Nova Esperança, amtlich portugiesischMunicípio de Nova Esperança, deutsch Neue Hoffnung, ist eine brasilianische Gemeinde im Bundesstaat Paraná. Sie ist bekannt als die „Hauptstadt der Seide“.[1] Ihre Bevölkerung wurde vom IBGE zum 1. Juli 2021 auf 28.062 Einwohner geschätzt.[2]
Die Entstehung von Nova Esperança wurde ausgelöst durch die Entwicklung des Kaffeeanbaus in Nordparaná seit den 1930er Jahren. Die Companhia Melhoramentos Norte do Paraná hatte 1925–1927 etwa 13.166 km2 Land zwischen den Flüssen Rio Tibaji, Rio Ivaí und Rio Paranapanema erworben. Sie gründete 63 Städte, darunter auch Capelinha, und verkaufte landwirtschaftliche Grundstücke an 41.741 Käufer und etwa 70.000 Baugrundstücke.[3] Gestärkt durch die Gewinne aus dem Kaffeegeschäft wurde die Erschließung von Straßen und die Besiedlung der Ortschaft Capelinha intensiviert. Am 20. August 1951 wurde Capelinha in Nova Esperança umbenannt. Das Dorf entwickelte sich schnell. 1951 hatte es bereits sechs Sägewerke, sechs Reisverarbeitungsanlagen, zwei Maisdreschmaschinen, zwei Möbelfabriken, eine Kaffeeverarbeitungsanlage, fünf Tankstellen, 12 Mietwagen, 42 Miet-LKWs, drei Privat-PKWs, ein privates Postamt, vier Ärzte, zwei Zahnärzte und einen Agraringenieur. Offizielles Gründungsdatum ist der 14. Dezember 1952, als es aufgrund des Staatsgesetzes Nr. 790 vom 14. November 1951 aus Mandaguari ausgegliedert wurde.[4]
Wirtschaftliche Grundlage war zunächst der Kaffeeanbau. Es traten immer mal wieder Schäden durch Frost auf. Zum 18. Juli 1976 gab es aber einen „Schwarzen Frost“, die geada negra, der die gesamten Kaffeepflanzungen in Nordparaná vernichtete. Nova Esperança stellte daraufhin seine Landwirtschaft zunächst auf Soja und dann auf die Seidenraupenzucht um. Es ist derzeit der landesweit umfangreichste Erzeuger von Seidenraupen und ist als die Hauptstadt der Seide bekannt.
Geografie
Fläche und Lage
Nova Esperança hat eine Fläche von rund 402 km², was 0,20 % des Staates Paraná, 0,07 % der Region und 0,0047 % des gesamten brasilianischen Territoriums entspricht. Es befindet sich auf dem Breitengrad 23º11'02" Süd und dem Längengrad 52º12'18" West und liegt auf einer Höhe von 550 Metern. Es liegt auf der Wasserscheide zwischen Ivai, der direkt zum Paraná fließt, und dem Pirapó, der in den Rio Paranapanema mündet.
Nova Esperança erzeugt mit 325 Tonnen grüner Seidenkokons pro Ernte (Stand: 2019) etwa 15 % der gesamten Seide-Produktion des Staates Paraná. Der Staat Paraná produziert 84 % der brasilianischen Seide.[1]
Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[7]
Gruppe*
Anteil 1991
Anteil 2000
Anteil 2010
Anmerkung
Brancos
17.752
18.017
16.819
Weiß: wer sich als "weiß" erklärt
Pardos
4.871
6.424
8.506
Braun: wer sich als "braun" erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert
Pretos
675
519
581
Schwarz: wer sich als "schwarz" erklärt
Amarelos
891
546
709
Gelb: Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc.
Indígenas
65
Indigen: wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt
ohne Angabe
158
24.189
25.729
26.615
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[8]
↑Raimunda de Brito Batista: Correspondência passiva de George Craig Smith. Hrsg.: Muséu Histórico de Londrina. Londrina, S.3 (brasilianisches Portugiesisch, 6 S., usp.br [PDF; abgerufen am 19. November 2022]).
↑História. In: Offizielle Website / Cidade / História. Prefeitura Municipal de Nova Esperança, abgerufen am 23. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Brasil Paraná Nova Esperança. In: Cidades@: sistema agregador de informações do IBGE sobre os municípios e estados do Brasil. IBGE, abgerufen am 21. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").