Misamer studierte von 2006 bis 2011 an der Universität VechtaSoziale Arbeit.[1] Hieran schloss sich von 2012 bis 2018 eine Promotion (Dr. phil.) am Institut für Pädagogische Psychologie an der Technischen Universität Braunschweig zum Thema Macht und Machtmittel in der Schule an. Nach einer dreijährigen Lehrtätigkeit an Hoch- und Privatschulen sowie Praxistätigkeit u. a. in den Bereichen Flexible Hilfen, Wohngruppenarbeit und Inobhutnahme, wurde sie ab 2020 zunächst Verwalterin einer Professur, dann Professorin an der HAWK Hildesheim, Holzminden, Göttingen, Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, Lehreinheit Gesundheit im Bereich des Gesundheitscampus.[2][3][4]
Forschung
Melanie Misamer forscht zu den Themen „Machtsensibilität“, Macht als zunächst neutralem Potenzial (das auf die eine oder andere Weise angewendet werden kann), konstruktive Machtanwendung im Sinne des Win-Win-Prinzips (in Abgrenzung zu destruktiver Machtanwendung), Machtanwendung und (ethischen) Prinzipien sowie Gesundheit und Macht. Empirisch hat sie unter anderem den schulischen,[5] den sozialarbeiterischen,[6][7][8] den hochschulischen[9] und den notfallmedizinischen[10] Bereich untersucht. Ihre Sicht auf Macht und ihre Forschung wurden maßgeblich durch Theorie und Forschung von Dacher Keltner und Wolfgang Scholl[11] beeinflusst.
Ihre interdisziplinär angelegte Forschung und Theorie führte zur Entwicklung und empirischen Fundierung eines dimensionalen Machtkonzepts[12], basierend auf Macht als zunächst neutralem Potenzial, das auf die eine oder andere Weise (konstruktiv oder destruktiv) angewendet werden kann. Außerdem entwickelte sie ein Handlungskonzept der Machtsensibilität[13], das in machtasymmetrischen Situationen den „schwächeren Part“ absichert und partizipativ stärkt[14][10][5][7] und ein Machtsensibilitätsscreening für Studierende und Sozialarbeitende.[15]
Machtsensibilität messen: ein Screening zur Selbsteinschätzung. In: FORUM sozial, Nr. 1, 2024, ISSN 1433-3945, S. 50–54.
Das multidisziplinäre dimensionale Machtkonzept. Basis des Handlungskonzepts Machtsensibilität [online]. Bonn: socialnet. 2023 (Online)
Machtsensibilität in der Sozialen Arbeit. Grundwissen für reflektiertes Handeln. Kohlhammer, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-17-042185-1.
Gewalt von Fachkräften gegenüber Adressatinnen und Adressaten. Zur Entwicklung einer Machtsensibilität bei Sozialarbeiterinnen und -arbeitern. In: CORAX. Fachmagazin für Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen. Nr.2, 2020, ISSN1860-9910, S.26–27.
Machtsensibilität bei Sozialarbeitern. Impulse aus pädagogisch-psychologischer Sicht. In: EREV-Fachzeitschrift Evangelische Jugendhilfe. Band96, 2019, ISSN0943-4992, S.164–173.
Macht und Machtmittel in der Schule. Eine empirische Untersuchung. Jacobs, Lage 2019, ISBN 978-3-89918-266-8.
Machthandeln und professionsethische Prinzipien in der Kinder- und Jugendhilfe. In: Soziale Passagen. Nr.10 (2), 2018, ISSN1867-0180, S.231–244.
mit Nadine Albrecht: Zum Umgang mit Macht in der Arbeitspraxis: Ein machtsensibles Fachgespräch mit einer Führungskraft aus der Sozialen Arbeit. In: FORUM sozial. Nr. 2, 2023, ISSN 1433-3945, S. 22–26.
mit Lena Hennecken: Machtsensibilität in der Praxis Sozialer Arbeit. Eine explorative Analyse. In: EREV-Fachzeitschrift für evangelische Jugendhilfe. Band99, 2022, ISSN0943-4992, S.194–201.
mit Markus Flentje, Alexander Stötefalke, Hendrik Eismann Usage of power in the education of paramedics. Survey study for analysis of a questionnaire and situation assessment in Journal for Medical Education, Band=38, Nummer=6, 2021 (Online)
mit Wolfgang Scholl: Eingeschätzte Machtanwendung in der Kindheitspädagogik. Zur Wichtigkeit von Prinzipienorientierung. In: Soziale Arbeit. 2021, ISSN0490-1606, S.178–183.
mit Barbara Thies: Macht- und statussensible Hochschullehre. In: David Kergel, Birte Heidkamp (Hrsg.): Praxishandbuch Habitussensibilität und Diversität in der Hochschullehre. Prekarisierung und soziale Entkopplung. Transdisziplinäre Studien (= Prekarisierung und soziale Entkopplung – transdisziplinäre Studien). Springer VS, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-22399-1, S.497–514.
↑ abMelanie Misamer: Macht und Machtmittel in der Schule: Eine empirische Untersuchung. Jacobs, Lage, ISBN 978-3-89918-266-8.
↑Melanie Misamer, Marcel Hackbart, Barbara Thies: Der Umgang mit Macht in der Sozialen Arbeit. Einschätzungen aus der Kinder- und Jugendhilfe. Hrsg.: Soziale Arbeit. Band5, Nr.6, ISSN0490-1606, S.450–456.
↑ abMelanie Misamer, Lena Hennecken: Machtsensibilität in der Praxis Sozialer Arbeit. Eine explorative Analyse. Hrsg.: EREV-Fachzeitschrift für evangelische Jugendhilfe. Band99/4, 2022, ISSN0943-4992, S.194–2001.
↑Melanie Misamer: Machthandeln und professionsethische Prinzipien in der Kinder- und Jugendhilfe. Nr.10/2. Soziale Passagen, 2018, S.231–244.
↑Melanie Misamer, Barbara Thies: Macht- und statussensible Hochschullehre. In: David Kergel, Birte Heidkamp (Hrsg.): Praxishandbuch Habitussensibilität und Diversität in der Hochschullehre. Prekarisierung und soziale Entkopplung – transdisziplinäre Studien. Springer, Wiesbaden, S.497–514.
↑ abMisamer, M., Flentje, M., Stötefalke, A. & Eismann H.: Usage of power in the education of paramedics – Survey study for analysis of a questionnaire and situation assessment. Hrsg.: Journal for Medical Education. Nr.38/6 (egms.de).
↑Melanie Misamer: Das multidisziplinäre dimensionale Machtkonzept. Basis des Handlungskonzepts Machtsensibilität. Hrsg.: socialnet. 2023 (socialnet.de).
↑Melanie Misamer: Machtsensibilität in der Sozialen Arbeit. Grundwissen für reflektiertes Handeln. 1. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-17-042185-1.
↑Melanie Misamer, Wolfgang Scholl: Eingeschätzte Machtanwendung in der Kindheitspädagogik. Zur Wichtigkeit von Prinzipienorientierung. Soziale Arbeit. Hrsg.: Soziale Arbeit. Band5, 2023, ISSN0490-1606, S.178–186.
↑Melanie Misamer: Machtsensibilität messen: ein Screening zur Selbsteinschätzung. Hrsg.: FORUM sozial. Nr.1, 2024, ISSN1433-3945, S.50–54.