Ihr erstes Album, Inseparable, erschien 1975; im Jahr darauf erhielt Cole einen Grammy in der Kategorie „Best New Artist“. In diesen Anfangsjahren wurde sie in Anlehnung an Aretha Franklin, die zeitgleich ein Karrieretief durchmachte,[3] von mehreren Medien als „New Queen of Soul“ bezeichnet, unter anderem von der New York Times.[4] Cole war außerdem nach Franklin, die acht Mal in Folge die Auszeichnung für die beste weibliche R&B-Gesangsleistung bei den Grammys erhalten hatte, die zweite Sängerin überhaupt, die in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde.[5]
Cole nahm unter anderem Alben in den Bereichen Soul, Jazz, Pop und Dance auf. Zu ihren größten Hits zählen This Will Be (1975), I’ve Got Love on My Mind (1977), Our Love (1978), Someone That I Used to Love (1980), Jump Start und I Live for Your Love (1987), Pink Cadillac (1988), Miss You Like Crazy (1989) und Unforgettable (1991, ein nachträglich zusammengesetztes Duett mit ihrem verstorbenen Vater). Das dazugehörige Album Unforgettable – With Love verkaufte sich allein in den Vereinigten Staaten über sieben Millionen Mal und erhielt zahlreiche Grammy-Auszeichnungen.
Cole war dreimal verheiratet. Alle drei Ehen wurden nach wenigen Jahren wieder geschieden. Aus ihrer ersten Ehe mit Marvin Yancy (1950–85), Koproduzent und Koautor ihrer ersten Alben, stammt ihr einziger Sohn Robert Yancy. Er starb eineinhalb Jahre nach dem Tod seiner Mutter, im August 2017, im Alter von 39 Jahren an einem Herzinfarkt.[6]
Im Jahr 2000 veröffentlichte Cole ihre AutobiografieAngel on My Shoulder, in der sie auch von ihrer schweren Drogenabhängigkeit berichtete. Laut eigenen Angaben nahm sie LSD, Heroin und Crack; nach einer erfolglosen Entziehungskur überwand sie ihre jahrelange Drogen- und Alkoholabhängigkeit[7][8] durch kalten Entzug.[9] Einer der Schlüsselmomente, um ihre Drogensucht in den Griff zu bekommen, war der 10. Januar 1981, als Cole Gast im Las Vegas Hilton war. An jenem Tag brach in dem Hotel ein schweres Feuer aus, das acht Menschen das Leben kostete.[10] Auch Cole schwebte stundenlang in Lebensgefahr, konnte aber letztlich ohne größere Verletzungen gerettet werden. Nach eigener Aussage war insbesondere der Moment, als die Feuerwehr ihr zur Rettung eilte und sie nicht gehen wollte, da sie gerade Crack rauchte, der Tiefpunkt in ihrem Leben.[11]
Am 17. Februar 2007 trat Cole bei einem Konzert von Prince als Sängerin auf. 2008 wurde bei Cole Hepatitis C diagnostiziert.[9] Sie selbst führte die Erkrankung auf den Gebrauch verunreinigter Spritzen während ihrer Heroinsucht zurück.[9] Nach der Behandlung versagten ihre Nieren und sie musste sich deswegen mehrmals wöchentlich einer Dialyse unterziehen.[9] Im Mai 2009 erhielt sie eine Spenderniere.[12]
2010 erschien ihre zweite Autobiografie Love Brought Me Back – A Journey of Loss and Gain, in der sie ihre Erlebnisse im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung, der Behandlung und der Organtransplantation verarbeitete.[13]
Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme veröffentlichte sie 2008 eine CD mit Standards des Great American Songbooks, die im folgenden Jahr mit dem Grammy ausgezeichnet wurde.[2]
Im Dezember 2015 musste Cole wegen ihrer Erkrankung mehrere geplante Auftritte absagen. Sie starb am Abend des 31. Dezember 2015 im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles an Herzversagen.[14]
Erstveröffentlichung: 14. Juni 1987 Produzenten: Aaron Zigman, Jerry Knight, Reggie Calloway, Vincent Calloway, Dennis Lambert, Burt Bacharach, Carole Bayer Sager, Eddie Cole, Andy Goldmark, Bruce Roberts
Erstveröffentlichung: 19. April 1989 Produzenten: Dennis Lambert, André Fisher, Don Boyette, Michael Masser, Narada Michael Walden, Roman Johnson, Lee Curreri, Ric Wake, Eddie Cole
1993: Best Jazz Vocal Performance für „Take A Look“
1996: Best Pop Collaboration With Vocals für „When I Fall In Love“ (zusammen mit Nat „King“ Cole)
2008: Best Traditional Pop Vocal Album für „Still Unforgettable“
American Music Award:
1977: Favorite Female Artist – Soul/Rhythm & Blues
1978: Favorite Female Artist – Soul/Rhythm & Blues
1991: Favorite Artist – Adult Contemporary
Literatur
Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, St. Martin’s Press, New York City 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 138–141.
↑Silvia Anne Sheafer: The Life of Aretha Franklin: Queen of Soul. Enslow Publishing, LLC, 2014, ISBN 978-0-7660-6225-2 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2020]).
↑Stephen Holden: Will Natalie Cole Be The New Queen of Soul? In: The New York Times. 21. November 1976, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 6. Mai 2020]).