Marienhospital Stuttgart

Das Marienhospital Stuttgart ist ein katholisches Krankenhaus der Zentralversorgung und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen. Für die Notfallversorgung ist das Krankenhaus umfassend ausgestattet, ein Hubschrauberlandeplatz ist auf dem Dach. Die Notfallversorgung wird in der Klinik für Notfallmedizin (Notaufnahme) gebündelt. Ihr zur Seite steht die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin. Das Marienhospital wird regelmäßig mit Qualitätszertifikaten ausgezeichnet. Träger des Marienhospitals ist die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal.

Geschichte

Das Krankenhaus wurde 1890 gegründet von den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, den sogenannten "Vinzentinerinnen.[1] In dem heute noch bestehenden Neorenaissancegebäude eröffnete die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern ein Krankenhaus mit zunächst neunzig Betten. Architekt des Baus war Robert von Reinhardt, der auch die Alte Reithalle erstellt hatte.[2]

Das historische Hauptgebäude des Marienhospitals

Das Engagement der katholischen Schwesternschaft wurde im protestantisch geprägten Stuttgart zunächst kritisch aufgenommen. Auch die Gestaltung des Hauses, das teilweise durch unter Genehmigung des württembergischen Königs Karl stattfindende Lotterien, finanziert wurde, fand als "zu luxuriös" in der Bevölkerung Missbilligung.[1] Mithilfe mehrerer solcher Lotterien und weiteren Spenden aus der Bevölkerung konnte der Bau schließlich mit einem Budget von 446.000 Mark realisiert werden. Das Gebäude wurde am 21. Juni 1890 eingeweiht. Mit einer Anzahl von 90 Betten wurden knapp 560 Patienten im Jahr 1891 behandelt.[1] Drei Jahre später hatte sich die Zahl verdoppelt. Bereits in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts standen daher die ersten baulichen Erweiterungen an. Hinter dem damaligen Hauptgebäude an der Böheimstraße wurde 1894 das Josephshaus mit weiteren 45 Betten eröffnet.[2] 1897 gesellte sich das Gebäude Sankt Vinzenz mit weiteren 60 Betten hinzu, 1902 folgte das Gebäude Sankt Paul.

In der Endphase des Ersten Weltkrieges wurde das Marienhospital ein Lazarett, versorgte ausschließlich Soldaten, wurde vom Roten Kreuz betrieben und stand der zivilen Bevölkerung bis Anfang der 20er Jahre nicht zur Verfügung. Im Jahr 1923 setzte eine verstärkte medizinische Spezialisierung ein und Abteilungen für HNO- und Innere Medizin werden aufgebaut.[3] In der Zwischenkriegszeit erhöhte sich die Bettenanzahl von 350 auf 525, was vor allem durch die Errichtung weiterer Gebäude und die Erweiterung bestehender Bauten ermöglicht wurde.[2] Ab 1933 hatte der zunehmende Druck, dem kirchliche Einrichtungen durch die nationalsozialistische Regierung ausgesetzt waren, auch für das Marienhospital spürbar. Zunächst ging die Patientenzahl zurück, da angeordnet wurde, dass Kassenpatienten nur noch in staatlichen Krankenhäusern versorgt werden durften. Gleichzeitig stieg die Anzahl jüdischer Patienten kontinuierlich an – von 90 im Jahre 1933 bis zu 198 im Jahre 1938. Bei Kriegsbeginn wurde das Krankenhaus von der Wehrmacht beschlagnahmt und wieder in ein Lazarett für die Versorgung verwundeter Soldaten umgewidmet sowie die Versorgung jüdischer Patienten untersagt.[4] Im Jahr 1941 wurde das Marienhospital schließlich enteignet,[2] jedoch nicht durch die Stadt Stuttgart offiziell übernommen. Für das durchschnittlich mit 220 Soldaten belegte Hospital setzte die Stadtverwaltung einen Stabsarzt zur Hausleitung ein. Zudem wurde die Belegschaft um zwanzig NS-Schwestern (sogenannte "Braune Schwestern") erweitert, die im Marienhospital unter eigener Führung ihr praktisches Jahr ableisteten. Dies wurde als Beginn einer politisch gewollten Ablösung der Barmherzigen Schwestern durch Personal der NS-Volkswohlfahrt angesehen.[4] 1944 wurde ein Teil der Klinikgebäude bei Luftangriffen erheblich beschädigt.[2]

Nach Kriegsende wurde der allgemeine Krankenhausbetrieb durch den vormaligen Träger wieder aufgenommen, während die Gebäude wieder instand gesetzt wurden. Im Jahr 1990 wurde das derzeitige moderne Hauptgebäude "Sankt Maria" in Betrieb genommen.

Struktur

Mit 761 Betten gehört das Marienhospital heute zu den größten Kliniken der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Menschen mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern können sich in 21 Fachkliniken und 20 interdisziplinären Zentren behandeln lassen. Rund 2300 Mitarbeiter versorgen pro Jahr etwa 30.000 Patienten stationär und 91.000 ambulant. Knapp 1.000 Kinder kommen in der Geburtshilfeabteilung zur Welt.

Fachkliniken

Das Marienhospital Stuttgart: im Vordergrund der Altbau, dahinter das Hauptgebäude St. Maria
Das Marienhospital Stuttgart: im Vordergrund der Altbau, dahinter das Hauptgebäude St. Maria

Das Krankenhaus verfügt über mehrere Fachkliniken, hierzu gehören:

  • Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
  • Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin
  • Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie
  • Geriatrie
  • Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Handchirurgie, Mikrochirurgie und rekonstruktive Brustchirurgie
  • HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie
  • Innere Medizin 1, 2 und 3
  • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Neurologie
  • Notfallmedizin
  • Nuklearmedizin
  • Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
  • Palliativmedizin
  • Plastische Gesichtschirurgie
  • Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
  • Strahlentherapie und Palliativmedizin
  • Thoraxchirurgie

Interdisziplinäre Einrichtungen

Das Marienhospital verfügt über mehrere Einrichtungen, in denen verschiedene Fachbereiche interdisziplinär zusammenwirken. So gibt es eine regionale Stroke-Unit und eine Chest Pain Unit.[5] Die Notfallversorgung wird ermöglicht durch ein regionales Traumazentrum, ein Gefäßzentrum (Aortennotfallversorgung), ein Zentrum für Schwerbrandverletzte sowie ein regionales Replantationszentrum. Im Onkologischen Zentrum sind sieben Organkrebszentren vereinigt, nämlich Brustzentrum, Darmzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Hämatologisches Zentrum, Kopf-Hals-Tumorzentrum, Lungenzentrum und Pankreaszentrum. Zu den weiteren interdisziplinären Einrichtungen gehören außerdem das AltersTraumaZentrum, das Endoprothetikzentrum, das Myomzentrum, das Neuromuskuläre Zentrum, das Osteologische Schwerpunktzentrum, das Zentrum Plastische Chirurgie, das Shuntzentrum sowie das Wirbelsäulenzentrum.

Therapeutische Abteilungen/Angebote

  • Diabetesberatung
  • Ergotherapie (ambulant und stationär)
  • Ernährungs- und Diätberatung
  • Hörzentrum
  • Konzentrative Bewegungstherapie (ambulant und stationär)
  • Kunsttherapie (ambulant und stationär)
  • Logopädie (ambulant und stationär)
  • Phoniatrie und Pädaudiologie
  • Physiotherapie (ambulant und stationär)
  • Schmerzmedizin (ambulant und stationär)
  • Stoma- und Inkontinenztherapie
  • Zilgrei (ambulant und stationär)

Medizinische Großgeräte

Das Marienhospital legt seit jeher einen Schwerpunkt auf eine zeitgemäße Ausstattung, um Diagnostik und Therapie nach aktuellem Stand ausführen zu können. So wurde bereits im Jahr 1905 elektrisches Licht eingerichtet. Mit der Anschaffung eines Röntgengeräts im Jahr 1908 war das Marienhospital eines der ersten deutschen Krankenhäuser, die über ein derart modernes Gerät verfügten.[2] Heute ist das Marienhospital wie folgt ausgestattet: Sonografie einschließlich farbkodierter Duplexsonografie, zwei moderne Röntgen-Durchleuchtungsgeräte (Flachdetektor 3D-Rotationsangiografie Clarity), Mammografie und Tomosynthese (digitale Mammo- mit Liegendstereotaxie). Als weitere medizinische Großgeräte sind zwei Computertomografen (256-Zeilen-Spiralcomputertomograf, 64-Zeilen-Computertomograf), eine Gammakamera, zwei Linearbeschleuniger, ein Linksherzkatheter-Messplatz, zwei Magnetresonanztomografen (3.0 Tesla-MRT, 1.5 Tesla-MRT), ein Positronenemissionstomograf-Computertomograf (PET-CT) und ein Single-Photon-Emissionscomputertomograf vorhanden.

Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote

Das Marienhospital ist Ausbildungsanbieter für viele pflegerischen und medizinischen Berufszweige, sowie für Verwaltung und IT. Darüber hinaus stellt das Marienhospital Angebote zur Fort- und Weiterbildung des medizinischen und des pflegerischen Personals zur Verfügung. Angeboten werden Fachkundelehrgänge in der Technischen Sterilisationsassistenz, Weiterbildungen zur Intensivpflege und Anästhesie, zur Speziellen Schmerzpflege, zur MFA in der Notaufnahme, in der Notfallpflege und in Palliative Care. Zudem gibt es Praxisanleitungen im Pflege- und Funktionsbereich sowie im Gesundheitswesen und verschiedene Kurse zur Strahlentherapie. Im Rahmen der im Jahr 2021 akademisierten Hebammenausbildung bietet das Marienhospital Möglichkeiten für die Absolvierung des praktischen Teils des Studiengangs. Jährlich gehen hieraus zehn Hebammen hervor.[6] In den drei Kreißsälen des Marienhospitals kommen jährlich rund 1.000 Kinder zur Welt.[7]

Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)

Dem Marienhospital ist ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) angegliedert, in dem Patienten in mehreren medizinischen Bereichen fachärztlich versorgt werden können. Angeboten werden Behandlungen in den Bereichen Allgemein-, Gefäß- und Unfallchirurgie, Gynäkologischer Onkologie, HNO, Innere Medizin (Angiologie, Gastroenterologie, Rheumatologie) sowie Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Die Vinzenz von Paul Kliniken gGmbH, Betreibergesellschaft des Krankenhauses, ist einziger Gesellschafter des MVZ am Marienhospital. Durch diese Nähe und die Unterbringung des MVZ in den Räumen des Krankenhauses soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen gefördert und den Patienten ein unkomplizierter Übergang vom stationären zum ambulanten Bereich – oder ansdersherum – ermöglicht werden. Das MVZ ist bei der Kassenärztlichen Vereinigung mit den Fachbereichen Chirurgie, Gynäkologie, Nuklearmedizin, Innere Medizin und Strahlentherapie angemeldet.[8]

Kulturelle Bedeutung

Pietà im Foyer des Alten Marienbaus von Joseph von Kopf

Ausführender Architekt des Krankenhauses war der Stuttgarter Professor Robert von Reinhardt, der an der Universität Baugeschichte lehrte. Sein im Stil der Neorenaissance entworfener Bau mit schmückenden Türmchen und Rotunden wurde in der Öffentlichkeit als zu opulent und dem angedachten Nutzen unangemessen kritisiert. Reinhardt musste seinen Entwurf zudem aus Kostengründen zweimal ändern.[1] Der historische Altbau wurde im Jahr 1984 unter Denkmalschutz gestellt, um einer Umgestaltung im Rahmen eines großangelegten Umbaus des Krankenhauses zuvorzukommen.[2] Eine Weiternutzung wurde als sinnlos angesehen, weil das Gebäude "technisch überholt" sei, eine Sanierung hingegen zu kostenaufwändig eingeschätzt. Auch der damalige Stuttgarter Bürgermeister Manfred Rommel und das Landesdenkmalamt sprachen sich nicht gegen einen Abriss aus. Infolge eines koordinierten Protests von Bürgern und Denkmalschützern sowie der Intervention des Bischofs von Rottenburg-Stuttgart gegenüber dem Ministerpräsidenten Lothar Späth gelang es schließlich, eine Einstufung als erhaltenswertes Baudenkmal zu erreichen.[9]

Neben den Besonderheiten der Architektur ist der historische Bau des Marienhospitals auch deshalb kunstgeschichtlich interessant, weil der Alte Marienbau mit einigen plastischen Kunstwerken ausgestattet ist. Über dem Eingangsportal befindet sich eine lebensgroße Darstellung der Maria mit dem göttlichen Kind von Wilhelm Rösch, aus den Jahren 1889 und 1890, ausgeführt in Kelheimer Kalkmarmor. Im Foyer hinter dem Hauptportal steht eine 2 m hohe und 1,50 m breite Pietà in den Maßen 2 m 1,50 m aus weißem Marmor, die der Badener Künstlers Joseph von Kopf im Jahr 1877 schuf. Im Treppenhaus finden sich lebensgroße Büsten aus weißem Marmor von der Hand unbekannter Künstler. Im Hauptgebäude des Marienhospitals finden regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer bildender Künstler aus Stuttgart und Umgebung statt.

Literatur

  • Bernd Langner: Das Marienhospital in Stuttgart (1890). Ein katholisches Krankenhaus mit oktogonalen Anbauten. In: Historia Hospitalium (Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte, Aachen), Band 18, 1993, S. 203–222.
  • Margarita Beitl (Hrsg.): Marienhospital. 1890–1990. Unter Mitarbeit von Eberhard Gönner und Rudolf Reinhardt. Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul, Untermarchtal 1990.
  • NN: Das neue Krankenhaus der barmherzigen Schwestern in Stuttgart. In: Archiv für christliche Kunst. Jg. 8, 1890, ZDB-ID 211475-6, S. 82–84, Tafel nach S. 82.
  • Harald Siebenmorgen (Hrsg.): „Für Baden gerettet“. Erwerbungen des Badischen Landesmuseums 1995 aus den Sammlungen der Markgrafen und Grossherzöge von Baden. Braun, Karlsruhe 1996, ISBN 3-7650-9048-4.
  • Christine Unrath: Die Pieta – Sinnbild der Barmherzigkeit. Im alten Marienbau steht das bekannte Kunstwerk des Bildhauers Josef Kopf (1827–1903). In: marien hospital-zeitschrift. Heft 11, 2004, ZDB-ID 2141326-5, S. 12–13 (PDF (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)).
Commons: Marienhospital Stuttgart – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d "Der besondere Geist des Marienhospitals Stuttgart", Bericht vom 26. September 2015 in den Stuttgarter Nachrichten (online), aufgerufen am 25. Januar 2023
  2. a b c d e f g "Das Krankenhaus der barmherzigen Schwestern", Bericht vom 26. August 2015 in der Eßlinger Zeitung(online), aufgerufen am 25. Januar 2023
  3. Geschichte des Marienhospitals auf der Webseite des Marienhospitals Stuttgart, aufgerufen am 25. Januar 2023
  4. a b Eintrag Marienhospital auf schutzbauten-stuttgart.de, einer Informationsseite über Luftschutzbunker in Stuttgart, aufgerufen am 25. Januar 2023
  5. Therapeutische Versorgung – Marienhospital Stuttgart. Abgerufen am 19. Juli 2021.
  6. "Gravierender Mangel an Hebammen weiter ein Problem", Bericht vom 25. Januar 2022 in den Stuttgarter Nachrichten, aufgerufen am 25. Januar 2023
  7. Schwerpunkt Geburtshilfe, Information auf der Webseite des Marienhospitals Stuttgart, aufgerufen am 25. Januar 2023
  8. Profil des MVZ am Marienhospital auf der Webseite des Stuttgarter Marienhospitals, aufgerufen am 25. Januar 2023
  9. "Baudenkmale auf der Kippe. Sozial- gegen Abbruchromantiker", Bericht vom 4. September 2010 in der Stuttgarter Zeitung (online), aufgerufen am 25. Januar 2023

Koordinaten: 48° 45′ 41″ N, 9° 9′ 47″ O

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