Namansilit kristallisiert mit monokliner Symmetrie und entwickelt prismatische Kristalle bis etwa zwei Millimeter Länge in körnigen Mineral-Aggregaten. Auch in Form von Einschlüssen in anderen Mineralen wie beispielsweise Quarz ist Namansilit zu finden. Das Mineral ist durchsichtig und von rotvioletter Farbe bei bräunlichvioletter Strichfarbe.
Entdeckt wurde Namansilit in der Ir-Nimi-Mangan-Lagerstätte am Taikan-Rücken in der Region Chabarowsk im russischen Föderationskreis Ferner Osten und beschrieben 1992 durch V. V. Kalinin, I. M. Marsii, Y. P. Dikov, N. V. Troneva und N. V. Trubkin, die das Mineral nach seiner Zusammensetzung (Natrium, Mangan, Silicium) und dem für Minerale üblichen Anhang ‚it‘ benannten.
Die bis 2009 von der International Mineralogical Association (IMA) aktualisierte 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Namansilit ebenfalls in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Diese ist weiter unterteilt nach der Struktur der Silikatketten, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 2-periodischen Einfachketten Si2O6; Pyroxen-Familie“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Aegirin, Jadeit, Jervisit, Kosmochlor und Natalyit die „Na-Klinopyroxene“ bzw. „Jadeitgruppe“ mit der System-Nr. 9.DA.25 bildet.[9]
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Namansilit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Kettensilikatminerale“ ein. Hier ist er in der „C2/c Klinopyroxene (Na-Klinopyroxene)“ mit der System-Nr. 65.01.03c innerhalb der Unterabteilung „Kettensilikate: Einfache unverzweigte Ketten, W=1 mit Ketten P=2“ zu finden.
Namansilit bildet sich in niedrig-gradig metamorphisierten und stark oxidierten und mangan- und natriumreichen Sedimenten.
Als sehr seltene Mineralbildung ist Namansilit nur aus wenigen Proben an weniger als 10 Fundorten[10] bekannt (Stand 2016). Seine Typlokalität, die Ir-Nimi-Mangan-Lagerstätte, ist dabei die bisher einzige Fundstelle in Russland.
Der einzige bekannte Fundort in Deutschland ist der Steinbruch „Caspar“ am Bellerberg-Vulkan nahe Ettringen in Rheinland-Pfalz.
Weitere bisher bekannte Fundorte sind die Woods Mine bei Tamworth und die Hoskins Mine bei Grenfell in Australien, die Cerchiara Mine bei Borghetto di Vara in der italienischen Region Ligurien, die Shimoharai Mine bei Saiki auf der japanischen Insel Kyūshū und die Arschitza Mine bei Iacobeni (Suceava) im rumänischen Kreis Suceava.[11]
V. V. Kalinin, I. M. Marsii, Y. P. Dikov, N. V. Troneva, N. V. Trubkin: Namansilite NaMn3+Si2O6: a new silicate. In: Zapiski Vserossijskogo Mineralogicheskogo Obshchestva. Band121, Nr.1, 1992, S.89–94 (rruff.info [PDF; 559kB]).
Haruo Ohashi, Toshikazu Osawa, Katsuhiro Tsukimura: Refinement of structure of manganese sodium dimetasilicate. In: Acta Crystallographica. C43, 1987, S.605–607, doi:10.1107/S0108270187094836.
John Leslie Jambor, David A. Vanko: New mineral names. Namansilite. In: American Mineralogist. Band78, 1993, S.1314–1319 (rruff.info [PDF; 1,1MB]).
Namansilite In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy (englisch).
Namansilite Mineral Data. In: webmineral.com. David Barthelmy; abgerufen am 14. September 2024 (englisch).
Namansilite search results. In: rruff.info. Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF); abgerufen am 14. September 2024 (englisch).
↑ abcdHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.621.
↑ abc
Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. 6. vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2014, ISBN 978-3-921656-80-8.
↑ abcdNamansilite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 75 kB)
↑
Subcommite on Pyroxenes, CNMMN; Nobuo Morimoto: Nomenclature of Pyroxenes. In: The Canadian Mineralogist. Band27, 1989, S.143–156 (mineralogicalassociation.ca [PDF; 1,6MB; abgerufen am 11. November 2018]).