Bis 1906 studierte er Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft an der Waseda-Universität in Tokio. In Fuzhou wurde er bei der Schulbehörde beschäftigt. 1910 erhielt er erste Aufgaben als Dolmetscher im auswärtigen Amt. Nach der Gründung der Republik China wurde er Gesandtschaftsrat erster Klasse in Tokio. Anschließend wurde er Konsul in Yokohama.
Liu bemühte sich in seiner Zeit als Gesandter in Berlin um gute Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten im deutsch-chinesischen Verhältnis wie dem schwedischen Abenteurer Sven Hedin oder dem Kunsthistoriker Otto Kümmel. Während Liu sich einerseits um eine Intensivierung der Beziehungen im Rahmen der deutsch-chinesische Beziehungen bemühte, blieb eine gewisse Skepsis gegenüber dem NS-Staat bestehen. Liu setzte sich gegen eine Veröffentlichung von Hitlers Reden im Bulletin des chinesischen Außenministeriums ein, besuchte aber beispielsweise den Reichsparteitag 1935.[2]
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Das ist die übliche Reihenfolge im Chinesischen. Liu ist hier somit der Familienname, Chongjie ist der Vorname.