Mosfilm (russischМосфильм) ist die bekannteste russischeFilmgesellschaft und einer der größten Filmkonzerne Europas. Auf dem Firmengelände mit einer Fläche von 345.000 m² befinden sich 13 Studios.[1]
Zu den wichtigsten Regisseuren des sowjetischen Films, die in den Mosfilm-Studios arbeiteten und später Weltruhm erlangten, gehören Sergei Eisenstein und Andrei Tarkowski.[3]
Mosfilm heute
Das 34 ha große Studiogelände umfasst inzwischen einen ganzen Stadtteil. Es gibt große Außenkulissen, die der früheren Zarenmetropole St. Petersburg nachempfunden sind, und riesige Pavillons mit Sets, Tonstudios, Requisiten, Kostümdepots und einem Filmmuseum.[4]
Heute wie damals ist Mosfilm in Staatsbesitz und stellt seine Infrastruktur verschiedenen Filmfirmen und künstlerischen Vereinigungen zur Verfügung, an welche neben Aufnahmestudios auch Büros und Spezialeinrichtungen vermietet werden. Das reicht von der Transportlogistik über die Requisiten und Kostüme bis hin zur Pyrotechnik.
Seit der Präsidentschaft von Wladimir Putin wurde die technische Ausrüstung modernisiert, allerdings erhält Mosfilm nur noch eine Subventionierung in Höhe von 30 % seines Budgets. Das zwingt das Unternehmen, auf eigene Kinoproduktionen weitgehend zu verzichten und stattdessen seine Infrastruktur an Fernsehproduktionen zu vermieten.[3]
Seit 2021 stellt Mosfilm Originalfassungen mit Untertiteln (OmU) historischer Produktionen in mehreren Sprachen auf YouTube bereit.[5] Aufgrund zum Teil abgelaufener Regelschutzfristen sind einige davon auch auf anderen Streamingplattformen zu sehen. Heute laufen etwa 120 Projekte jedes Jahr durch das Studio.
Laut der im Exil im Ausland produzierten kremlkritische Zeitung Nowaja Gaseta lebt das propagandistische Kino vor allem von kremlnahen Fonds und Instituten. Der Mosfilm-Chef Schachnasarow selbst machte bei einem Treffen mit Putin im Jahr 2024 deutlich, dass er seine Aufgabe in der patriotischen Ertüchtigung der russischen Bevölkerung sieht und betonte dabei unter anderem, dass das Studio Steuern in die Staatskasse spüle und auch für den Krieg spende.[6]
Dokumentarfilm
Mosfilm. Russlands legendäre Traumfabrik. Dokumentation, Deutschland, 2011, 51 Min., Regie: Elisabeth Weyer, Produktion: hr, arte, Erstsendung: 20. Dezember 2011 auf ARD.