Maligny liegt im nordwestlichen Teil der Region Burgund-Franche-Comté. Die Gemeinde befindet sich etwa 20 km nordöstlich von Auxerre. Sie wird im Westen vom Serein begrenzt. Umgeben ist Maligny von den Nachbargemeinden Ligny-le-Châtel im Norden und Nordwesten, Méré und Dyé im Osten und Nordosten, Collan im Südosten, Chablis (rund 8 km entfernt) im Süden und Südosten, Fontenay-près-Chablis im Süden, La Chapelle-Vaupelteigne im Südwesten sowie Villy im Westen. Die Zisterzienserabtei von Pontigny liegt nordwestlich etwa 8 km entfernt von Maligny.
Der Ort wurde bereits 1035 urkundlich als „Merlenniacus“ auf einem Pergament erwähnt. Zunächst war es ein Lehen, das der Grafschaft Champagne und später der Grafschaft Saint-Florentin unterstand. Die hier ansässige Familie Maligny besaß im 11. Jahrhundert im Gebiet der Grafschaft Tonnerre große Besitzungen. Vor dem 14. Jahrhundert besaßen die Herren in Maligny eine von Gräben umgebene Burg mit Kapelle. Gilles de Maligny verteidigte diese Burg gegen die Angriffe Edwards III. von England. Im 16. Jahrhundert residierte hier Jean de Ferrières (1520–1586), Vidame von Chartres und Herr von Maligny und im 17. Jahrhundert befand sich Maligny im Besitz von César de Vendôme, einem Sohn von Heinrich IV. und Gabrielle d’Estrées. Anschließend kam die Gemeinde in den Besitz der Familie La Grange d’Arquien und Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien, die Ehefrau des polnischen Königs Johann III. Sobieski residierte hier.
Bereits im Jahr 1217 wurde der Weinbau von Maligny durch Guy II. de Maligny begründet, der ein Weggefährte Ludwig des Heiligen war, und die Rebkultur einführte. Als kuriose Nebenwirkung wird erwähnt, dass zur Löschung bei einem Brand des Dorfes im April 1733, aufgrund des Wassermangels Wein zum Löschen verwendet wurde. Von 1887 bis 1951 war Maligny an die Departementsbahnlinie „Laroche–L’Isle sur Angely“ angeschlossen. In den Zeiten guter Weinernten hatte der Ort bis zu 1.500 Einwohner. Durch die durch Reblausbefall ausgelöste Kriese und nach den beiden Weltkriegen sank die Einwohnerzahl bir 1982 stetig.
In den 1950er Jahren befand sich Im Chatueu ein Ausbildungszentrum für Flugbegleiter und Stewards der Air France und später ein Sommercamp für die Kinder der Mitarbeiter des Unternehmens.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Für das Jahr 1799 wurde über den Ort folgendes vermerkt:
„Maligny, Marktflekken von 178 Feuerstellen nahe am Serain, zwischen Ligny und Chablis in Champagne, jezt im Dep. der Yonne“[3]
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2017
2020
Einwohner
645
553
519
543
605
685
725
802
788
Quellen: Cassini und INSEE
Sehenswürdigkeiten
Kirche Notre-Dame de l’Assomption. In der Kirche befindet sich ein Ölgemälde Saint Antoine de Padoue[4] des Heiligen Antonius von Padua des italienischen Malers und Kupferstechers Giovanni Battista Mercati.[5] Die Kirche gehörte 1180 zum Kloster Saint-Michel de Tonnerre.
Das Château de Maligny[6] ist ein Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert. Während des Hundertjährigen Krieges und den Religionskriegen wurden die Gebäude stark beschädigt. Erhalten sind der wieder hergerichtete Bergfried und die Ruinen des Nordostturms.[7]
Léon de Bastard: Fragment de l’histoire de Maligny (XIVe siècle). Gilles de Maligny. In: Bulletin de la Société des sciences historiques et naturelles de l’Yonne. Band 11, Perriquet et Rouillé, Auxerre 1857, S. 50–61 (Textarchiv – Internet Archive).
Robert Fevre: Histoire de Maligny [Yonne] de 1746 à 1978. In: Bulletin de la Société des sciences historiques et naturelles de l’Yonne. Band 117, 1985, S. 85–104 (maligny.net).
Weblinks
Commons: Maligny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Mairie de Maligny: Situer la commune de Maligny. (französisch, mairie-maligny-89.fr).
↑Robert Fevre: Histoire de Maligny [Yonne] de 1746 à 1978. In: Bulletin de la Société des sciences historiques et naturelles de l’Yonne. Band 117, 1985, S. 85–104 (maligny.net).
↑Theophil Friedrich Ehrmann: Historisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Frankreich und dessen sämtlichen Nebenländern und eroberten Provinzen … Band3. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, Sp.538 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Barbara Otzen: Entlang dem Serain – Maligny. In: Burgund [das komplette Handbuch für individuelles Reisen und Entdecken auch abseits der Hauptrouten]. Reise-Know-How-Verlag Rump, Bielefeld 2003, ISBN 3-8317-1168-2, S.273–274 (Textarchiv – Internet Archive).