Friedrich von Oppeln-Bronikowski stammte aus einer preußischen Offiziersfamilie. Sein Vater war der preußische GeneralleutnantHermann von Oppeln-Bronikowski (1826–1904). Seine Schwester Frieda war ebenfalls Schriftstellerin.
Friedrich begann zunächst eine militärische Ausbildung. Nach dem Besuch der Kadettenschule diente er in einem Husarenregiment. Bei einem Reitunfall erlitt er schwere bleibende Verletzungen und seine aussichtsreiche militärische Laufbahn wurde dadurch zunächst beendet. Er orientierte sich daraufhin anderweitig und studierte von 1896 bis 1899 Philosophie, Romanistik und Archäologie in Berlin. 1914 wurde er zu Beginn des Ersten Weltkrieges zum Militär einberufen und diente im Generalstab. Von 1920 bis 1923 war er im Auswärtigen Amt tätig.
Schriftstellerdasein
Nach seinem Studium lebte er als freier Schriftsteller in Italien und anschließend in der Schweiz. 1905 kehrte er nach Berlin zurück und veröffentlichte zahlreiche Novellen, Kurzgeschichten und Romane. Mit seiner Themenwahl – Szenen des Militärlebens und der preußischen Geschichte – bediente er den Zeitgeschmack; er verfasste aber auch biographische und kulturgeschichtliche Essays.
In seinem Spätwerk setzte sich Friedrich von Oppeln-Bronikowski mit dem Antisemitismus in Deutschland auseinander. Er setzte sich insbesondere mit den Schriften Antisemitismus? Eine unparteiische Prüfung 1920 und Gerechtigkeit! Zur Lösung der Judenfrage 1932 für einen vorurteilsfreien Umgang mit dem Judentum in Deutschland ein. Beide Schriften wurden von der Gestapo beschlagnahmt.
Familie
1896 heirateten Friedrich von Oppeln-Bronikowski und Freiin Frieda Caroline Henriette von Stein-Liebenstein (* 14. März 1860 in Grebenstein; † 24. Dezember 1932 in Berlin-Charlottenburg).[1] Die Ehe blieb kinderlos. Seine Ehefrau war zuvor von Edgar von Brozowski (1855–1915), Sohn von Adolf von Brozowski, geschieden worden.
Werke
Aus dem Sattel geplaudert und Anderes, 1898 OCLC247521231 3. Auflage, Grethlein, Leipzig, 1908 OCLC41393428
Anatole France: Oliviers Prahlerei; Die beherzigte Lehre; Blaubarts sieben Frauen; Das Wunder des heiligen Nikolaus; Das Hemd des Glücks, in Thaïs, Blaubart, Crainquebille und andere Erzählungen. Hg. Manfred Naumann. Übers. Günther Steinig u. a. Dieterich Verlag, Leipzig 1971 u.ö. S. 247, 281, 335, 361, 393 jeweils: und ff. Sammlung Dieterich, 342 (zuerst Verlag Hans Carl, Nürnberg)
Klaus W. Jonas: Ein früher Kritiker Rilkes: Der Schriftsteller Friedrich von Oppeln-Bronikowski. In: Modern Austrian Literature. 15, 3/4, 1982, Journal of the International Arthur Schnitzler Research Association
Klaus W. Jonas: Friedrich von Oppeln-Bronikowski, Schriftsteller, Übersetzer und früher Kritiker Rilkes.Neue Zürcher Zeitung, 3./4. April 1982, S. 67.
Friedrich-Wilhelm von Oppeln-Bronikowski: Friedrich von Oppeln-Bronikowski, 1873–1936, Offizier, Übersetzer, Schriftsteller, Journalist und Streiter gegen den Antisemitismus in der Weimarer Republik, Sein Leben und Wirken. verfasst von seinem Sohn ..., Vorwort Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen, C. A. Starke, Limburg 2009, mit Fotos und Reproduktionen ISBN 978-3-7980-0581-5.
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1917, S. 612.