Platz 44) wurden nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmer rückten entsprechend auf.
Totalanstieg: 430 m, Maximalanstieg: 31 m, Höhenunterschied: 31 m 59 Teilnehmer aus 21 Ländern, alle in der Wertung.
Der Russe Jewgeni Ustjugow (Platz 5) und der Ukrainer Serhij Sednjew (Platz 54) wurden nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmer rückten entsprechend auf.
Totalanstieg: 705 m, Maximalanstieg: 28 m, Höhenunterschied: 57 m
89 Teilnehmer aus 31 Ländern, davon 87 in der Wertung.
Die Russen Alexander Loginow (Platz 30) und Jewgeni Ustjugow (Platz 38) wurden nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmer rückten entsprechend auf.
Totalanstieg: 550 m, Maximalanstieg: 28 m, Höhenunterschied: 57 m
30 Teilnehmer aus 13 Ländern, davon 27 in der Wertung.[12]
Ursprünglich hätte das Massenstartrennen am 16. Februar um 19:00 Uhr stattfinden sollen. Aufgrund von dichtem Nebel wurde das Rennen zunächst um eine Stunde, später auf 10:00 Uhr am nächsten Tag verschoben.[13] Auch dieser Termin konnte wegen Nebels nicht eingehalten werden; er musste zuerst auf den Nachmittag und schließlich wiederum um einen Tag verschoben werden.
Der Russe Jewgeni Ustjugow (Platz 19) wurde nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmer rückten entsprechend auf.
Totalanstieg: 4×258 m, Maximalanstieg: 31 m, Höhenunterschied: 31 m
19 Staffeln, alle in der Wertung.
Aufgrund des Dopingvergehens von Jewgeni Ustjugow wurde die siegreiche russische Staffel nachträglich disqualifiziert. Eine Neuvergabe der Medaillen hat das IOC bislang noch nicht vorgenommen.
Totalanstieg: 258 m, Maximalanstieg: 31 m, Höhenunterschied: 31 m
84 Teilnehmerinnen aus 33 Ländern, davon 81 in der Wertung.[14]
Die Russin Olga Saizewa (Platz 28) wurde nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmerinnen rückten entsprechend auf.[15]
Der CAS nahm die ursprünglich ebenfalls ausgesprochenen Disqualifikationen von Silbermedaillengewinnerin Olga Wiluchina und Jana Romanowa (Platz 19) wieder zurück.
Totalanstieg: 550 m, Maximalanstieg: 28 m, Höhenunterschied: 57 m
82 Teilnehmerinnen aus 32 Ländern, davon 76 in der Wertung.[17]
Die Russinnen Olga Saizewa (Platz 15) und Jekaterina Glasyrina (Platz 61) wurden nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmerinnen rückten entsprechend auf.[15]
Der CAS nahm die ursprünglich ebenfalls ausgesprochene Disqualifikation von Jana Romanowa (Platz 52) wieder zurück.
Totalanstieg: 295 m, Maximalanstieg: 28 m, Höhenunterschied: 29 m
30 Teilnehmerinnen aus 15 Ländern, davon 26 in der Wertung.[18]
Die Deutsche Evi Sachenbacher-Stehle (Platz 4) und die Russin Olga Saizewa (Platz 23) wurden nachträglich wegen Dopings disqualifiziert. Die weiteren Teilnehmerinnen rückten entsprechend auf.[15]
Der CAS nahm die ursprünglich ebenfalls ausgesprochene Disqualifikation von Olga Wiluchina (Platz 21) wieder zurück.
Totalanstieg: 4×177 m, Maximalanstieg: 28 m, Höhenunterschied: 29 m
17 Staffeln, davon 15 in der Wertung.[19]
Nach einem positiven Dopingtest bei Olga Saizewa wurde der russischen Staffel ihre Silbermedaille aberkannt.[15] Im Mai 2022 erkannte das IOC Norwegen die Silbermedaille und Tschechien die Bronzemedaille zu.[20] Die offizielle Medaillenzeremonie für die tschechische Staffel fand am 4. März 2023 am Rande des Biathlon-Weltcups in Nové Město na Moravě statt.[21]
Totalanstieg: 2×177 m / 2×258 m; Maximalanstieg: 28 m / 31 m; Höhenunterschied: 29 m / 31 m
16 Staffeln, davon 14 in der Wertung.[22]
Aufgrund von positiven Dopingtests bei Evi Sachenbacher-Stehle und Olga Saizewa wurden die Staffeln aus Deutschland (Platz 4) und Russland (Platz 5) nachträglich disqualifiziert. Die weiteren Mannschaften rückten entsprechend auf.[15]