Der Ort wurde erstmals 1272 urkundlich erwähnt. Am 9. Juni 1272 vereinte Bischof Hildebrand von Eichstätt die beiden Pfarrkirchen St. Peter und St. Walburg in der Nachbargemeinde Stetten. Für seinen Verzicht auf St. Peter erhielt der Scholar Ludwig von Craigenheim (Cronheim) unter anderem zwei Güter in Norsteten.[5]
Die nächste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1360. Die Stiftung einer Frühmesse in Gnotzheim durch zwei Grafen aus Öttingen wurde mit einem Gut, zwei Hofstätten und einigen Feldstücken in Norsteten finanziert.
Danach wurden bei verschiedenen Grundstücksgeschäften auch Norrsteten und Nördstetten als Ortsnamen verwendet. 1525 setzte sich die heutige Schreibweise durch. 1616 wurden 25 Anwesen erwähnt. Knapp die Hälfte davon gehörte zum Fürstentum Brandenburg-Ansbach.
Am 22. Oktober 1899 wurde durch den Pfarrer von Pfifferling von Stetten der neu erbaute Turm geweiht. Eine der beiden Glocken wurde vom ortsansässigen Braumeister gestiftet. Die zweite, sowie der Turm selbst, wurde von Katholiken und Protestanten gemeinsam finanziert.[10]
1961 zählte man in den 32 Wohngebäuden Nordstettens 146 Bewohner.[11]
Am 1. April 1971 verlor Nordstetten seine politische Selbstständigkeit und wurde im Rahmen der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Gunzenhausen eingemeindet.[12]
Namensgebung
Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts lautete die Schreibweise Norsteten. Diese Bezeichnung gehört nicht zu den orientierenden Ortsnamen. Vielmehr liegt ihr das Wort Nuor oder Nor zugrunde, was so viel wie Stein oder Fels bedeutet. Nordstetten dürfte demnach als steinerne Stätte bezeichnet worden sein.[13]
Schule
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts besaß Nordstetten eine sogenannte Winterschule als Nebenschule der Nachbargemeinde Stetten. Sie wurde 1731 errichtet. Unterrichtet wurde in einem Bauernhaus, das dem Winterschulhalter auch als Wohnhaus diente. Meist wurden ca. zehn Kinder unterrichtet. Die Nebenschulhalter waren Angestellte des evangelischen Teils der Gemeinde und vom Dekanat Wassertrüdingen und dem Pfarramt Stetten bestätigt.[5]
↑ abStetten, Ein Dorf zwischen Altmühl und Hahnenkamm, Hrsg. Obst- u. Gartenbauverein Stetten-Maicha, von H. Schlund 1983.
↑Johann Bernhard Fischer: Nordstetten. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.383 (Digitalisat).