Eisenlohr war seit 1877 in und um Stuttgart tätig. Er stand anfangs in der Tradition des Historismus, machte sich aber um 1900 auf die Suche nach neuen architektonischen Möglichkeiten. Um die Jahrhundertwende galt er zusammen mit seinem Büropartner Carl Weigle, mit dem er auch die Architekturzeitschrift Architektonische Rundschau herausgab, als einer der renommiertesten Architekten Stuttgarts. Neben zahlreichen Wohnhäusern und Geschäftshäusern entwarf er auch die russisch-orthodoxeKirche St. Nikolai, die 1895 eingeweiht wurde, die neoromanische evangelische Heilandskirche in Stuttgart-Berg, die Gruftkapelle der Freiherren von Gemmingen oberhalb von Burg Hornberg[1] und das – heute nicht mehr in der geplanten Form erhaltene – Kaufhaus Breuninger am Stuttgarter Marktplatz. Auch die Erweiterung des Hotels Marquardt wurde von Eisenlohr geplant.
Evangelische Heilandskirche in Stuttgart-Berg, zusammen mit Oscar Pfennig
Schriften
Das neue Verwaltungsgebäude der württembergischen Sparkasse. In: Monatsschrift des Württembergischen Vereins für Baukunde in Stuttgart, Jahrgang 1901, Heft 2, S. 10–13. (Digitalisat)
Literatur
Christine Breig: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. Hohenheim Verlag, Stuttgart / Leipzig 2000, ISBN 3-89850-964-8, S. 519 f.
Annette Schmidt: Ludwig Eisenlohr. Ein architektonischer Weg vom Historismus zur Moderne. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-89850-979-6.
Steffen Seischab: Harmonisches Bauen. Der Architekt Ludwig Eisenlohr (1851–1931) und die Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen. In: Steffen Seischab: Nürtinger Köpfe. Porträts aus fünf Jahrhunderten. Senner, Nürtingen 2018, ohne ISBN, S. 107–114.
sowie als Bildquellen für einzelne Bauten:
Wilhelm Kick (Hrsg.): Moderne Neubauten, 3. Folge (1898), Tafeln 12, 18, 21, 35, 46.
Wilhelm Kick (Hrsg.): Moderne Neubauten, 4. Folge (1902), Tafeln 17, 48, 73, 87.