Nachdem ihn sein Vater zum ersten Mal zum Leichtathletiktraining mitnahm, zeigte sich bald, dass er die Übungen verschiedener Disziplinen gut umsetzen konnte. Besonders das Springen und kurze Sprints lagen ihm gut. Im Alter von ungefähr 13 Jahren begann Zernikel mit dem Stabhochsprung.[6] Als Jugendlicher erreichte er zahlreiche vordere Platzierungen.
2010 übersprang Zernikel beim internationalen Stavshoppkarnevalen in Göteborg als Schüler A 4,61 m, wurde Deutschland Cup-Sieger in Landau und war am Jahresende Ranglistenerster der U16-Freiluftbestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).[7][8]
2012 konnte Zernikel seinen U18-Titel nicht verteidigen und wurde U18-Vizemeister. Am Jahresende führte er dennoch die DLV-Jahresbestenliste der U18 an, mit 5,04 m in der Halle, gesprungen beim INSA Perch’formance in Villeurbanne, und mit 5,10 m bei den Süddeutschen Meisterschaften in Wetzlar.[9]
2013 wurde Zernikel Deutscher U20-Meister und konnte sich bei der Junioren-Gala in Mannheim für die U20-Europameisterschaften in Rieti qualifizieren, wo er den 6. Platz erreichte. Beim Stabhochsprung-Meeting am Landauer Obertorplatz sprang Zernikel im Vorprogramm für den Jahrgang 1995 und jünger mit 5,33 m Weltjahresbestleistung und war am Jahresende Ranglistenerster der U20-Freiluftbestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
2014 holte er die U20-Titel sowohl in der Halle als auch im Stadion. Beim U20-Hallenländerkampf Frankreich-Deutschland-Italien in Halle (Saale) trug Zernikel mit 5,25 m und einem ersten Platz im Stabhochsprung zum Sieg der deutschen Mannschaft bei.[10] Bei den U20-Weltmeisterschaften in Eugene holte er die Bronzemedaille mit persönlicher Bestleistung von 5,50 m, womit Zernikel die gleiche Höhe wie der Zweitplatzierte hatte, der sich jedoch einen Fehlversuch weniger leistete.[4] Am Jahresende stand er auf Platz 1 der U20-Hallenbestenliste des DLV mit den in Halle (Saale) gesprungenen 5,25 m. Mit den 5,50 m aus Eugene (Oregon) führte er sogar die U23-Freiluftbestenliste des DLV an.
2015 ging Zernikel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften an den Start, blieb aber ohne gültigen Versuch. In der Freiluftsaison
wurde er Deutscher U23-Vizemeister. Bei den Süddeutschen Meisterschaften steigerte Zernikel seine persönliche Bestleistung auf 5,51 m.[11] Die Deutschen Meisterschaften schloss Zernikel auf dem 9. Platz ab. Am Jahresende führte er erneut die DLV-Jahresbestenliste Freiluft der U23 an.
2016 ging nach seinen Worten gar nichts mehr und er war kurz davor aufzuhören.[4]
2021 errang Zernikel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften die Bronzemedaille. Beim ISTAF Indoor in Berlin sprang er 5,72 m, was nicht nur persönliche Bestleistung war, sondern auch zur Qualifikation für die Halleneuropameisterschaften in Toruń führte. Dort kam er als bester deutscher Teilnehmer mit 5,70 m auf den vierten Platz. Im Juni 2021 erreichte er bei den deutschen Meisterschaften und bei einem Stabhochsprungmeeting in Zweibrücken mit 5,80 m seine persönliche Bestleistung. Damit sprang er auch die notwendige Norm für die Qualifikation bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio. In Tokio erreichte er zwar das Finale, landete aber auf Platz 9 und konnte dort die 5,80 m nicht überspringen.
2022 verbesserte Zernikel beim ISTAF Indoor in Berlin seine persönliche Bestleistung auf 5,81 m.
In Ludwigshafen lernte er die Stabhochsprung-Familie Ryzih kennen, trainierte erst bei Katja, dann bei Vladimir, Eltern der vielfachen Deutschen Meisterin im Stabhochsprung Lisa Ryzih.[4] Als Jugendlicher wechselte er vom ABC Ludwigshafen zum ASV Landau und wurde dort von Jochen Wetter trainiert.[4]