Mondrian forderte eine strenge Reduzierung der Bildsprache auf horizontale und vertikale Linien, die GrundfarbenRot, Gelb und Blau, sowie die NichtfarbenSchwarz als Gittermuster und Weiß als Bildgrund. Beeinflusst vom emotionalen Suprematismus des Russen Kasimir Malewitsch leitete Mondrian sein signifikantes Gestaltungsprinzip für sich ursprünglich vom Impressionismus kommend über den Kubismus ab und gelangte schließlich über eine kontinuierliche Rasterung des Motivs zu einer rationalen, malerisch-harmonischen Aufteilung der Leinwand. Mondrian wandelte das Prinzip in seinem späteren Arbeiten ab, vermied aber weitgehend Sekundärfarben in seinem Werk.
Im weiteren Sinne umschreibt Neoplastizismus sämtliche Gestaltungsformen, denen ein reduzierendes, geometrisch-harmonisches Prinzip zu Grunde liegt, so in der Architektur (Neues Bauen) oder in der Typografie (vgl. die Schrift Futura von Paul Renner).