Montfort baute sich als Jugendlicher aus Ersatzteilen seine erste eigene Kamera, eine Leica zusammen und beschloss dadurch eine Lehre zum Fotografen in seiner Heimatstadt Freiburg zu machen. In den 1960er Jahren arbeitete er für die Bildzeitung. Er war 1967 während des Sechstagekriegs in Jerusalem.[1] Montfort arbeitete in Hamburg und München als Fotograf für die Magazine Stern, Quick und Bild am Sonntag, bevor er 1973 nach Los Angeles zog, um als freiberuflicher Fotograf tätig zu sein.[2] Im April 1977 bekam er den Auftrag für die Erstausgabe des deutschsprachigen kulturpolitischen Hefts Rogner’s Magazin Bilder von Charles Bukowski zu schießen. Die Fotos bebilderten einen Artikel von Jörg Fauser. Montfort wurde der Redaktion des Magazins von einem Freund in Deutschland empfohlen, Christoph Derschau, der den Kontakt zu Bukowski zustande brachte. Montfort brachte Bukowski zum ersten Treffen einen Karton Wein mit und durfte Bukowski, der sich ungern von Fotografen ablichten ließ, nach ein paar Gläsern fotografieren. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine jahrzehntelange Freundschaft. Noch 1987 schrieb Bukowski, wenn jemand ein Foto von ihm haben möchte, solle er sich an Montfort wenden.[3]
Montfort gelang es bis zu Bukowskis Tod 1994 tausende Fotos von ihm zu schießen. Zusammen mit Bukowski veröffentlichte er zudem die Bücher Horsemeat: Pferdefleisch, Die Ochsentour (engl.: Shakespeare Never Did This) und The Wedding. Er veröffentlichte außerdem mehrere Bildbände mit Fotografien von Bukowski.[2] Für den Spiegel fotografierte Montfort unter anderem Billy Wilder, Marilyn Monroe, Frank Zappa und Uschi Obermaier.[4] Montforts Archiv umfasst außerdem auch zahlreiche Bilder von William S. Burroughs, Jim Morrison oder Klaus Kinski.[2]
Montfort war zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Ehefrau Frances Schoenberger hatte er eine Tochter, Daisy, deren Patenonkel Arnold Schwarzenegger wurde.[5][6] Später heiratete er erneut. Mit seiner aus Tschechien stammenden Ehefrau Alena zog er Anfang der 2000er nach Prag, wo er seinen ersten Schlaganfall bekam und fortan auf einen Rollstuhl und Pflege angewiesen war.[7][1] Nach ihrem Tod zog er zurück nach Freiburg, wo er 2008 nach einem erneuten Schlaganfall starb.[4] Die Urne mit seiner Asche wurde nach Los Angeles überführt, wo Montfort auf dem Green Hills Memorial Park, dem gleichen Friedhof wie auch Charles Bukowski, bestattet wurde.[7] Montforts Tochter vermachte 2014 das Archiv ihres Vaters der Huntington Library.[8]
2020 wurde in der Fernsehsendung Bares für Rares eine Ausgabe von Montforts Bildband Montfort Bukowski (aka "The Big White Book") inklusive einer Zeichnung von Bukowski und Signaturen von ihm und Montfort für 1400 € verkauft.
Veröffentlichungen
Die Ochsentour (Shakespeare Never Did This, 1979)
The Wedding, 1986
Bukowski: Photographs 1977–1987. (1987)
Horsemeat: Pferdefleisch (Horsemeat, 1987)
Montfort Bukowski (aka "The Big White Book"), 1991, Bukskin Press, limitiert, signiert, im Schuber
Bukowski, 2002, Black Sparrow Press, limitiert, teilweise signiert