Der Schweizer Autor Ludwig Hohl (20. Jh.) erhob die „Notiz“ zu einer eigenen Literaturgattung. Sein philosophisch-literarisches Hauptwerk Die Notizen umfasst viele hundert notizenhafte Einträge, die immer wieder dieselben Themen umkreisen.[6]
Notizen dienen dazu, einen Sachverhalt schnell und in Kurzform schriftlich festzuhalten, bevor seine Einzelheiten vom Verfasser vergessen werden. Der Text besitzt mehr Beweiskraft als die bloße Erinnerung. Die Aufzeichnungen dienen deshalb nicht nur dem eigenen Gebrauch,[7] sondern auch als Beweismittel.
Eine Notiz dient auch der Erinnerung an zu erledigende Aufgaben oder Termine, oder hilft, umfangreiche Informationen in kurzer Form festzuhalten. Besonders geeignet für Notizen ist die Stenografie wegen ihrer Kompaktheit und Schnelligkeit (Kurznotiz). Diktiergeräte können auch dazu verwendet werden, um Notizen mündlich festzuhalten.
Ein Memo ist im Sinne der Wortherkunft eine Notiz, die an etwas erinnern soll. Das Wort Memo entstand durch Kürzung von Memorandum[8] (lateinisch memorandum bedeutet sinngemäß „an was man sich erinnern soll“).
Ein Zettel, auf dem eine solche Notiz steht, wird Merkzettel oder ebenfalls Memo genannt.[9]Memo-Block ist eine Bezeichnung für einen Notizzettel-Block. Terminplaner und andere Kalender mit Platz für die Eintragung von Notizen werden auch Memo-Kalender genannt. Auf manchen Produkten dieser Art ist das Wort Memo aufgedruckt.
Die Bezeichnung Memo wird nicht nur für private Notizen gebraucht, sondern auch für Notizen in den Bereichen Politik, Diplomatie, Recht, Wirtschaft und Verwaltung.
Sofern es sich um offizielle Dokumente handelt, wird neben Memo auch die ursprüngliche Wortform Memorandum verwendet. Das gilt etwa für die Memos, die dem Präsidenten der USA als Briefing vorgelegt werden, oder für Dokumente, in denen Rechtsanwälte einen Sachverhalt für den Klienten zusammenfassen.