Der „glücklichen Entbindung wegen, sind die im Lustgarten aufgepflanzte[n] 12 Kanonen zu dreyenmalen abgefeuert worden“. Luise wurde am Tag ihrer Geburt getauft; eine der Taufpatinnen war Amalie von Preußen.[1]
Gemeinsam mit ihrem Mann empfing sie in ihrem Haus, dem Radziwiłł-Palais in der Wilhelmstraße, zahlreiche Künstler und Gelehrte, mit denen sie ohne jegliche höfische Etikettevorschriften verkehrte und von 1796 bis 1815 einen Salon unterhielt.
Der spätere Diplomat und Generalleutnant Louis von Wildenbruch, ein unehelicher Sohn ihres Bruders, wuchs als ihr Pflegesohn auf.
Seit 1816 lebte sie in Posen, wo ihr Mann als preußischer Statthalter des Großherzogtums fungierte. Sie gründete hier Armenspeisungen und das Institut der Elisabethanerinnen. Während die Söhne katholisch erzogen wurden, wuchsen Luises Töchter wie ihre Mutter im protestantischen Glauben auf. Sie bedauerte besonders, dass die Verbindung ihrer Tochter Elisa mit dem späteren Kaiser Wilhelm I. als „nicht standesgemäß“ abgelehnt wurde. Ab 1822 gehörte ihr das Schloss Ruhberg im Hirschberger Tal.
Luise von Preußen starb am 7. Dezember 1836 um 15.45 Uhr nach kurzer Krankheit an einem Lungenschlag.[3]
Luise von Preussen: Fürstin Anton Radziwill: fünfundvierzig Jahre aus meinem Leben (1770–1815), Westermann, 1912[4]
Joachim Kühn: Bewegte Tage. Die Briefe der Prinzessin Louise von Preußen an den Grafen Fedor Golowkin, in: Jahrbuch „Der Bär von Berlin“, hrsg. v. Verein für die Geschichte Berlins, 23. Jahrgang, Berlin 1973.
Joachim Kühn: Ein Taschentuch der Königin Louise. Aus den Erinnerungen eines napoleonischen Offiziers, in: Jahrbuch „Der Bär von Berlin“, hrsg. v. Verein für die Geschichte Berlins, 23. Jahrgang, Berlin 1974.
Monika Mańczyk-Krygiel: Zu den Memoiren von Luise Fürstin Radziwill (1770–1836) und Mathilde Fürstin Saphieha (1873–1968). In: Miłosława Borzyszkowska-Szewczyk u. a. (Hrsg.): Adel im Grenzraum, transkulturelle Verflechtungen im Preußenland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Peter Lang, Berlin u. a. 2021 (Studien zum mitteleuropäischen Adel; 8), ISBN 978-3-631-85020-6, S. 127–140.
Petra Wilhelmy: Der Berliner Salon im 19. Jahrhundert: 1780–1914, Walter de Gruyter, 1989, S. 787 ff.
Petra Wilhelmy-Dollinger: Die Berliner Salons: mit historisch-literarischen Spaziergängen, Walter de Gruyter, 2000, S. 86 f.