Im Mai 1829 wurde der Grundstein gelegt und das Gebäude erhielt den Namen Ludmillenhof nach Ludmilla von Lobkowitz, der Ehefrau des Herzogs. Bereits vor der Fertigstellung zog im November 1830 der Amtmann Paulus Modestus Schücking mit seiner Familie in den Neubau.[1] 1831 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen.[2] Im November 1831 verstarb dort die Dichterin Katharina Sibylla Schücking, Ehefrau des Amtmanns.
Im November 1934 eröffnete der Heimatbund Hümmling in den freigewordenen Räumlichkeiten ein Heimatmuseum, das bis 1943 bestand, als der Ludmillenhof zu einer Schulungsstätte der NSDAP umfunktioniert wurde.[4]
Da in den vergangenen Jahrhunderten verschiedene Um- und Anbauten vorgenommen worden waren, erfolgte ab 2003 eine Umgestaltung unter Rückbesinnung auf die ursprüngliche Planung des Baukörpers. Zudem wurde ein moderner Erweiterungsbau angefügt. Der Umbau wurde im August 2004 fertiggestellt.[6] Seitdem dient der Gebäudekomplex als Rathaus der Samtgemeinde Sögel.
Beschreibung
Der Ludmillenhof als Bauensemble mit der umgebenden dreieckigen Parkanlage wurde im Stil des Palladianismus, einer Form des Klassizismus, gestaltet. Die Orientierung an Andrea Palladio wird auf den Einfluss Paulus Modestus Schückings zurückgeführt.[1]
Für das Portal, die Fensterumrandungen und andere Verzierungen wurde Gildehauser Sandstein verwendet. Das Dach ist mit Hohlpfannen gedeckt. Der Mittelrisalit hatte ursprünglich ein flacheres Kupferdach. Da sich diese Konstruktion als nicht haltbar erwies, wurde das Dach erhöht und mit Schiefer gedeckt.[2]
Gerd Gepp: Der Ludmillenhof in Sögel. In: Schücking-Gesellschaft (Hrsg.): Schücking-Jahrbuch. Band2, Nr.1999/2000. Sögel, S.47–50.
Roswitha Poppe: Der Haselünner Architekt Josef Niehaus. In: Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück (Hrsg.): Osnabrücker Mitteilungen. Band68. Meinders & Elstermann (J.G. Kisling), Osnabrück 1959, S.272–308.
↑Heinz Thien: Ein architektonisches Schmuckstück. In: Meppener Tagespost, 23. August 1997. Abgedruckt in: Emsländische und Bentheimer Familienforschung. Band 8, Nr. 42, November 1997, S. 236 (genealogie-emsland-bentheim.de [PDF; 18,5 MB]).
↑Hermann-Josef Döbber: Der eigenen Geschichte früh auf der Spur. In: Meppener Tagespost, 27. Dezember 2011. Abgedruckt in: Emsländische und Bentheimer Familienforschung. Band 23, Heft 114, Mai 2012, S. 80–82 (genealogie-emsland-bentheim.de [PDF; 2,0 MB]).
↑In Sögel ging am Donnerstag eine 166jährige Tradition zu Ende. In: Meppener Tagespost, 2. August 1997. Auszug in: Emsländische und Bentheimer Familienforschung. Band 8, Heft 42, November 1997, S. 235 (genealogie-emsland-bentheim.de [PDF; 18,5 MB]).