Lobsann gehörte anfangs zur Herrschaft Fleckenstein, und zwar teils zum Amt Kutzenhausen und teils zum Amt Sulz unterm Wald. Der Sulzer Teil war Lehen des Erzbistums Köln. Der Kutzenhauser Teil wurde 1650 pfälzisch und ging 1705 mit weiteren Orten des Amts Kutzenhausen an Hanau-Lichtenberg. Während der Reformation wurden nur Teile des Ortes evangelisch, so dass die Gemeinde einen gemischtkonfessionellen Charakter hat (Volkszählung 1905: 223 katholische Einwohner und 164 evangelische Einwohner).
Von 1756 bis 1950 wurde in Lobsann Asphalt abgebaut.[1] Der Chemiker Jean-Baptiste Boussingault war von 1820 bis 1822 Direktor der Mine, dort lernte er auch Achille Le Bel, den Besitzer der Asphaltmine von Merkwiller-Pechelbronn kennen, deren Leitung er 1835 übernahm.[2]
Ab 1809 baute man auch Braunkohle (Lignite) ab, die als Brennstoff für die Saline in Soultz-sous-Forêts genutzt wurde, die Mine und der Abbau wurde vom Besitzer der Saline, George-Chrétien-Henri Rosentritt betrieben. Die maximale Ausbeute pro Jahr betrug 10.000 Myriagramm (100 t).[3] Ein Schild Kohlenwerk an der Straße nach Drachenbronn erinnert an die ehemalige Mine.
Auf Lobsanner Gemarkung liegt auch das frühere Nonnenkloster Marienbronn. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster zerstört. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Rehabilitationseinrichtung für Suchterkrankungen.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche des Ortes wurde 1760/61 als Simultankirche gebaut und am 22. Juli 1761 geweiht. 1837 wurde das Simultaneum aufgelöst, nachdem die Lutheraner sich eine eigene Kirche gebaut hatten. Seitdem ist die Kirche römisch-katholisch.[6]
↑Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (38).