Doris Wittner war Tochter des politischen Chefleitartiklers der Vossischen Zeitung, Isidor Levy, und dessen Ehefrau Jacobine Klausner.[1][2] Sie wuchs in der Dienstwohnung des Vaters im Verlagshaus auf.[3]
In ihrem Elternhaus wurde sie „sorgfältig und weltoffen“ erzogen. Noch zur Zeit des deutschen Kaiserreichs redigierte sie von 1911 bis 1914 die Frauenbeilage der Vossischen Zeitung, zudem verfasste sie Kritiken zu Literatur und Theateraufführungen.[1]
Neben ihrer journalistischen Tätigkeit verfasste Wittner zudem belletristische Schriften wie beispielsweise den 1913 erschienenen Roman Drei Frauen. Das Liebesleben Napoleons. Im Roman Die Geschichte der kleinen Fliege (1915) behandelte sie Heinrich Heines letzte Liebe.
Zwischen 1929 und 1930 erschien Wittners Artikel Moderne Kunst und Emigration in Paris mit Aufnahmen der Fotografin Ruth Asch in der Zeitschrift Das Leben.[4]
1931 wirkte Wittner als Mitherausgeberin der Freien jüdische Monatsschau[1] mit dem Untertitel eine Revue für Politik, Literatur, Wissenschaft und Kunst.[5]
Wittner verstarb am 12. März 1937 kurz vor ihrem 57. Geburtstag in der Kaiserallee 21 (heute Bundesallee) in Berlin-Wilmersdorf.[1][6] Sie war bereits Witwe; sie starb anderthalb Jahre nach ihrem Ehemann nach einer Operation, die eine längere schwere Krankheit erforderlich gemacht hatte.[3]
Drei Frauen. Das Liebesleben Napoleons. Roman. Grethlein, Leipzig 1913.
Das Thaulow-Museum in Kiel, eine Stätte der Überraschungen. In: Die Heimat, Juni 1914, Band 24, Heft 6, S. 162–165 (Digitalisat).
Die Geschichte der kleinen Fliege. Ein Heine-Roman. Grethlein, Leipzig 1915.
Neuauflage, Berlin: Maschler, [1931]
Moderne Kunst und Emigration in Paris mit Aufnahmen von Ruth Asch. In: Das Leben, 1929/1930, Band 7, Heft 2, S. 57 ff.; online-Digitalisat über den Fachinformationsdienst Kunst – Fotografie – Design Arthistoricum.net
Literatur
Richard MayDoris Wittner gestorben. In: Central-Verein-Zeitung – Allgemeine Zeitung des Judentums, 18. März 1937, 16. Jg., Nr. 11, 3. Beiblatt Das Blatt der jüdischen Frau, S. 2 [Digitalisat, UB Frankfurt]
↑Standesamt Berlin VI (Hrsg.): Geburtsurkunde Doris Wittner. Nr.977, 1880.
↑ abRichard May: Doris Wittner gestorben. In: CV-Zeitung, 18. März 1937, 16. Jg., Nr. 11, 3. Beiblatt Das Blatt der jüdischen Frau, S. 2; ub.uni-frankfurt.de
↑Moderne Kunst und Emigration in Paris mit Aufnahmen von Ruth Asch. In: Das Leben, 1929/1930, 7. Jahrgang, Heft 2, S. 57ff.; online-Digitalisat über den Fachinformationsdienst Kunst – Fotografie – Design Arthistoricum.net