Schinnagl wurde als Sohn eines Münchner Schreiners geboren. Der junge Schinnagl fand in diesem Beruf früh ebenfalls eine Beschäftigung am Hof. Bereits 1630 war er an der Ausstattung der Hofkapelle beteiligt, wechselte 1635 zum Hofbauamt und wurde 1654 zum Hofbaumeister ernannt. Ab 1675 führte er zusätzlich den Titel Hofbrunnenmeister.[1] Schinnagl, obwohl Hofbaumeister, wird ansonsten ab 1663 für die Neubauten der Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen völlig ausgeschaltet, sie findet einheimische Fachkräfte für ihre Bauvorhaben ungenügend ausgebildet.[2] Neben seiner Tätigkeit für das Hofbauamt war er auch weiterhin immer wieder als Schreiner tätig.
Sein Nachfolger als Hofbaumeister wurde 1681 sein Sohn Franz Schinnagl, der aber bereits 1685 wieder durch Giovanni Antonio Viscardi abgelöst wurde.[3]
Bauwerke
1651–1654 Beteiligung am Umbau eines alten Kornspeichers zum Salvatortheater in München (1802 abgebrochen)
1670 Pläne für den Wiederaufbau der Klausur von Kloster Andechs, die von dem Hofmaurermeister Kaspar Zuccalli mit seinem Bautrupp umgesetzt wurden[12]
Schreinerarbeiten
1637 Beteiligung (mit Schreinerarbeiten) an der Umarbeitung eines indischen Schatzkästchens, das heute in der Schatzkammer der Münchner Residenz aufbewahrt wird[13]
↑Hermann und Anna Bauer: Klöster in Bayern. Eine Kunst- und Kulturgeschichte der Klöster in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz. Mit Aufnahmen von Hubert Häusler. 2. Auflage. Verlag C. H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37754-8, S.124–125 Abb. 108.
↑Joachim Dramm: München. Mit Schloß und Park Schleißheim (= Artemis-Cicerone-Reiseführer). Artemis-Verlag, Zürich/München 1983, ISBN 3-7608-0765-8, S.122. – Andere Autoren formulieren zurückhaltender.
↑Hermann und Anna Bauer: Klöster in Bayern. Eine Kunst- und Kulturgeschichte der Klöster in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz. Mit Aufnahmen von Hubert Häusler. 2. Auflage. Verlag C. H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37754-8, S.105 Abb. 90.
↑Gabriele Dischinger: Das barocke Kloster auf dem Heiligen Berg. Ein Beitrag zur Baugeschichte, in: Karl Bosl, Odilo Lechner, Wolfgang Schüle u. a. (Hrsg.): Andechs der heilige Berg. Von der Frühzeit bis zur Gegenwart, München 1993, S. 190–199.
↑Foto. – Sabine Heym (Bearbeiterin): Raumbuch der Münchner Schatzkammer. (PDF) In: residenz-muenchen.de. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, September 2022, S. 293–294 Nr. 1237; abgerufen am 18. November 2023.
↑Die Jahresangabe bezieht sich auf die Aufstellung des Tabernakels. – Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S.25.