Ohedamm

Der alleeartige Spazierweg auf dem Damm durch die Ohe;
abends im Spätsommer 2015
Der Ohedamm im Winter

Der Ohedamm in Hannover ist ein alleeartiger Fuß- und Spazierweg[1] von der Stammestraße in Ricklingen durch die Flussauen der Ihme und Leine bis zum Karl-Thiele-Weg[2] am Maschsee.[3] Er ist etwa 900 Meter lang.[4]

Der südlich des Schnellen Grabens geführte ehemalige Bahndamm[3] ist eines der letzten erhaltenen Relikte der ursprünglichen Trasse der von 1869 bis 1872 angelegten Bahnstrecke Hannover–Altenbeken. Aufgrund der häufigen Überschwemmungen in der Leine- und Ihmemasch sowie aufgrund der für die tonnenschweren Züge „ungünstigen Bodenverhältnisse“ wurde für die Strecke eigens ein Damm aufgeschüttet, in dessen Zug auch Brücken über Leine und Ihme gebaut wurden. Sie stehen heute ebenso wie der Damm durch die Ohe als Ensemble unter Denkmalschutz.[1]

Im Jahr 1909 wurde die Bahnstrecke im Bereich der Leine und Ihme nach Süden verlegt, wo sie parallel zur zeitgleich eröffneten hannoverschen Güterumgehungsbahn verläuft. Bereits 1905 wurde der Ohedamm als Fußweg ausgewiesen, erhielt jedoch erst 1961 seinen heutigen Namen.[2]

Bei den erhaltenen Brücken erinnern breite Sandstein-Widerlager an die ursprünglich bereits vorbereitete doppelgleisige Streckenführung. Beide Brücken wurden in abgeknickter Trapezform als Fachwerk aus mit Nieten verbundenen schmiedeeisernen Trägern errichtet.[1] Die 1994 so benannte Helene-Weber-Brücke[5] über die Ihme spannt sich über drei Felder, während die Brücke über die Leine als Einfeldträger konstruiert ist.[1]

Siehe auch

Commons: Ohedamm (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Wolfgang Neß: Das Maschgebiet. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover. Teil 1, Band 10.1 (DTBD 10.1), hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 167–168, sowie Ricklingen im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 7ff.; hier: S. 8.
  2. a b Helmut Zimmermann: Ohedamm, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 186
  3. a b Helmut Knocke, Hugo Thielen: Ohedamm, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 175
  4. Bahntrassenradeln – NI 3.03a Hannover: Ohedamm
  5. Christine Kannenberg, Sabine Poppe (Red.): Helene-Weber-Brücke, in dies.: Bedeutende Frauen in Hannover. Straßen, Wege, Plätze und Brücken. Eine Hilfe für künftige Benennungen nach weiblichen Persönlichkeiten, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, der Oberbürgermeister, Referat für Frauen und Gleichstellung, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung, Hannover: LHH 2013, S. 65; als PDF-Dokument von der Seite hannover.de

Koordinaten: 52° 21′ 10,1″ N, 9° 43′ 54,7″ O