Müller war mit der später aus der rechtsextremen Musikszene ausgestiegenenen Sängerin Annett Müller verheiratet und wohnte in Bad Lauterberg im Harz.[2] Er starb infolge eines Hirntumors in der Nacht zum 30. Mai 2009.[2]
Politischer Standort
Michael Müller trat seit etwa 1997 bei zahlreichen bundesweiten und regionalen Veranstaltungen von Rechtsextremisten auf. Er wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz seit dem Jahr 2000 als „rechtsextremistischer Liedermacher“ aufgeführt. Im Verfassungsschutzbericht 2005 wurden Müller und seine Frau als die unter Rechtsextremisten „beliebtesten Interpreten“ von 26 im Jahr 2005 bekannten rechtsextremen Liedermachern namentlich genannt.[3]
Michael Müllers Kontakte zu einem damaligen Neonaziführer beinhalteten der Zeitschrift Der Rechte Rand zufolge seine Teilnahme am Aufbau eines „Nationalen Widerstandes Süddeutschland“ in Bayern und Baden-Württemberg.[4]
Musikrichtung und Ideologie
In seinen Liedern kombinierte Müller Rock- und Gitarrenmusik mit nationalistischen und germanisch-mythologischen Texten. Er verhöhnte darin auch politische Gegner und die jüdischen Opfer des Holocaust: So unterlegte er die Melodie des bekannten Schlagers Mit 66 Jahren von Udo Jürgens mit einem antisemitischen und volksverhetzenden Text („mit sechs Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an“). Dies machte Müller bundesweit bekannt.[5] Die wiederholte Darbietung dieses Liedes veranlasste Jürgens am 14. Juli 2004 zu einer Strafanzeige gegen Müller wegen vorsätzlicher Urheberrechtsverletzung. Jürgens wollte damit den Missbrauch seines Liedes in rechtsextremen Kreisen unterbinden.[6]
Einige Liedtexte und CDs Müllers sind indiziert.[7] Lieder von Michael Müller und seiner Frau sind auf der verbotenen Schulhof-CD vertreten, mit der die NPD seit 2004 Jugendliche mit rechtsextremen Botschaften zu indoktrinieren und Wahlwerbung zu betreiben versucht. Darin wird mit ähnlicher Rhetorik wie der der NSDAP in den 1930er Jahren zu antikapitalistischer Rebellion aufgerufen, zum Teil der Zweite Weltkrieg und Nationalsozialismus offen verherrlicht und den heutigen Politikern offensiv mit einem „Tribunal“ gedroht.[8]
Bekannt wurden Müllers Auftritte am 14. Oktober 1998 und 3. Januar 1999 bei der Bundesgeschäftsstelle der NPD, wo er u. a. den Schlager von Udo Jürgens persiflierte. Dies wurde mit Liedtext, Autor, Publikumsreaktion und Beweismittel im NPD-Verbotsantrag der Bundesregierung aufgeführt und floss damit in das NPD-Verbotsverfahren beim Bundesverfassungsgericht ein.[14] Beim Pressefest der Deutschen Stimme am 7. August 2004 im sächsischen Mücka verkündete Müller nach Augenzeugenberichten den fiktiven Selbstmord von Michel Friedman.[15]