Ab 1884 projektierte Simin die neue Mytischtschi-Wasserversorgung, die ursprünglich von Friedrich Bauer 100 Jahre vorher angelegt worden war.[2] Die Genehmigung war schwierig, denn Simin hatte auf der Basis seiner Berechnungen 43000 Kubikmeter Wasser täglich versprochen. Doch die Kaufleute und Fabrikanten in der Stadtduma glaubten ihm nicht und luden ausländische Ingenieure zu Gutachten ein. Der Sachse Henoch hielt bis zu 110000 Kubikmeter täglich für möglich, was der deutsche Wasserbauingenieur Bernhard Salbach (1833–1894) bestätigte. Simin hielt an seiner Berechnung fest. Darauf wurde die Russische Technische Gesellschaft eingeschaltet, deren Kommission zwar die falschen Schlussfolgerungen der ausländischen Ingenieure bestätigte, aber nur auf 18000 Kubikmeter täglich kam. Nach dem Baubeschluss 1885 dauerte der Bau drei Jahre, wobei Simin, Dunker und Sabajew verantwortlich waren. Ende 1892 wurde die neue Anlage in Betrieb genommen. Die Gesamtleitungslänge betrug 110 km. Der Betrieb bestätigte Simins Einschätzung. Simin überzeugte die Stadtduma, dass sie die Verwaltung der Wasserversorgung nicht den ausländischen Investoren überließ.[3]
Infolge des Stadtwachstums warnte Simin 1895 die Moskauer Behörden vor einer drohenden Wasserknappheit und schlug zur Lösung des Problems eine neue Wasserversorgung an der Moskwa vor.[2] Darauf wurden 115000 Rubel zum Studium der besten Wasserversorgungen in Europa und Amerika bereitgestellt, und Simin wurde losgeschickt. Als ersten Schritt baute er eine Wasserförderanlage und eine Pumpstation am Moskwa-Ufer. 1900–1901 wurde schließlich unter seiner Leitung die Moskwa-Wasserversorgung projektiert. Im Dezember 1901 wurde die Wasserabgabe aus dem Rubljowski-Wasserwerk in den Worobjowski-Wasserspeicher getestet. 1902 waren alle Elemente der Wasserversorgungsanlage betriebsbereit. Als Simin als einziger auf dem Einsatz amerikanischerFilter bestand und die Stadtverwaltung sich für englische Filter entschied, nahm er seinen Abschied. Bereits bei der Überschwemmung 1904 zeigte sich die mangelnde Eignung der englischen Filter.[3]
Auch hatte Simin die Moskauer Hydranten PG-5 zur Löschwasserversorgung konstruiert, die bis heute in allen russischen Städten benutzt werden.[4] Er war Mitglied der Moskauer Architektur-Gesellschaft.[5]