Octave Maus (* 12. Juni1856 in Brüssel; †26. November1919 ebenda) war ein belgischer Jurist, Schriftsteller und Kunstförderer, der eine zentrale Rolle in der belgischen Kunstszene des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts spielte. Er war nicht nur ein prominenter Kunstkritiker, sondern auch ein wichtiger Organisator von Kunstausstellungen und ein Förderer des Symbolismus und Jugendstils in Belgien.[1]
Octave Maus studierte Jura an der Freien Universität Brüssel. Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei seiner Cousine, der Malerin Anna Boch, und später bei Louis Brassin. Als Wagnerianer der ersten Stunde war er einer der ersten Bayreuth-Pilger, Mitglied des Bayreuther Patronats und der Brüsseler Wagner-Gesellschaft.
Im März 1881 gründete Maus zusammen mit Edmond Picard, Victor Arnould und Eugène Robert die Wochenzeitschrift L'Art Moderne, die bis 1914 erschien. Octave Maus war ein leidenschaftlicher Verfechter der neuen und modernen Kunst. 1883 gründete er mit 20 belgischen Künstlern in der Taverne Guillaume am Brüsseler Museumsplatz die Gruppe Les XX, die zu einer der bemerkenswertesten Künstlergruppen der belgischen Kunstgeschichte wurde. Octave Maus war nicht nur ihr Gründer, sondern auch ihr Sekretär, Mäzen, Ausstellungsorganisator und Inspirator.
Octave Maus' Engagement für die moderne Kunst spiegelt sich auch in den von ihm organisierten Ausstellungen wider. Er war ein Befürworter des Symbolismus und des Jugendstils und förderte Künstler wie James Ensor, Fernand Khnopff und viele andere.