Clary war von 1. Dezember 1898 bis 1918 der letzte k.k. Statthalter der Steiermark.[2] Er war außerdem jahrelanges Mitglied des Herrenhauses des Wiener Reichsrats.
Von 2. Oktober 1899 bis 21. Dezember 1899 unterbrach Clary-Aldringen seine Statthalterschaft und amtierte als Ministerpräsident in Wien. Gleichzeitig war er auch Ackerbauminister.[2] Seine Regierungszeit war gekennzeichnet durch fortgesetzte Obstruktion im Plenum des Reichsrats. Protestierten bis 1899 die deutschnationalen Parteien gegen die badenische Sprachenverordnung, so traten an ihre Stelle die tschechischen Mandatare, nachdem Clary am 14. Oktober 1899 die Sprachenverordnung wieder aufgehoben hatte.[3] Seine Regierung war ein reines Beamtenkabinett, von vornherein nicht auf Dauer ausgelegt, mit der Auflage die Sprachenverordnung zurückzunehmen.[4]
Als Statthalter der Steiermark modernisierte Clary die Verwaltung, gründete den Steirischen Notfallfond, setzte sich erfolgreich für die Bekämpfung der Tuberkulose ein und war im Ersten Weltkrieg auch Präsident des Roten Kreuzes im Kronland.[2][1]
↑Ernst Rutkowski: Briefe und Dokumente zur Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Band 1: Der verfassungstreue Großgrundbesitz 1900-1904. Verlag Oldenbourg, München 1991, ISBN 3-486-52611-1, S. 719ff.
Ministerpräsidenten Cisleithaniens in Österreich-Ungarn