Max Bruns war ein Sohn des Verlegers Gustav Bruns. Er besuchte das altsprachliche Gymnasium in Minden bis zur Obersekundareife. Für kurze Zeit machte er eine Ausbildung zum Buchdrucker in Hannover. Daraufhin trat er als Lehrling in die Buchdruckerei und den Verlag seines Vaters ein, in dem auch das Mindener Tageblatt bis heute erscheint. Nach der Lehrzeit wurde er technischer Leiter im väterlichen Betrieb.
1895 begann er, eigene Gedichte zu verfassen. Im Jahr 1899 heiratete er die Lyrikerin und Märchenerzählerin Margarete Sieckmann (1873–1944). Zusammen übersetzten sie Werke von Charles Baudelaire und gaben die Reihe Auf silbernen Saiten: Meister der Lyrik heraus. Von 1902 bis 1910 trat das eigene dichterische Schaffen hinter seiner Tätigkeit als Übersetzer und Herausgeber zurück.
Nach dem Tod des Vaters 1908 leitete er mit seinem Bruder Julius das Unternehmen für zehn Jahre – bis zum Ausstieg des Bruders – gemeinsam.
Trotz verlegerischer Erfolge sah er sich Ende der 20er Jahre aus finanziellen Gründen gezwungen, seine Buchbestände und Verlagsrechte an andere Verlage abzutreten. Er beschränkte sich fortan auf die Leitung der zum Verlag gehörenden Druckerei. Wenige Tage nach der deutschen bedingungslosen Kapitulation wurde Max Bruns Opfer eines Raubüberfalls. Er starb nach zweimonatigem Krankenhausaufenthalt am 23. Juli 1945 in Minden.
Lyrisches Intermezzo. Erste Gesammelte Gedichte nebst einem Anhang. Privatdruck, [1893].
Frühling und Liebe. Privatdruck, [1894].
Der Tolle Spielmann. Ein sang von Liebe und Leid. 1895.
Der Täufer. Eine Dichtung zur Zeit des Messias. 1896.
Aus meinem Blute. Gedichte. 1897.
Dornröschen. Ein deutsches Märchen-Gedicht. Gebundenes Manuskript, [1897].
Andachten. Fünf Bücher des Werdens:
Lenz. Ein Buch von Kraft und Schönheit. Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1899. Später J.C.C. Bruns
Wir Narren. Ein Andachtsbuch für Narren und solche die es werden möchten. Angekündigt.
Zwei-Einheit. Ein Andachtbuch für Menschen. 1899 [1900]
Verklärungen. Von den letzten Schönheiten der Liebe. Eugen Diederichs, Leipzig 1900. Später J.C.C. Bruns
Himmelfahrt. Ein Andachtbuch des Geistes. 1901
Laterna Magica. Ein Antiphantasus. 1901
Kaleidoskop. 1903
Gedichte (1893–1908). Bruns, Minden [1909]
Feuer. Die Geschichte eines Verbrechens. Bruns, Minden 1913
Die Lieder des Abends. Bruns, Minden 1916
Nacht-Sonette. Bruns, Minden 1919
Das Fest der Sonne. Eine Sommervision. Bruns, Minden 1919
Das Fest der Lemuren. Eine Tragi-Groteske. Bruns, Minden 1919
Die Arche. Von den Nächten der Flut, der Vernichtung und des Traumes. Bruns, Minden 1920
Über den Humor, seine Wege und sein Ziel. Bruns, Minden 1921
Der tolle Spielmann. Bruns, Minden o. J.
Garten der Ghaselen. Bruns, Minden 1925
Selige Reise. Ein Terzinenkreis. Bruns, Minden 1926
Totenmesse für ein Kind. Bruns, Minden 1926
Durchwallte Welten. Bruns, Minden 1936
Essays
Rachilde (d. i. Marguerite Vallette); Max Bruns (Essay zum Werk): Der Panther. Bouvier, Bonn 1989 ISBN 978-3-416-02027-5
Literatur
Max Bruns. Sein Wesen und sein Werk. Nebst einer Auswahl aus dem Gesamtwerk des Dichters. Mit Beiträgen von Fritz Droop, Hermann Eicke, Hanns Martin Elster (u. a.), Bruns, Minden 1926.
Hans Gressel: Max Bruns als Kritiker seiner Zeit. Sonderdruck aus Land und Leuten dienen. Hrsg. Ratsgymnasium der Stadt Minden. J.C.C. Bruns, Minden [1976].
Leo Ikelaar (Hrsg.): Paul Scheerbart. Briefwechsel mit Max Bruns 1898–1903 und andere Dokumente. Peter Lang (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Band 1124), Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-41727-6.
Klaus Martens (Hrsg.): J.C.C. Bruns' Verlag: Seine Autoren und Übersetzer. Schriften der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, Band 1. Mit einem Geleitwort von Paul Raabe. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 1996, ISBN 3-86110-094-0. darin:
Klaus Martens: Ansichten und Kontexte des Literaturverlags J.C.C. Bruns: Zur Interaktion von Autoren, Übersetzern und Verlegern. S. 14–28.
Jutta Ernst: Zwischen Kunst und Justiz: Die übersetzerische Vermittlung von Weltliteratur und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen. S. 29–38.
Margit Peterfy: Themen der Zeit bei J.C.C. Bruns: Via „Ethik“ in das zwanzigste Jahrhundert. S. 39–46.
«Verdammt sei, wem das nicht heilig ist!» Die Korrespondenz von Wilhelm Spohr mit Mimi Douwes Dekker und dem J.C.C. Bruns Verlag in Minden 1898–1928. Auswahl, Kommentar und Nachwort Jaap Grave, Müggel-Verlag Rolf F. Lang (= edition friedrichshagen 6), Berlin 2003.
Mark Behrens: Charles Baudelaire bei Max und Margarete Bruns (= Universitas. Band9). Pop, Ludwigsburg 2014, ISBN 978-3-86356-084-3.
Max Bruns Lesebuch. Zusammengestellt und mit einem Nachwort von Anne Kathrin Pfeuffer (= Nylands kleine westfälische Bibliothek. Band11). Nyland-Stiftung, Köln 2005, ISBN 3-936235-12-0 (bibliothek-westfalica.de [PDF; 5,6MB]).
Alfred Mombert: Briefe aus den Jahren 1893–1942. Hrsg. Benjamin Joseph Morse. Lambert Schneider, Heidelberg 1961 (zum Verlag J. C. C. Bruns S. 186 f.)