Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ist das Siegel Mustafas II. ausgestellt. Es handelt sich dabei um eine Messingpetschaft mit spitzovaler Siegelfläche (19 × 26 mm) mit dem Wortlaut „Mustafa, Sohn des Mehmed Han, immer siegreich“, darunter das Jahr der Thronbesteigung „1106 (der Hedschra)“ (nach der christlichen Zeitrechnung das Jahr 1695). Das Siegel des Sultans ist zusammen mit einem zweiten Siegel eines gewissen Ismail und einem rotseidenen, goldbestickten Säckchen zu sehen.[1] Das Siegel war im Feldzug von 1697 (Großer Türkenkrieg) – wie in der türkischen Armee üblich – dem OberbefehlshaberGroßwesir Elmas Mehmed Pasa übergeben worden, der es ständig bei sich zu tragen hatte. Der Großwesir wurde in der Schlacht bei Zenta getötet, das Siegel von Prinz Eugen von Savoyen erbeutet, dieser übergab es als TrophäeKaiserLeopold I., in weiterer Folge wurde es von der kaiserlich-königlichenSchatzkammer dem Heeresmuseum übergeben.[2]
Literatur
Ferenc Majoros, Bernd Rill: Das Osmanische Reich 1300–1922. Die Geschichte einer Großmacht. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-25-8.
Josef Matuz: Das osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 4. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-20020-9.
Nicolae Iorga: Geschichte des Osmanischen Reiches. Nach den Quellen dargestellt. 5 Bände, Verlag Perthes, Gotha 1908–1913, Nachdruck Frankfurt/Main 1990.
↑Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000 S. 17.
↑Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal I - Von den Anfängen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Salzburg 1982 S. 64.