Der Sohn eines Gutsverwalters besuchte zunächst das Polytechnikum in Prag, wo er zum Bauingenieur ausgebildet wurde. Dann ging er nach Wien, wo er bei verschiedenen Bauunternehmen arbeitete und gleichzeitig an der Akademie der bildenden Künste Wien studierte. Von 1871 bis 1874 wirkte er als Baudirektor bei der Union-Baugesellschaft, danach war er selbstständiger Architekt. Ab 1883 war er gemeinsam mit seinem Sohn Karl (auch Carl) Hinträger tätig. Seinen Lebensabend verbrachte die Familie Hinträger in Gries, wo sie die heute noch bestehende Villa Hinträger (Pension Julienhof) errichtete.
Leistung
Moritz Hinträger war einer der meistbeschäftigten Architekten des späten 19. Jahrhunderts in Österreich. Er war zeitlebens dem Historismus verpflichtet, wobei er besonders die Wiener Neorenaissance pflegte. Er beschäftigte sich mit allen Arten von Bauten, trat aber besonders erfolgreich im Schulbau hervor. Hierbei war es vor allem der überzeugende Grundriss seiner Entwürfe, der für die unterschiedlichsten Ansprüche angewendet werden konnte, der ihm zahlreiche Aufträge einbrachte. Auch andere öffentliche Bauten, bei denen es darauf ankam, einen umfangreichen Personenverkehr zu bewältigen, wie Rathäuser oder Sparkassengebäude, wurden ihm gerne zur Ausführung übertragen.
Hinträger war auch als Redakteur von Fachzeitschriften, als Sachverständiger und als Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens tätig.