Neil Diamond wuchs im New Yorker Stadtteil Brooklyn in einer polnisch-russischen Einwandererfamilie jüdischen Glaubens auf. Nach dem Besuch der Schule musste er meist im Laden seines Vaters aushelfen.[2] Zu seinem 16. Geburtstag bekam er eine Gitarre geschenkt, die er zu spielen lernte.
Diamond war ab 1963 mit Jaye Posner verheiratet, aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.[4] Die Trennung erfolgte 1967 und die Ehe wurde 1969 geschieden.[4] Aus seiner zweiten Ehe mit Marcia Murphey hat er zwei Söhne, die 1970 und 1978 geboren wurden. Neil Diamond und Murphey trennten sich 1994[4] und ließen sich 1995 nach 26 Jahren scheiden.[5] Im April 2012 heiratete der 71-Jährige in Los Angeles seine 42-jährige Managerin, die Produzentin Katie McNeil.[4]
Sein erster komponierter und selbst gesungener Titel in den US-MusikchartsBillboard Hot 100 von 1966 Solitary Man landete auf Platz 55 und blieb neun Wochen, die spätere Singleversion des Titels blieb 1970 24 Wochen (Platz 21) in diesen Charts. Mit der nächsten, im Herbst 1966 erschienenen Single Cherry Cherry gelang ihm sein erster Top-Ten-Hit über zwölf Wochen und Bestplatzierung auf 6.[6] Der erste Nummer-1-Hit war 1970 Cracklin’ Rosie,[7]I Am… I Said erreichte 1971 die Top 5 in England und den USA, und Song Sung Blue erreichte 1972 wieder die Spitze der US-Charts. Im gleichen Jahr erhielt er durch Abstimmung der Leserschaft der deutschsprachigen Jugendzeitschrift Bravo den Bronzenen Bravo Otto als Sänger.
Als erfolgreichster Song, der von ihm gesungen, aber nicht von ihm geschrieben wurde, gilt He Ain’t Heavy … He’s My Brother, ein Platz-20-Hit aus dem Jahr 1970, den zuvor die Hollies aufgenommen hatten.
1976 nahm Diamond das Album Beautiful Noise auf, das von Robbie Robertson produziert wurde. Das Album erreichte auch im deutschsprachigen Raum die Spitze der Albumcharts (1976 Österreich, 1977 Deutschland).
1977 veröffentlichte er den Song You Don’t Bring Me Flowers auf dem Album I’m Glad You’re Here With Me Tonight. Der Song wurde von Barbra Streisand auf ihrem Album Songbird gecovert. Ein Radio-DJ mixte beide Versionen zusammen und sorgte damit für Aufsehen. Diamond und Streisand nahmen das Lied schließlich gemeinsam neu auf. Diese Aufnahme wurde ein weiterer Nr.-1-Hit.
1980 wurde der Film The Jazz Singer veröffentlicht, in dem Neil Diamond neben Laurence Olivier die Hauptrolle spielte und zusätzlich die Filmmusik lieferte. Mit dem Song America, der Platz 8 der Billboard Single-Charts erreichte und der Ballade Love on the Rocks (Platz 2) wurde der Soundtrack enorm erfolgreich und erreichte Platz 1 der Billboard Charts; der Film hingegen floppte. Danach zog sich Diamond als Schauspieler aus der Filmwelt weitgehend zurück, erst gut 20 Jahre später hatte er in Zickenterror – Der Teufel ist eine Frau (Saving Silverman) einen Gastauftritt.
1973 nahm Diamond für die Romanverfilmung von Richard BachsDie Möwe Jonathan (englischJonathan Livingston Seagull) den gleichnamigen Soundtrack auf. 1982 inspirierte ihn der Film E.T. zu seinem Hit Heartlight.
1996 nahm er mit Tennessee Moon ein Country-Album auf, das ihm eine Notierung auf Platz 14 bescherte. Im Jahr 2000 erhielt Neil Diamond in New York den Lifetime Achievement Award von der Songwriters Hall of Fame. Im November 2005 erschien sein Album 12 Songs (Platz Nr. 4 der Billboard Charts). Produziert wurde es von Rick Rubin, der auch die letzten vier Studioalben von Johnny Cash produziert hatte. Am 9. Mai 2008 erschien – erneut in Zusammenarbeit mit Rubin – sein 29. Studioalbum mit dem Titel Home Before Dark, auf dem unter anderem ein Duett mit Natalie Maines, der Leadsängerin der Dixie Chicks, zu hören ist. Das Album war Diamonds erstes Nummer-eins-Album in den Billboard Charts. Im Sommer 2008 war Neil Diamond wieder zu einer Konzert-Tournee in Europa; er trat dabei unter anderem in Hamburg, Köln und München sowie erstmals beim Glastonbury Festival auf.
1997 wurde in den USA sein Lied Sweet Caroline erstmals zu Beginn eines Football-Spiels gespielt.[8] In der Folgezeit entwickelte sich das Abspielen von Sweet Caroline zu Beginn US-amerikanischer Footballspiele zu einer Tradition mehrerer Football-Teams. Es wurde eine Stadion-Hymne, zu der vor Beginn der Spiele das Publikum mitsingt. Mittlerweile geschieht dies auch bei europäischen Fußballmannschaften.[9][10][11]
Auf seinem Album von 2009 A Cherry Cherry Christmas coverte Diamond den bekannten Musiktitel The Chanukah Song des Comedian Adam Sandler. Das Musikvideo dazu wurde von DJ Ashba, Gitarrist bei Guns N’ Roses, produziert. Neil Diamond lieferte hier ein Musikwerk rechtzeitig zum achttägigen jüdischen Fest Chanukka, dem Vorabend des 12. Dezember 2009, ab.
Im Januar 2018 gab Diamond bekannt, an Parkinson zu leiden. Daher werde er nicht nur seine laufende Australien- und Neuseeland-Tournee abbrechen, sondern generell keine Konzerte mehr geben. Er wolle aber weiterhin Musik im Studio aufnehmen.[14][15] Im Juli 2018 trat er in der Kommandozentrale der Feuerwehreinsatzkräfte auf, die einen Busch- und Waldbrand in Colorado bekämpften. Diamond selbst lebt seit gut 20 Jahren in Basalt, Colorado.[16][17]
Am 4. Dezember 2022 feierte das auf der Biographie von Neil Diamond basierende Jukebox-MusicalA Beautiful Noise: The Neil Diamond Musical Premiere am Broadhurst Theatre in New York.[18]
Erstveröffentlichung: 11. März 1986 Produzenten: Alan Lindgren, Neil Diamond, Tom Hensley, David Foster, Burt Bacharach, Carole Bayer Sager, Maurice White, Stevie Wonder
↑Clay Cole: Sh-Boom!: The Explosion of Rock 'n' Roll (1953–1968). Morgan James. New York City 2009, ISBN 978-1-60037-638-2, S. 256.
↑Nähere Informationen zu diesem Titel in: Bronson, Fred: The Billboard Book of Number One Hits. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Billboard Publications, New York City 1992, S. 282.