NEEMO (englischNASA Extreme Environment Mission Operations) ist ein Forschungsprogramm der National Aeronautics and Space Administration (NASA), in dem das Leben auf einer Raumstation in einem Unterwasserlabor (Aquarius) der NOAA simuliert wird. Die Aquarius bietet dabei eine ähnliche Umgebung wie die Internationale Raumstation (ISS). So entspricht zum Beispiel die Größe des Aquarius-Habitats etwa der Größe des Swesda-Moduls der ISS.
Aquarius ist die weltweit einzige wissenschaftliche Unterwasserforschungseinrichtung dieser Art.
Das Unterwasserlaboratorium Aquarius wurde 1986 in Victoria (Texas) gebaut und zunächst vor den Amerikanischen Jungferninseln ausgesetzt, später aber an den jetzigen Standort im Florida Keys National Marine Sanctuary, gelegen vor Key Largo (Florida Keys), umgesetzt. Das Laboratorium – 13 m lang und 6 m hoch, mit einem Innendurchmesser von 2,7 m – liegt 5,6 km vor der Küste in einer Tiefe von 19 m neben großen Korallenriffen. Der Lebensraum der Aquarius befindet sich in 15 m Tiefe und ist über einer auf dem Grund eingelassenen Platte fixiert. Der atmosphärische Druck in der Aquarius ist etwa 2,5 Mal höher als auf Meereshöhe. Damit entspricht der Druck in der Aquarius dem des umgebenden Wassers und der Haupteingang zum Habitat kann zum Meer offen bleiben.
Die Besatzung der Aquarius besteht aus vier NASA-Astronauten (genannt Aquanauten) und zwei Technikern des NURC, die für den technischen Betrieb der Aquarius zuständig sind. Die Besatzung bleibt bis zu 18 Tagen in dem Habitat. Zwei weitere Mitarbeiter bilden die Wachmannschaft (Watch Desk) auf Key Largo. Ihre Aufgabe ist die Koordinierung der Aufgaben und Abläufe in dem Habitat. Die Funktion der Wachmannschaft entspricht der Funktion des Mission Control Center der NASA.
In der Nähe des Habitats befinden sich die beiden Aufenthaltsplätze Pinnacle und Gazebo. Es handelt sich dabei um Luftglocken, an denen sich der Aquanaut bei einem Tauchvorgang ohne eigenes Atemgerät aufhalten kann.
Ziel der Mission war es, die Lebensbedingungen ähnlich denen in einer Raumstation im Orbit zu erforschen, sowie die Entwicklung von Methoden und Geräten zur Kommunikation über größere Entfernungen zwischen Astronauten während einer Außenbordtätigkeit mit der Raumstation.
Weitere Aufgaben betrafen die Teambildung, das zwischenmenschliche, sowie das Führungsverhalten.
Während des Aufenthalts in der Schwerelosigkeit kann es zu verschiedenen physischen und psychischen Veränderungen kommen. Die Mannschaft von NEEMO 5 unternahm dazu zwölf Experimente und erforschte dabei die Auswirkung auf den Schlaf und das Immunsystem sowie das Wachstum von Bakterien. Zudem wurden drahtlose medizinische Beobachtungs- und Kontrollinstrumente getestet und ernährungswissenschaftliche Studien durchgeführt.
Des Weiteren wurde ein Gerät für zukünftige Außenbordtätigkeiten im Weltraum getestet mit dem Stickstoffblasen im Blut festgestellt werden können und so rechtzeitig vor der Dekompressionskrankheit warnen kann.
Die zehntägige Mission widmete sich der biomedizinischen Forschung. Die biomedizinische Abteilung des Johnson Space Centers erforschte während dieser Mission die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf die Physiologie des Menschen. Es sollte die Tauglichkeit verschiedener medizinischer Apparaturen für die Raumfahrt nachgewiesen werden.
Weitere Ziele von NEEMO 6 waren, die Besatzung einer echten Missionserfahrung in einer extremen Umgebung auszusetzen und damit für zukünftige Raumflüge vorzubereiten. So wurden von den Aquanauten Strukturen, ähnlich denen der ISS, unter Wasser errichtet.
Ziel dieser Mission war es, medizinische und chirurgische Ferndiagnose- und Fernroboter-Technologien in einer extremen Umgebung zu testen. Die Tests wurden für zukünftige, längere Raumflüge (geplante Flüge zum Mond und zum Mars) und für den Aufenthalt auf der ISS benötigt.
Während dieser Mission wurden medizinische Verfahren zur Ferndiagnose, Fernmonitoring und Fernchirurgie getestet. Diese Verfahren werden für zukünftige Flüge zum Mond oder Mars oder auch in Notfällen auf der ISS benötigt. Außerdem unternahmen die Aquanauten Ausflüge auf dem Meeresboden. Sie benutzten dabei hochentwickelte Atemhelme und Gewichte um die Anziehungskraft des Mondes zu simulieren.
Aufgabe dieser Mission war die Vorbereitung auf zukünftige Flüge zum Mond und Mars. Dabei wurden Konzepte zur Bewegung geprüft und dabei mit beschwerten Rucksäcken die Anziehungskraft von Mond oder Mars simuliert. Außerdem wurden Kommunikationstechniken sowie die Verwendung und Navigation von ferngesteuerten Robotern auf der Oberfläche des Mondes geprüft.
Die Aquanauten testeten unter Wasser die Beweglichkeit mit verschiedenen Raumanzügen und imitierten dabei die Mondanziehungskraft mit zusätzlichen Gewichten. Außerdem wurden neue Kommunikations- und Navigationstechniken getestet. Weitere Aufgaben waren die Prüfung von Methoden zum Sammeln von geologischen Proben sowie der Bau und die Verwendung von ferngesteuerten Robotern.
Zeitraum: 20. bis 26. Oktober 2011 (wegen Unwetter 4 Tage verspätet begonnen, wegen Unwettergefahr (Hurrikan Rina) schon nach 6 Missionstagen abgebrochen[1])
Während der Mission führte die Mannschaft viele unterseeische „Mondspaziergänge“ durch, um Konzepte für die zukünftige Monderforschung zu prüfen und die neue Navigations- und Nachrichtenausrüstung zu testen.