Oberembt gehört zu den so genannten Bürgewaldgemeinden, die Rechte am Bürgewald besaßen. Dies ist der Legende nach dem heiligen Arnold von Arnoldsweiler zu verdanken, durch den legendären „Ritt um den Bürgewald“. Hauptort der Bürgewaldgemeinden ist Arnoldsweiler. Dorthin mussten die Oberembter am Pfingstdienstag, später am Pfingstmontag, dem heiligen Arnold eine Kerze opfern. Dieser Wachszins wurde erst im 19. Jahrhundert aufgelöst.[3]
Sehenswürdigkeiten
Katholische Pfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus: Bereits um 1246 existierte eine katholische Kirche. Sie war bis 1582 eine Filiale der katholischen Pfarrkirche in Niederembt. Ein bereits vorhandener Baukörper wurde vom Ende des 14. Jh. bis ins frühe 16. Jh. ausgebaut. Eine Erweiterung erfolgte Mitte des 19. Jh. Die Decke wird von einem Kreuzrippengewölbe getragen, im Chor von einem Sterngewölbe. Reste von Rankenmalerei aus 1542. Vier Gewölbekonsolen, ausgeführt als zwei menschliche Halbfiguren und zwei Fratzenköpfe.
Das Laubenhaus Zur Löv von 1644 ist das einzige erhaltene Laubenhaus im Rhein-Erftkreis.
Der Haushof war ehemals ein wasserumwehrter Rittersitz aus dem 14. Jh. Im Innern Balkendecken mit Stuckprofilen.
Einrichtungen
Katholischer Kindergarten Simon und Judas Thaddäus.
Evangelische Kirche Oberembt (gehört zur Ev. Kirchengemeinde Kirchherten)
Sie wurde 1960 in einer Siedlung errichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg für Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten entstanden ist. Der Glockenturm stammt aus dem Jahr 1970. Dort findet zweimal im Monat ein Gottesdienst statt.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen, Stuttgart 2006.
Annaliese Ohm, Albert Verbeek: Die Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Bergheim, Bd.3 Düsseldorf 1971, ISBN 3-508-00186-5, Seiten 44–52 sowie Abb. 186–218
Hermann Hinz: Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes Bd. 2, Kreis Bergheim, Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 312–322 und Tafel 60 (hallsteinzeitlicher Kreisgraben)
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
↑Urkunde von 1360 zur Bestätigung des Wachszinses, durch den Herzog von Jülich.