Er wuchs als Sohn eines Vergolders in Köln auf. 1943 wurde er als Soldat eingezogen und kam nach Russland, von dort kehrte er erst Ende 1949 aus Gefangenschaft nach Köln zurück.[1] 1950 schloss er sich dem Altermarktspielkreis an, danach bewarb er sich beim literarischen Komitee des Festkomitee Kölner Karneval[2] und wurde dort drei Jahre lang für seine kommenden Bühnenauftritte vorbereitet. Den ersten großen Erfolg hatte er in der Session 1954/1955 mit dem Lied „Jede Stein in Kölle eß e Stöck vun deer“. Seitdem trat er regelmäßig im Kölner Karneval auf und viele seiner Auftritte und Konzerte wurden im Fernsehen und Radio übertragen, so zum Beispiel das Konzert zu seinem 70. Geburtstag in der Kölner Philharmonie.[3] Im Laufe der Jahrzehnte hat er diverse Lieder sowohl für sich selbst als auch für andere Interpreten geschrieben, darunter auch diverse Märsche für Karnevalsgesellschaften und Tanzcorps.[4]
In späteren Jahren trat er auch häufig mit anderen Interpreten des Kölner Karnevals unter dem Namen Melodienreigen auf und sang neben eigenen Liedern Klassiker des kölschen Liedguts von Willi Ostermann, Gerhard Jussenhoven, Karl Berbuer und anderen.
Sebus’ Ehefrau Lilo (* 29. Juni 1924) verstarb nach 63 Ehejahren am 4. April 2019 im Kreis der Familie in Ossendorf. Das Ehepaar hatte zu diesem Zeitpunkt vier Kinder, neun Enkel und acht Urenkel.[5]
Geplanter Ludwig-Sebus-Brunnen
Anlässlich einer Festveranstaltung des WDR zu Sebus’ Ehren am 18. Oktober 2020 gab der Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval, Joachim Wüst, bekannt, dass als Geschenk zu Sebus’ 95. Geburtstag ein nach ihm benannter Brunnen in Köln-Deutz errichtet werden solle. Als Standort ist der Historische Park Deutz zwischen dem LVR-Gebäude und restaurierten Wehrturm nahe am Rheinboulevard angedacht.[6][7]
Das Brunnen-Denkmal soll auf Initiative der KarnevalsgesellschaftGroße Kölner KG realisiert werden. In Anlehnung an das Sebus-Lied Et Rhein-Panorama von 1972 soll der Brunnen die Aufschrift „Luur ens vun Düx noh Kölle“ erhalten.[8]
Kölsche Oldies 9 – Kölsche Leedcher, die mer nit verjiss: Ludwig Sebus (Pavement Records, 1993)
Ludwig Sebus – PhilHARMONISCHer Gebootsdag (WDR 4 / Carlton, 2000, Kölsche Evergreens 26, Ausschnitte aus der Veranstaltung „Ludwig Sebus zum 75.“ am 16. September 2000 in der Kölner Philharmonie).
Ludwig Sebus – Das Beste (Dabbelju Music, 2010)
Ludwig Sebus – Alles su widder dun (Dabbelju Music, 2017)
Publikationen
Akademie för uns kölsche Sproch (Hrsg.), Prescher, Gerti / Tabert, Robert / Weinand, Heinz: „Jede Stein en Kölle es e Stöck von mir“ Ludwig Sebus – Der Kölner Volkssänger und Charmeur, Köln: Bachem, 2001, ISBN 3-7616-1470-5. (Biographie anlässlich seines 75-jährigen Geburtstags am 5. September 2000.)
Hans-Jürgen Jansen, Der Kölnbarde: Ludwig Sebus – Zur Freundschaft zählt ein frohes Herz: Ein autobiografisches Gespräch mit Ludwig Sebus, Ratio Books, 2013.
Norbert Frangenberg: Ludwig Sebus. Ein kölsches Jahrhundert. Dabbelju-Verlag, Köln 2019, ISBN 978-3-939666-37-0.
Fernseh-Dokumentationen
Ludwig Sebus – Der Grandseigneur im Kölner Karneval (45-minütige Dokumentation von Gisbert Baltes für das WDR Fernsehen).[11]
↑Ludwig Sebus. In: karneval-plattform.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2009; abgerufen am 3. Dezember 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.karneval-plattform.de
↑Sonstige Sendungen. In: koelsche-evergreens.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2016; abgerufen am 3. Dezember 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koelsche-evergreens.de
↑Kölner Stadtanzeiger vom 22. Februar 2022, Seite 28, Abschnitt über Ludwig Sebus
↑Nadine Beck, Christoph Laugs, Sören Riebenstahl, Christina Rosseaux, Lucia Seethaler, Joachim E. Zöller: 200 Jahre organisierter Kölner Karneval, Die Geschichte des Kölner Karnevals und der ersten Traditionsgesellschaft „Die Grosse von 1823 KG e. V. Köln“. Herausgegeben von Die Grosse von 1823 Karnevalsgesellschaft e. V. Köln, Jonas Verlag 2022, S. 258, ISBN 978-3-89445-596-5