August Schnorrenberg entstammte einer „urkölschen“ Familie. Sein ältester feststellbarer Ahnherr Thomas Schnorrenberg saß 1555 im Rat der Stadt Köln.[3] Das Kölner Personen-Lexikon beschreibt August Schnorrenberg als „letzten Spross“ einer „durch Kriegsschäden verarmten alteingesessenen“ Kölner Familie.[4]
Am 5. Januar 1913 hatte der damals 23-jährige Schnorrenberg, der von Beruf Handelsvertreter war,[6] sein künstlerisches Debüt, als bei einer Sitzung der Karnevalsgesellschaft Große Kölner sein Lied So schön wie Du angekündigt wurde.[3] Im Laufe seines Schaffens komponierte und textete er über 130 Lieder, auf Hochdeutsch wie auf Kölsch, die er auch selbst vortrug.[5] Sein Lied Am Dom zo Kölle entstand nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs anlässlich des 700. Jahrestages der Grundsteinlegung des inmitten von Ruinen stehenden (vermeintlich unversehrten) Kölner Doms und wurde zur „Vision des Wiederaufbaus“.[4] Der Refrain lautet:
Der erste von vielen Interpreten des Liedes war der Kölner Sänger Willy Schneider. Die erste Version mit Schneider wurde am 15. Februar 1947 im großen Sendesaal des NWDR öffentlich aufgeführt und wenige Wochen später, am Rosenmontag, im Rundfunk ausgestrahlt. Zudem wurden – trotz Papiermangels – 10.000 Bildpostkarten gedruckt.[8] 1954 erschien das Lied auf Schallplatte.[9]
1967 wurde Schnorrenberg auf der Prinzenproklamation mit der erstmals verliehenen Ostermann-Medaille geehrt.[3] Dies war der erste Orden, den Schnorrenberg erhielt, der die Verleihung mit den bescheidenen Worten kommentierte: „Mer soll de Botz nit größer machen lassen, als die Fott es.“[16]
1973 erlag August Schnorrenberg im Alter von 84 Jahren einem Nierenleiden. Er war Junggeselle und kinderlos.[3] Er wurde auf dem Melaten-Friedhof (Flur 10 (T)) beigesetzt. Nach Ablauf der Ruhefrist wurde das Grab eingeebnet. 2004 ließ die Große Kölner Karnevalsgesellschaft 1882 e. V. das Grab wieder herrichten und einen Grabstein aufstellen.[17][18][19]
↑Sterbeurkunde Nr. 1164 vom 13. Juli 1973, Standesamt Köln-Altstadt. LAV NRW R Personenstandsregister, Standesamt Köln-Altstadt, Sterbefälle, 1973, Bd. 2 (historischesarchivkoeln.de).
↑ abcdeKölnische Rundschau, 13. Juli 1973, Ausgabe HK, S. 14.
↑ abWolfgang Oelsner: Kölner Personen Lexikon. Hrsg.: Ulrich Soénius/Jürgen Wilhelm. Greven, 2008, ISBN 978-3-7743-0400-0, S.485 u. 486.
↑Festkomitee Kölner Karneval von 1823 (Hrsg.): Online Domgottesdienst für Kölner Karnevalisten. Hohe Domkirche zu Köln, 11. Januar 2017, 18.30 Uhr. Köln: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 o. J. (2016 oder 2017), S. 16–17. Abgerufen am 21. Juli 2017 (pdf)