Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs, aber im Vergleich zu den anderen Antilleninseln relativ alt und daher ohne ausgeprägtem zentralem Gebirgsstock. Sie sind vom Flachmeer des untermeerischen Sockels und von reifen Korallenriffen umgeben, was vor Erosion schützt und die Strände mit dem berühmten reinweißen, auf Barbuda leicht rosafarbenen Sand versorgt.[1]
Die Strände der Insel bilden die wirtschaftliche Basis des Kleinstaats, doch ist der Tourismus in Antigua und Barbuda nicht so ausgeprägt wie auf anderen Karibikinseln. Die Entwicklung setzte erst in den 1980ern ein. Unter Lester Bird wurde aber die Erschließung mit Tourismusinfrastruktur intensiv vorangetrieben,[2] teils mit hohem Landverbrauch, wodurch auch einige der wichtigsten Mangrovensümpfe auf Antigua geopfert wurden.[3]
Zeitweise wurde auch Raubbau im Abbau von Sand betrieben[3] – Mitte der 1990er war Barbuda die Hauptquelle von Bausänden in der östlichen Karibik.[4] Durch die fehlenden Berge haben beide Inseln keine orographische Wolke und wenig Stauniederschlag,[1] wodurch die wichtigen litoralen Süßwasserreserven angegriffen wurden.[5]
So entstand in den 1990er Jahren eine oppositionell-ökologische Protestbewegung, es kam zu teils gewaltsamen Protestaktionen gegen Neubauprojekte.[6] Trotzdem finden sich auf beiden Inseln noch unerschlossene Strände, schon 1988 wurden vom Parlament acht Strände als unerschließbar deklariert (Undeveloped Beaches, Strandschutzgebiete).[7] Unter Eindruck des steigender Meeresspiegel durch die globale Erwärmung wie auch aus Umweltschutzgründen wird heute mehr Fokus auf Schutz der Strände gelegt. Auslöser des Umdenkprozesses war Hurrikan Luis September 1995, der schwere Küstenschäden verursachte.[8] Gebietsweise gibt es permanenten Landverlust an den Stränden.[9] Seit den mittleren 2000ern wird zwar wieder ausgebaut, aber eher im Sinne eines in die regionale Struktur eingegliederten Qualitätstourismus (Sanfter Tourismus).[10]
Strände sind prinzipiell öffentliches Gut (Staatsland), und frei zugänglich,[11] vereinzelt auch Privatbesitz. Oben-ohne in der Öffentlichkeit gilt als anstößig.[12]
Antigua ist die gebirgigere der beiden Inseln (Mount Obama, ex Boggy Peak, 402 m), und die Küste relativ reich gegliedert, mit vorgelagerten Inseln, einigen tiefen, hafentauglichen fjordartigen Buchten, sonst typisch mit seitlichen Felskaps und sichelförmigem Strand vor Tropenwald (offenere Crescent beaches und tiefer zugückgesetzte Pocket beaches). Die Nordostküste ist flach, sumpfig bis felsig, mit nur wenigen größeren, aber zahlreichen kleinen Sandstränden. Die an der Ost-, Nordwest- und Nordküste dem offenen Atlantik zugewandten liegenden Buchten gelten als rauer als die der karibischen Innenseite, sind aber teils durch vorgelagerte Riffe gut geschützt.
Die Insel rühmt sich – als vielzitierter Werbeslogan – „365 Strände zu haben, für jeden Tag des Jahres einen.“[11] Die folgende Liste gibt die größeren Strände.[13]
1. Spalte: stellt Vorsortierung ein, diese führt entgegen dem Uhrzeigersinn um die Insel und beginnt im Nordwesten
K … Küstenabschnitt der Insel (Nordwesten, Südwesten, Süden, Osten, Nordosten, Norden)[14]
Barbuda ist eine flache, spärlich besiedelte Insel mit kaum gegliederter Küste. Sie ist beinahe vollständig von Strand gesäumt, palmenbestanden oder vor Buschland. Durch den Wassermangel sind die Strände nicht bewohnbar, daher sind nur vereinzelt Tourismusbetriebe angesiedelt und sie gelten als besonders unverschmutzt und naturbelassen.[15]
Bekannt ist die Insel für ihre rosafarbenen Strände, die ihre zarte Tönung von zermahlenen Korallen und Foraminiferen bekommen; sie zeigt sich besonders an der Wasserlinie.[16]
1. Spalte: stellt Vorsortierung ein, diese führt entgegen dem Uhrzeigersinn um die Insel und beginnt im Nordwesten
Jeff Baldwin: The contested beach. Resistance and Resort development in Antigua, West Indies. Kapitel 14. In: Carolyn L. Cartier, Alan A. Lew (Hrsg.): Seductions of Place: Geographical Perspectives on Globalization and Touristed Landscapes (= Critical geographies. Band19). Verlag Psychology Press, 2005, ISBN 0-415-19219-6, Part III The Beach, S.203–221, dort S. 218–236 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
D. Black, G. Cambers, D. Farquhar, C. Jeffrey, G. Looby,C. O’Marde:. Analysis of Beach Changes in Antigua and Barbuda between 1992 and 1995. COSALC report, vols. 1 & 2, 1996.[8]
Gillian Cambers: Coastal Development Setback – Guidelines in Antigua and Barbuda. Band1 von COSALC – Coast and Beach Stability in the Caribbean Islands. Planning for Coastline Change. Paris Juni 1998 (unesco.org [PDF]).[8]
↑Lit. Baldwin: The contested beach. insb. Abschnitt Lester’s alchemy: sand into dollars mit Table 14.1 Resort development along Atlantic and Carebean Coasts, 1947–97, S.209f. (Google-Buchsuche, Tabelle dort S. 225).
↑ abLit. Baldwin: The contested beach. insb. Abschnitt Costal ecologies as agents, mit Figure 14.2 Caribbean coast tourism and resort landscape alterations (Karte Südwest-Antigau), S.210ff. (Google-Buchsuche, Karte dort S. 228).
↑auf dem noch flacheren Barbuda ging durch den Sandabbau am Palmetto Point Dune Field 1987 sogar die einzige verlässliche dauernde Quelle verloren. Angabe CCA 1991, S. 8, nach Baldwin: The contested beach. S.214.
↑Genivar Trinidad & Tobago; Ivor Jackson and Associates, Kingdome Consultants Inc. (Mitarb.): Sustainable Island Resource Management Zoning Plan for Antigua and Barbuda (including Redonda). Port of Spain Dezember 2011, 3.2.3 Protected Areas, S.39, Sp.1 (ab.gov.ag [PDF; abgerufen am 22. Februar 2014] dort S. 57).ab.gov.ag (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ab.gov.ag
↑vgl. Antigua Acquires an Upscale Profile. Shelley Emling in The New York Times online, Great Homes and Destinations, 15. April 2010; abgerufen am 10. Februar 2014.
↑Lit. Cambers: Coastal Development Setback. 1998, Table 2. Setback Distances for Beaches in Antigua and Barbuda, Figure 2. Beach Setback Categories in Antigua und Figure 3. Beach Setback Categories in Barbuda, S.12, 14, 15. “Table 2 shows the setbacks for specific beaches in Antigua and Barbuda. Setbacks have been calculated for all the major beaches in Antigua.” Zit. S. 11, 4. Abs.
↑ abfolgt der Übersicht des Department of Tourism; entspricht auch weitgehend der Parish-Gliederung von Antigua, die entlang der größeren Buchten verläuft; The Beaches of Antigua and Barbuda. antigua-barbuda.org; abgerufen am 14. Februar 2014